• 28.04.2010, 14:52:13
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Gemeinsam Zukunft gestalten

Integrationsleitbild des Landes Vorarlberg vorgestellt

Bregenz (OTS/VLK) - Integration ist ein sehr komplexer Prozess, zu
dem sowohl Fördern als auch Fordern gehört und der Zeit braucht.
Bildung und Sprache, Wohnung und Beschäftigung sind entscheidende
Faktoren. Darüber besteht in Vorarlberg eine breite Übereinstimmung
aller im Landtag vertretenen politischen Parteien. Mit dem
Integrationsleitbild "Gemeinsam Zukunft gestalten" ist es nun
gelungen, einen verbindlichen Rahmen für alle laufenden und
zukünftigen Integrationsaktivitäten in Vorarlberg zu formulieren.

Der Entwurf des neuen Leitbilds wurde heute, Mittwoch in einer
Pressekonferenz mit allen vier Landtagsparteien im Landhaus
vorgestellt. Teilnehmer waren Landesrat Erich Schwärzler,
Sozialwissenschaftler und Prozessbegleiter Kenan Güngör, der
Vorsitzende des Integrationsausschusses Kurt Fischer, sowie die
Integrationssprecher der Landtagsparteien, die Abgeordneten Albert
Hofer, Klubobmann Dieter Egger, Vahide Aydin und Gabriele
Sprickler-Falschlunger.

Die integrationspolitischen Leitziele

Das Leitbild wurde in intensiven Diskussionen gemeinsam erarbeitet
und soll Basis für die künftige Integrationspolitik des Landes sein.
Es definiert Ziele und Arbeits-Schwerpunkte sowie Rechte und
Pflichten für beide Seiten. Landesrat Schwärzler sprach dabei von
einem "Meilenstein."

Im Integrationsleitbild sind drei Leitlinien formuliert:
- Grundwerte und Grundrechte als gemeinsame Basis; Vorarlberg -
Heimat für alle: Integration beruht unter anderem auf gemeinsamen
Werten. Dazu zählen die Achtung von Engagement und Arbeit,
Verbindlichkeit im Umgang miteinander und die gemeinsame
Verantwortung für die Zukunft. Traditionen zu pflegen und auch für
Zugewanderte zugänglich zu machen ist genauso Element der Integration
wie die Offenheit gegenüber deren Kultur.

- Herausforderungen annehmen - Potenziale entfalten: Die
Schwierigkeiten der Integration dürfen weder schöngeredet noch
dramatisiert werden. "Sie müssen mit der gebotenen Weitsicht ernst
und besonnen angegangen werden", sagte Studienautor Güngör,
"Entscheidend sind ein unverkrampfter Zugang und die Bereitschaft,
den Integrationsprozess aktiv zu gestalten."

- Teilhabe fördern und fordern - Zusammenhalt stärken: Ein
wesentlicher Teil von Integration findet in öffentlichen
Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendzentren, Gesundheits-
oder Pflegeeinrichtungen sowie Sport- und Kultureinrichtungen statt.
Die Teilhabe und Teilnahme an diesen Einrichtungen schafft
Verständnis für gemeinsame Anliegen und ist ein wichtiger Beitrag zur
Sicherung des sozialen Zusammenhalts.

Schwerpunkte

Die vier Landtagsparteien waren sich bei den Schwerpunktsetzungen
im Wesentlichen einig: Neben Sprache und Bildung gelte den
Themenfeldern Wohnen, Jugendbeschäftigung und
Gesundheit besonderes Augenmerk. Einigkeit herrschte bei den
Landtagsparteien auch bei der Hauptmotivation für die Erstellung
eines Integrationsleitbilds - "weil es ein Akt der Vernunft ist und
an der Integration kein Weg vorbei führt", so die einhellige Meinung
der Abgeordneten Hofer, Egger, Aydin und Sprickler-Falschlunger.

Die Inhalte des Leitbilds werden als Broschüre, die auch auf
Türkisch, Serbokroatisch und Englisch aufliegen soll, erscheinen und
so in Kommunen, Vereine und Institutionen getragen werden, kündigte
Ausschussvorsitzender Fischer an.

Das Leitbild wird auch am Mittwoch Nachmittag bei der 5.
Integrationskonferenz des Landes im Montfortsaal des Landhauses
Kernthema sein.

Rund 13 Prozent der Vorarlberger Wohnbevölkerung sind
ausländische Staatsangehörige. Sie stammen aus ca. 140 Nationen.
Kamen im 19. Jahrhundert die Zuwanderer meist aus anderen Teilen der
Monarchie oder Italien, so waren es im 20. Jahrhundert vor allem
Arbeitskräfte aus den anderen Bundesländern, der Türkei und dem
ehemaligen Jugoslawien. In den letzten zehn Jahren ließen sich vor
allem Unionsbürgerinnen und -bürger - mehrheitlich aus Deutschland -
in Vorarlberg nieder.

Rückfragehinweis:

Landespressestelle Vorarlberg
   Tel.: 05574/511-20141, Fax: 05574/511-20190
   mailto:presse@vorarlberg.at
   http://www.vorarlberg.at/presse
   
   Hotline: 0664/625 56 68, 625 56 67

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