Literarische Dokumente des Vergangenen und eindrucksvolle Warnung für die Zukunft
Wien (OTS) - Heute, Montag, wird der slowenische Schriftsteller
Boris Pahor mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst ausgezeichnet. Die Überreichung findet im Rahmen eines
Festaktes um 14 Uhr im Audienzsaal des Bundesministeriums für
Unterricht, Kunst und Kultur statt. Die Laudationes halten Lev Detela
und Dr. Caspar Einem.
"Die Berichte von Boris Pahor sind literarische Dokumente über eine
Ära, sie sind menschliche Zeugnisse des Vergangenen und
Eindrucksvolle Warnung für die Zukunft. Boris Pahor hat sein Leben in
der Auseinandersetzung zwischen staatlicher Dominanz und persönlicher
Subversion gelebt. Seine Biographie ist der Versuch einer
Selbstbestimmung inmitten einer Welt von Fremdbestimmungen der
unterschiedlichsten Art und Weise. Sie ist aber auch ein Kampf um das
nackte Überleben", betont Kulturministerin Claudia Schmied.
Der slowenische Schriftsteller Boris Pahor, geboren 1913 in Triest,
ist einer der großen literarischen Zeugen des 20. Jahrhunderts. Sein
Werk und seine Erzählweise werden in einem Atemzug mit den Werken von
Primo Levi, Jorge Semprún und Imre Kertész genannt. In Triest gehörte
er der slowenischen Minderheit an. Nach dem Anschluss seiner
Heimatstadt an Italien unter Mussolini war ihm der Gebrauch der
Muttersprache verboten. 1943 schloss er sich der
Volksbefreiungsbewegung an; am 21. Jänner 1944 wurde er verhaftet und
kurz darauf in das KZ Dachau gebracht. Bis Kriegsende durchlebte er
vier deutsche Konzentrationslager. Er verarbeitete die KZ-Traumata in
Novellen, aus denen 1967 sein preisgekrönter Roman "Nekropolis"
entstand. Seit 1955 veröffentlichte er zahlreiche Romane und
literarische Essays.
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Mag. Petra Hafner
Tel.: (++43-1) 53 120-5031
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