• 29.03.2010, 12:43:40
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Allergischer Notfall Anaphylaxie - Ein Datum, das Leben retten kann

Ein Drittel der Allergiker hat abgelaufenes Notfall-Medikament

Linz (OTS) - Für Menschen, die gegen Bienen- und Wespenstiche,
Nahrungsmittel oder Medikamente allergisch reagieren, ist es
(über)lebenswichtig für den Notfall entsprechend gerüstet zu sein.
Ihr Organismus reagiert bei Kontakt mit den Allergie-Auslösern akut
und massiv. Eine neue Studie zeigte nun: 3 von 10 Allergie-Patienten
vergessen nach Ablauf ihres wichtigsten Erste Hilfe-Medikaments
Adrenalin ein neues Rezept vom behandelnden Arzt zu holen [1].
Gefährliche Nachlässigkeit sagen Experten, denn wenn das
Verwendbarkeitsdatum des Adrenalin-Autoinjektors überschritten wurde,
ist die volle Wirksamkeit nicht mehr gewährleistet, da die wirksame
Andrenalinmenge langsam abnimmt [2].

Immer wieder landen Allergiker auch in der Notfallaufnahme - für
etwa 10 kommt jede Hilfe zu spät. Ursache: eine plötzliche und
massive Überreaktion des Körpers bei Kontakt mit bestimmten
Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie Bienen- und Wespenstichen. "Die
Maximalvariante einer allergischen Reaktion ist der allergische oder
anaphylaktische Schock. Dabei können aufgrund des plötzlichen
Blutdruckabfalls innerhalb weniger Minuten lebenswichtige Organe wie
Herz, Lunge und Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt werden. Der
Kreislauf bricht zusammen. Ohne sofortige Notfallbehandlung kann der
Allergieschock sogar bis zum Tod führen", weiß Univ.-Prof. Dr.
Norbert Reider, Leiter der Allergie-Ambulanz am Landeskrankenhaus der
Universitätskliniken Innsbruck. "Während die meisten Allergiker im
Kindesalter allergisch auf Lebensmittel reagieren, sind es bei
Erwachsenen am häufigsten Insektenstiche [3]."

Für den Notfall gerüstet

Nicht bei jeder allergischen Extremsituation ist innerhalb
kürzester Zeit ein Notarzt zur Stelle und selbst er kann zu spät
kommen. Deshalb sollten Allergiker wissen, wie sie im Ernstfall
reagieren müssen und wie ihre Notfall-Medikamente anzuwenden sind.
Neben Medikamenten, die antiallergisch wirken, ist bei einer schweren
allergischen Reaktion zusätzlich das Hormon Adrenalin notwendig.
Adrenalin wird in den Muskel gespritzt und stabilisiert in
Minutenschnelle den Kreislauf. Damit das Adrenalin im Ausnahmezustand
einfach und sicher sowie in der richtigen Dosierung selbst
verabreicht werden kann, steht es in Form eines Autoinjektors zur
Verfügung. "Der Adrenalin-Injektor wird vom Arzt nach einer
gesicherten Diagnose und Indikation auf Kassenrezept verschrieben",
so Reider. "Er ist besonders einfach in der Handhabung. Dennoch
braucht es Schulung und Übung, um im Fall des Falles richtig zu
reagieren. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt den Patienten
regelmäßig mit einem geeigneten Trainingsgerät schult, damit auch in
Stress-Situationen jeder Handgriff sitzt."

Ablaufdatum regelmäßig kontrollieren

Vor allem Insektengiftallergiker sollten den bevorstehenden Start
der Flugsaison von Biene und Wespe zum Anlass nehmen, das
Ablauflaufdatum ihres Adrenalin-Autoinjektors zu überprüfen. Reider:
"Auch die Haltbarkeit von Arzneimitteln ist begrenzt. Der
Adrenalin-Autoinjektor ist ab Herstellung und bei einer
Lagertemperatur von 15 bis 30GradC [4,5] je nach Produkt zwischen 18
und 24 Monate lang haltbar. Nach Ablauf des Autoinjektors nimmt die
wirksame Adrenalinmenge langsam ab [2]."

Dennoch vergessen 3 von 10 Patienten, die einen
Adrenalin-Autoinjektor verschrieben bekommen haben, nach Ablauf des
Autoinjektors ein neues Rezept vom behandelnden Arzt zu holen [1].
"Haben Patienten im Notfall nur einen abgelaufenen
Adrenalin-Autoinjektor zur Hand, sollte dieser trotzdem verwendet
werden, solange keine Farbveränderungen oder Ablagerungen in der
Injektionsflüssigkeit erkennbar sind [6]", empfiehlt Reider. "Wir
raten Patienten jedoch unbedingt das Ablaufdatum regelmäßig zu
kontrollieren. Nur so sind sie für den Notfall entsprechend sicher
ausgestattet."

[1] Lombardelli & Edgar, Poster presented at British Society of 
     Allergy & Clinical Immunology 2009
 [2] Simons FER, First-aid treatment of anaphylaxis to food: Focus 
     on epinephrine; J Allgergy Clin Immunol 2004; 113: 837-844
 [3] Allergo J 2008; 17: 550-5
 [4] Physician's desk reference. 53rd ed. Montvale (NJ); Medical 
     Economics; 1999. p916-7
 [5] Gillis MC. Compendium of pharmaceuticals and specialities. 34th 
     ed. Ottawa; Canadian Pharmacists Association; 1999
 [6] Simons FER, Outdated EpiPen and EpiPen Jr autoinjectors: Past 
     their prime?; J Allergy Clin Immunol 2000; 105: 1025-30

Rückfragehinweis:
und Bildmaterial in Printqualität
Elisabeth Leeb, ikp, T: 01/524 77 90-14, E: elisabeth.leeb@ikp.at

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