• 24.03.2010, 08:38:12
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ÖAMTC-Spezial-Sommerreifentest: Kombination stark unterschiedlich abgefahrener Pneus erhöht Unfallgefahr deutlich (+Foto)

Bessere Reifen an der Hinterachse reduzieren Schleudergefahr

Wien (OTS) - Ein kontrollierender Blick beim bevorstehenden
Wechsel von Winter- auf Sommerreifen macht es deutlich: Reifen werden
nicht gleichmäßig abgefahren. Die Pneus an der Antriebsachse werden
immer stärker abgenützt. Wohin also mit den besseren Reifen, nach
vorne oder nach hinten? Die gängige Empfehlung, Reifen mit mehr
Profil an der Hinterachse zu montieren, hat leicht erklärbare
Sicherheitsgründe: "Schlechtere Reifen an der Hinterachse erhöhen die
Schleudergefahr und damit das Risiko schwerer Unfälle. Das gilt auch
bei Vorderradantrieb", erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel.
Durch regelmäßigen Tausch von Vorder- und Hinterachsreifen können die
Unterschiede möglichst gering gehalten werden. Aber kommen dann nicht
beim Frontantriebsfahrzeug die besseren Reifen an die Vorderachse?

Der ÖAMTC hat getestet, wie sich die Positionierung der besseren
Reifen auf Vorder- oder Hinterachse auf die Fahreigenschaften eines
Autos mit Vorderradantrieb auswirkt und wie viel ESP dabei
ausgleichen kann. "Der Test zeigt, dass ein Reifentausch zwischen
Vorder- und Hinterachse nur bei geringen Unterschieden zu empfehlen
ist. Außerdem zeigt sich, dass die Kombination stark
unterschiedlicher Reifen die Unfallgefahr drastisch erhöht und daher
auf jeden Fall vermieden werden sollte", bringt der ÖAMTC-Experte die
Ergebnisse auf den Punkt.

Im ÖAMTC-Spezial-Sommerreifentest wurden zwei verschiedene
Testreihen mit verschiedenen Michelin-Reifenmodellen durchgeführt. Im
ersten Fall war der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterachsreifen
gering. Es handelte sich um das gleiche Modell vom gleichen
Hersteller, der Profiltiefenunterschied betrug maximal 1,5
Millimeter, die Reifen waren etwa gleich alt und gleich lange in
Verwendung. In der zweiten Testreihe gibt es große Unterschiede
zwischen Vorder- und Hinterachsreifen, es wurde ein Mix aus neuen und
alten Reifen getestet. Die neuen Pneus stammten zwar vom gleichen
Hersteller, waren aber ein Nachfolgemodell. Der
Profiltiefenunterschied betrug zwei bis drei Millimeter, die
gebrauchten Reifen waren älter.

Geringer Profiltiefenunterschied - ESP kann Sicherheitsmängel
korrigieren

Der ÖAMTC-Test beweist, dass bessere Reifen an der Vorderachse
Sicherheitsvorteile beim Bremsen und bei Aquaplaning haben. Bessere
Reifen an der Hinterachse bedeuten mehr Stabilität in Not- und
Ausweichsituationen, besonders auf nasser Fahrbahn. Bei Reifen mit
geringen Profiltiefenunterschieden (ca. ein Millimeter) sind die
Sicherheitsunterschiede allerdings gering. Zusätzlich korrigiert ESP
wirksam die Schwächen, die durch wenig unterschiedliche Profiltiefe
an den Vorder- und Hinterachsreifen auftreten. Das Assistenzprogramm
kann die geringere Seitenführung an der Vorderachse in gewissem Maße
ausgleichen und das Übersteuern der Hinterachse wirkungsvoll
reduzieren. "Daher kann man vor allem bei Autos mit ESP die Reifen
regelmäßig tauschen, wenn der Profiltiefenunterschied gering ist",
erklärt Eppel.

Großer Profiltiefenunterschied erhöht Unfallgefahr deutlich

Bei großem Unterschied in der Profiltiefe und/oder deutlich
unterschiedlichem Reifenalter muss aber auf jeden Fall mit einer
erheblichen Verschlechterung der Sicherheitseigenschaften gerechnet
werden. "Alte Reifen an der Hinterachse führen zu einem gefährlichen,
inakzeptablen Ausbrechen in Notsituationen. Das kann auch ESP nicht
verhindern. Die Übersteuer-Reaktion wird zwar anfangs korrigiert,
wirkt aber dann, wenn die Grenzen der Physik erreicht sind, umso
heftiger", warnt Eppel. Werden die schlechteren Reifen an der
Vorderachse montiert, verlängern sich die Bremswege deutlich.

"Aus diesem Grund empfiehlt der ÖAMTC, die Kombination deutlich
unterschiedlicher Reifen an Vorder- und Hinterachse aus
Sicherheitsgründen zu vermeiden. Sind die Reifen stark
unterschiedlich abgenutzt, so ist es besser, gleich vier neue Reifen
zu kaufen", appelliert der ÖAMTC-Reifenexperte, nicht auf Kosten der
Sicherheit zu sparen. "Ist man zu solch einem ungleichen Reifenmix
allerdings gezwungen, so sollten die besseren Reifen auf jeden Fall
an der Hinterachse montiert werden."

Details zu diesem Spezial-Reifentest findet man unter
www.oeamtc.at/reifenests

Aviso an die Redaktionen:
Bildmaterial zu dieser Aussendung ist unter www.oeamtc.at/presse
abrufbar.

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit, Dagmar Halwachs, Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218, mailto:pressestelle@oeamtc.at, http://www.oeamtc.at

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