• 18.03.2010, 10:15:11
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Der Schanigarten hat wieder Saison

Auftakt für rund 1.800 Schanigärten in Wien - Forderung nach Rechtssicherheit bei Raumtrennung

Wien (OTS) - Mit Frühlingsbeginn sperren die Wiener Schanigärten
wieder auf. Der offizielle Auftakt erfolgte am 18. März im Caffè
Mokador mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Brigitte Jank,
Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, sowie dem Fachgruppenobmann
der Wiener Kaffeehäuser Günter Ferstl. Für den Genuss von Speisen und
Getränken unter freiem Himmel stehen den Wienerinnen und Wienern rund
1.800 Schanigärten zur Verfügung.

"Schanigärten werden von den Wienerinnen und Wienern ebenso
geschätzt wie von den Touristen unserer Stadt. Ohne Schanigärten wäre
Wien nicht Wien. Und es freut mich, dass es in den vergangenen Jahren
so gut gelungen ist, die Wünsche der Gastwirte, Kaffeehausbetreiber
und ihrer Gäste mit den berechtigten Anliegen der Anrainer von
Schanigärten unter einen Hut zu bringen", so Bürgermeister Michael
Häupl anlässlich des Saisonauftaktes.

"Die Wiener Kaffeehäuser und ihre Schanigärten sind für die
Lebensqualität, das kulturelle Angebot und die gastronomische
Vielfalt der Stadt enorm wichtig", sagt Brigitte Jank, Präsidentin
der Wirtschaftskammer Wien. Und daher auch als Wirtschaftsfaktor: So
besucht laut einer Umfrage jeder dritte Wiener zwei bis drei Mal pro
Woche ein Kaffeehaus, jeder fünfte sogar täglich. "Eine Wiener
Melange an einem der ersten Frühlingstage des Jahres im Schanigarten
eines Wiener Kaffeehauses zu genießen, ist etwas ganz Besonderes",
sagt Jank.

Schanigarten und Gastgarten

Der Unterschied zwischen Schanigarten und Gastgarten besteht
darin, dass sich der Schanigarten auf öffentlichem Grund befindet.
Daher ist auch eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Die Höhe der
Nutzungsgebühr richtet sich nach dem Standort. In Fußgänger- oder
verkehrsarmen Zonen fällt sie höher aus als in weniger frequentierten
Regionen. Schanigärten können vom 1. März bis 15. November
eingerichtet werden.

EU-Rat empfiehlt 100 % rauchfreie Umgebung

Sorge bereitet den Wiener Kaffeehäusern eine EU-Ratsempfehlung vom
30. November vergangenen Jahres, mit der eine 100 % rauchfreie
Umgebung angestrebt wird. "Sollte diese Ratsempfehlung so in
nationales Recht gegossen werden, wäre dies das Aus für den Genuss
einer Zigarette bei einer Schale Kaffee im Freien", so Günter Ferstl.
Und weiter: "Tabakgenießer würden dann ihren Kaffee vermutlich eher
zuhause trinken, und das bedeutet Umsatzrückgang in der Gastronomie."
Wann der Gesetzgeber diese Ratsempfehlung aufgreifen will, ist
derzeit nicht absehbar. Und genau das generiert ein aktuelles
Problem.

Nach dem österreichischen Tabakgesetz müssen Einraumlokale bei
einer Größe ab 50 m2 eine räumliche Trennung für Raucher und
Nichtraucher vornehmen. Eine solche Investition bewegt sich zwischen
10.000 und 150.000 Euro, die ein Kaffeehaus in fünf bis sieben Jahren
zurückverdient. Setzt Österreich die EU-Ratsempfehlung früher um,
wären die Kosten für die Raumtrennung umsonst. "Wir fordern daher von
Gesundheitsminister Stöger Rechtssicherheit dahingehend, dass die
derzeitige Raucher-/Nichtraucherregelung in den kommenden fünf bis
sieben Jahre hält oder dass die Übergangsfrist für die verpflichtende
Raumtrennung über den 30 Juni dieses Jahres hinaus verlängert wird",
bringt es Ferstl auf den Punkt.

Giani, Schani oder Jean

Sprachlich macht der Wiener zwischen "Schanigarten" und
"Gastgarten" keinen unterschied. Für ihn ist traditionell auch der
Gastgarten ein Schanigarten. Woher dieser Begriff kommt, kann
allerdings nur vermutet werden.

Manche sehen den Ursprung beim Kaffeehausbesitzer Gianni Tarroni,
der für seinen "Giannis Garten" am Wiener Graben 1750 eine
entsprechende Genehmigung erhielt. Andere meinen, dass der "Schani",
ein Hilfskellner, von seinem Oberkellner den Auftrag erhielt, Sessel
und Tische sowie Blumenkisten vor das Kaffeehaus zu stellen. Und
wieder andere leiten die Bezeichnung "Schanigarten" vom französischen
Wort "Jean" ab, mit welchem im 19. Jh. der Kellner in Wien gerufen
wurde.

Saisonstart im Caffè Mokador

Der Auftakt der Wiener Schanigartensaison erfolgt jedes Jahr an
einem anderen Standort. Schauplatz für 2010 war das Caffè Mokador auf
der Mariahilfer Straße 122 im siebenten Bezirk. Der Schanigarten auf
Wiens berühmter Flaniermeile umfasst mehr als 80 Sitzplätze. Eröffnet
wurde der Coffee Shop 2003. Es war dies der erste im Konzept der
Familie Hirschhofer. "Mittlerweile ist Mokador mit insgesamt neun
Filialen in Wien präsent", so Johann Hirschhofer.

Zur Unternehmensphilosophie wurde die Vereinigung des trendigen
Konzepts eines American Coffee-Shops mit dem Flair eines Espresso
Italiano, eingebettet in die Wiener Kaffeehauskultur, erklärt. Die
Speise- und Getränkekarte bietet klassische Kaffeeprodukte,
Frühstückvariationen sowie regionale und internationale Speisen.

Kaffee in höchster Qualität

Mokador Caffè wird seit den fünfziger Jahren von der Familie
Castellari aus dem italienischen Faenza vertrieben. Sorgfältige
Vorselektion, ein spezielles Röstverfahren und mehrfache
Qualitätskontrollen gewährleisten feinsten Kaffeegenuss, der im Caffè
Mokador in verschiedensten Variatonen zubereitet wird. Sei es als
Coffe-to-go zum Mitnehmen, als morgentlicher Muntermacher begleitend
zum Frühstück oder - natürlich ideal in der Schanigartensaison - als
erfrischender Eiskaffee.

Rückfragehinweis:
Hubert Greier
Pressebetreuung der Fachgruppe Wiener Kaffeehäuser
Schottenfeldgasse 24, 1070 Wien
Tel.: 01/526 26 76-952

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