Pressegespräch des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung, bifeb)
Wien (OTS) - Warum professionelle Bildungs-, Berufs- und
Laufbahnberatung für den Erfolg am Arbeitsmarkt immer wichtiger wird
und welche Schritte auf dem Weg dorthin zu setzen sind, erläuterten
im heutigen Pressege-spräch im Wiener Café Landtmann Dr. Margarete
Wallmann, Direktorin des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung,
bifeb), Mag. Regina Barth, Abteilung Erwachsenenbildung des
Bundesministeriums für Un-terricht, Kunst und Kultur sowie ihr
Kollege Dr. Gerhard Krötzl, Abteilung
Schulpsychologie-Bildungsberatung, Mag. Barbara Oberwasserlechner,
Obfrau der Österreichischen Vereinigung für Bildungs-, Berufs- und
Laufbahnberatung, övbbl, und Mag. Ingeborg Melter, Leiterin des
Geschäftsfeldes Beratung sowie des Lehrgangs für Bildungs- und
Be-rufsberatung am bifeb). Einigkeit herrschte bei den ExpertInnen
darüber, dass eine Professionalisierung der vielfältigen
Beratungslandschaft vorangetrieben werden müsse.
Ansprüche an BeraterInnen steigen
Fragen zu Beruf, Arbeitsmarkt und Weiterbildung beschäftigen
angesichts der zunehmenden Unvorhersehbarkeit der eigenen Karriere-
und Lebensplanung immer mehr Menschen - dementsprechend rasant
steigen der Bedarf an Information, Beratung und Orientierung und
damit auch die Ansprüche an die (laut AMS-Studie 2009) rund 8.000 -
10.000 in Österreich tätigen BeraterInnen. "Professionelle Bildungs-
und Berufsberatung ist sowohl in der Schule als auch für Erwachsene
eine Grundvoraussetzung, wenn nicht der Schlüssel für die nachhaltige
Planung des individuellen Lernweges. Fehlentscheidungen in
beruflichen wie Weiterbildungsfragen haben für den Einzelnen oft
weitreichende Folgen", so bifeb)-Direktorin Dr. Margarete Wallmann.
Eine Herausforderung: Die Vielfältigkeit der Beratungsszene
Bildungs-, Berufs- und LaufbahnberaterInnen unterstützen Menschen
von der Ausbildungswahl über Fragen zur Berufsorientierung bis hin
zur Weiterbildung dabei, für sich selbst die bestmöglichen
Entscheidungen in Hinblick auf Bildung und Beruf zu treffen. Eine
Herausforderung bei der qualitätsvollen und professionellen Beratung
stellt die Vielfältigkeit der Beratungsszene dar. "BeraterInnen
tragen die unterschiedlichsten Bezeichnungen von Schüler- oder
StudentenberaterIn über Karrierecoach bis hin zu
BerufsorientierungstrainerIn und sind angestellt, selbstständig sowie
haupt- oder nebenberuflich tätig", erklärt Mag. Barbara
Oberwasserlechner, Obfrau der Österreichischen Vereinigung für
Bildungs-, Berufs- und Laufbahnberatung, övbbl. Diese Vielfalt gelte
es einerseits zu leben, andererseits müsse aber auch eine
qualitätsstiftende Identität geschaffen werden, so der Tenor der
ReferentInnen.
bifeb), bm:ukk und övbbl treten für Professionalisierung der
Beratungs-landschaft ein
Die Professionalisierung der vielfältigen Beratungslandschaft in
Österreich ist das gemeinsame Anliegen von bifeb), bm:ukk und övbbl.
Wichtige Schritte auf dem Weg zur Professionalisierung sind die
Entwicklung eines einheitlichen Berufsbildes sowie verbindliche
Qualitätsstandards und Weiterbildungsmaßnahmen für BeraterInnen.
Darüber hinaus sei eine ausreichende und nachhaltige finanzielle
Absicherung der Beratungsstellen sowie eine adäquate Bezahlung der
BeraterInnen unerlässlich, so Oberwasserlechner.
bifeb) unterstützt Professionalisierungsbestrebungen durch
wissen-schaftliche Fachtagung
Einen Meilenstein setzen bifeb) und bm:ukk mit der von 29. bis 30.
April erstmals am bifeb) in Strobl am Wolfgangsee stattfindenden
Fachtagung "Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung". "Mit der
Tagung setzen wir ein kräftiges Signal für die Berufsgruppe und
möchten die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit öffentlich sichtbar machen.
Die Tatsache, dass die Tagung bereits ausgebucht ist, bestätigt uns
in diesem Vorhaben", so Wallmann. Ziel der mit 21 ExpertInnen wie
Prof. Dr. Christiane Schiersmann, Universität Heidelberg, Prof. Dr.
Frank Nestman, Technische Universität Dresden und Mag. Peter Schlögl,
Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung (öibf),
prominent besetzten Tagung ist es, unterschiedliche Aspekte der
Beratungsforschung und -praxis sichtbar zu machen und den Austausch
zwischen Theorie und Praxis anzuregen. Erwartet werden rund 140
TeilnehmerInnen aus den Bereichen Schule, Studium und
Erwachsenenbildung sowie Jugendberatung, Arbeitsmarkt und Wirtschaft.
Qualifizierung und Weiterbildung für BeraterInnen
Die Wege zur Tätigkeit als Bildungs-, Berufs- oder
LaufbahnberaterIn variie-ren. "Günstige Voraussetzung ist sicher eine
einschlägige Grundausbildung wie etwa ein Studium in Psychologie,
Erziehungswissenschaften, Soziologie oder Sozialarbeit, weiters eine
grundlegende, fundierte BeraterInnenausbildung und nicht zuletzt eine
spezielle Ausbildung in Bildungs- und Berufsberatung", so Mag.
Ingeborg Melter, Leiterin des Geschäftsfeldes Beratung am bifeb).
Laut AMS-Studie ist das Bildungsniveau der Bildungs- und
BerufsberaterInnen hoch, mehr als die Hälfte verfügen über einen
Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. Eine explizite Aus- oder
Weiterbildung für Bildungs- und BerufsberaterInnen haben jedoch nur
rund 12% absolviert - hier ortet Mag. Regina Barth, stv. Leiterin der
Abteilung Erwachsenenbildung im bm:ukk, Verbesserungsbedarf: "Bis
2013 soll zumindest die Hälfte der im Bereich Bildungsberatung
tätigen Personen über ein Diplom bzw. über einen spezifischen
universitären Lehrgang verfügen."
Das bifeb) bietet hier mit dem zweijährigen Lehrgang universitären
Charak-ters "Bildungs- und Berufsberatung" eine wissenschaftlich
fundierte Ausbil-dung an, die gleichzeitig die Vernetzung der
BeraterInnen fördert. "Mit Ende dieses Jahres werden rund 155
Personen den Lehrgang absolviert haben. Der nächste Lehrgang startet
im Januar 2011", so Lehrgangsleiterin Melter.
Federführend bei der Erarbeitung eines gemeinsamen Berufsbildes: die
övbbl
2007 wurde am bifeb) die Österreichischen Vereinigung für
Bildungs-, Berufs- und Laufbahnberatung, övbbl, gegründet. "Eines
unserer Kernanliegen ist die Erarbeitung eines gemeinsamen
Berufsbildes, durch das die Bildungs-, Berufs- und Laufbahnberatung
den ihr angemessenen Stellenwert erhalten soll", so Obfrau Mag.
Barbara Oberwasserlechner. Im Rahmen des vom bm:ukk geförderten
Projektes Identität finden - Vielfalt leben - Profil zeigen werden
Interviews von BeraterInnen zu Beratungspraxis, beruflicher Herkunft,
Ausbildungswegen und Identität auf
www.oevbbl.at/projekt_bildungsberaterIn veröffentlicht.
Lifelong Guidance: auch international ein Thema
Lifelong Guidance im Sinne von lebenslanger Information, Beratung
und Orientierung sei auch international ein wichtiges Thema, betont
Dr. Gerhard Krötzl, Österreichischer Government Representative im
European Lifelong Guidance Policy Network (ELGPN) und stv. Leiter der
Abt. I/15 Schulpsycho-logie - Bildungsberatung, bm:ukk. Ein
wichtiger, auch international diskutierter Aspekt der Beratung sei
dabei die Vermittlung von "Career Management Skills", daher von
Kompetenzen wie Fähigkeit zur Selbstreflexion,
Informationsverarbeitung und -bewertung und Entscheidungsfähigkeit.
"Entscheidend für den Erwerb von Career Management Skills sind gut
begleitete erste Bildungs- und Berufsentscheidungsprozesse im
Schulalter", so Krötzl.
www.erwachsenenbildung.at informiert
Informationen zu Weiterbildungsangeboten, Kursförderungen sowie
Informations-, Beratungs- und Orientierungsangeboten für Bildung und
Berufsberatung auf einen Blick bietet die Internetplattform
www.erwachsenenbildung.at.
Download Presseunterlagen, Fotos und O-Töne:
www.communications.co.at, www.bifeb.at, www.o-ton.at
Rückfragehinweis:
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Mag. Nina Weiß
Liechtensteinstraße 12/9, 1090 Wien
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