- 16.04.2010, 12:07:22
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Holzmangel gefährdet Arbeitsplätze in der Industrie - BILD

Wien (OTS) - Die österreichische Industrie leidet unter Holzmangel
- immer mehr Holz muss importiert werden. Spitzt sich die Situation
weiter zu, so hat das weitreichende Konsequenzen.
Zellstoffproduzenten wie beispielsweise die M-real Hallein AG müssten
die Produktion drosseln. Mittelfristig gefährdet die unzureichende
Holzversorgung die heimischen Zellstoff- und Papierproduktionsstätten
und damit zahlreiche Arbeitsplätze. Experten appellieren an Bauern
und Kleinwaldbesitzer, Forstpflege zu betreiben.
Knapp die Hälfte der Fläche Österreichs besteht aus Wald. Dennoch
ringt die Industrie um jeden Festmeter Holz. "Es ist leider ein
Irrtum zu glauben, dass das waldreiche Österreich für alle
Unternehmen ausreichend Holz habe", sagt Norbert Straubinger,
Geschäftsführer der Thosca Holz Hallein GmbH. Die
Einkaufsgesellschaft versorgt unter anderem die M-real Hallein AG mit
Holz. Zwar wachsen in Österreichs Wäldern pro Jahr fast 30 Millionen
Festmeter nach, doch nur etwa 20 Millionen Festmeter Holz werden dem
Wald entnommen. Die Holzimporte sind daher 2009 um rund sieben
Prozent gestiegen, für 2010 wird mit einem Anstieg von weiteren zwölf
Prozent gerechnet. Bei der M-real Hallein AG, einem der größten
Zellstoffproduzenten Österreichs, stieg der Anteil der Holzimporte im
vergangenen Jahr von 20 auf 30 Prozent. Insgesamt werden heuer 40
Prozent des in Österreich stofflich genutzten Holzes (z. B. für die
Weiterverarbeitung zu Papier und Platte) aus dem Ausland kommen.
Jeder zweite Kleinwaldbesitzer kümmert sich kaum um seinen Wald
Die Gründe für den Holzmangel sind vielfältig: Zum einen entstehen
immer mehr Biomasse-Heizkraftwerke, die große Mengen an Holz
benötigen - für die Industrie bleibt dementsprechend weniger Holz
übrig. Zum anderen nimmt der Anteil von Kleinwaldbesitzern, die mit
der Forstwirtschaft im Grunde nichts zu tun haben, stark zu. "Ein
Rechtsanwalt, der einen Wald erbt, hat in den meisten Fällen kaum
eine Ahnung von der Forstpflege und kümmert sich zu wenig darum",
nennt Straubinger ein Beispiel. Jeder zweite Besitzer kleinerer
Wälder lässt sein Areal unberührt. Ein großes Problem für die
Holzversorgung: Denn 40 bis 50 Prozent der gesamten Waldfläche in
Österreich gehören Kleinwaldbesitzern.
Holzmangel gefährdet Arbeitsplätze
Wie schwer die heimische Wirtschaft unter dem Holzmangel leidet,
zeigt das Beispiel der M-real Hallein AG. Das Unternehmen erzeugt pro
Jahr 155.000 Tonnen Zellstoff aus Holz. "Wir sind schwer betroffen",
sagt Vorstand Jörg Harbring. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach
Zellstoff wäre das Zellstoffwerk für heuer voll ausgelastet. Hält die
schwierige Holzversorgung allerdings weiter an, müsste bald die
Produktion gedrosselt werden. "Wir würden gerne voll produzieren,
aber uns fehlt schlichtweg das Holz", erläutert Harbring. Eine
ausreichende Holzversorgung sei wichtig, um Arbeitsplätze in der
Säge-, Spanplatten- und Zellstoff- bzw. Papierindustrie abzusichern.
Harbring: "Österreich muss es schaffen, für die Industrie ausreichend
Holz zur Verfügung zu stellen. Ansonsten setzt sich der Trend fort,
dass Produktionsstätten nach Osteuropa verlagert werden. Denn dort
ist die Holzversorgung gesichert."
Appell an Kleinwaldbesitzer: Waldpflege ernst nehmen
Um die Holzversorgung mit österreichischem Holz sicherzustellen,
ist vor allem die Information und Motivation der Kleinwaldbesitzer
wichtig. Norbert Straubinger von Thosca Holz appelliert an alle
Besitzer kleinerer Waldflächen, die Forstpflege ernst zu nehmen: "Wer
seinen Wald nicht regelmäßig pflegt, hat hohe Folgeschäden. Zum einen
ist ein ungepflegter Wald anfälliger für Sturm, Schnee und Schädlinge
wie Borkenkäfer. Zum anderen wird der Aufwand für die Waldpflege
immer höher, je länger man wartet." Regelmäßige Waldpflege habe
langfristige Vorteile und könne einfach und bequem an professionelle
Dienstleister ausgelagert werden. Ein weiterer Anreiz, um Waldpflege
zu betreiben: Der Holzpreis ist seit den vergangenen drei Jahren um
etwa 25 Prozent gestiegen.
Den Text sowie druckfähige Fotos zum Download finden Sie unter
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Rückfragehinweis:
Bettina Lienbacher, M-real Hallein AG
Tel. +43 (0)6245 890 201, mailto:bettina.lienbacher@m-real.com
www.m-real.com
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