• 16.03.2010, 09:47:26
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"Der Mensch hat Sinn": 105. Geburtstag von Viktor E. Frankl

Begründer der Logotherapie kam am 26. März 1905 in Wien zur Welt - Frankl-Zentrum erinnert mit Festveranstaltung

Wien (OTS) - Als 16jähriger referierte er bereits in
Volkshochschulen über den "Sinn des Lebens", als junger Student
gründete er 1928 Beratungen gegen grassierende Schülerselbstmorde, in
der NS-Zeit verlor er einen Großteil seiner Familie, nach Kriegsende
schrieb er sein vielleicht bekanntestes Werk: "... trotzdem Ja zum
Leben sagen" ("Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager" hießen
die ersten Auflagen): Viktor Emil Frankl, der am 26. März seinen 105.
Geburtstag feiern würde, zählt als Begründer der dritten Wiener
Schule der Psychotherapie bis heute zu den international bekanntesten
Therapeuten aus Wien. Seit fünf Jahren erinnert auch das Viktor
Frankl-Zentrum in der Marianngasse im Alsergrund - in der
gegenüberliegenden Wohnung lebte Frankl 52 Jahre seines Lebens - an
das große Werk, dessen Essenz darin liegt, dass jeder Mensch einen
spezifischen Lebenssinn hat, den es zu entdecken gilt. "Sinn muß
gefunden werden, kann nicht erzeugt werden." (Frankl) Das
Frankl-Zentrum veranstaltet aus diesem Grund am Abend des 26. März
auch eine Festveransataltung am Unicampus.

Lebenslauf des weltberühmten Begründers der Existenzanalyse
und Logotherapie

Frankl studierte in Wien Medizin. Er promovierte 1930 und
leitete später den sogenannten Selbstmörderinnen-Pavillion am
Krankenhaus Am Steinhof. 1937 gründete er eine eigene Praxis, unter
den Nazis leitete er die neurologische Station am Rothschild-Spital,
dem einzigen jüdischen Spital, welches die Nazis in Wien zuließen.
1942 wurde er mit seiner Familie und seiner ersten Frau in das KZ
Theresienstadt verschleppt. In weiterer Folge verlor er seine Eltern,
den Bruder und seine Frau, die allesamt ermordet wurden. Frankl
selbst erlebte seine Befreiung am 27. April 1945 im KZ
Dachau-Türkheim. Dieser Tag wurde ihm zum "zweiten Geburtstag".
Zurück in Wien wurde er 1946 Primarius der Neurologischen Abteilung
an der Wiener Poliklinik, eine Position, die er 25 Jahre innehatte.
Ebenfalls 1946 erschienen seine Erfahrungen aus der KZ-Welt, das in
weiterer Folge über neun Millionen Mal verkauft wurde. Mit "Man's
Search für Meaning" (1959) begründete Frank die Logotherapie. Frankl
lehrte unter anderem an der Harvard University, der Stanford
University oder an der Universität von Pittsburgh. Bis zu seinem 85.
Lebensjahr stand Frankl im Hörsaal und unterrichtete.

Ehrungen und "alpine" Wien-Erinnerungen

1995 wurde Frankl die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien wie von
Seiten der Republik das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern
verliehen, 1997 wurde er Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften. 1999 richtete die Stadt Wien in Erinnerung an
Frankls Werk den sogenannten Viktor-Frankl-Fonds ein, der Preise,
etwa für das Lebenswerk, aber auch diverse Stipendien für
Wissenschaftler vergibt. Neben vielen Ehrungen erinnern neben dem
Viktor Frankl-Hof im 2. Bezirk und dem Viktor Frankl-Park im
Alsergrund auch zwei Klettersteige an Frankl, der zeit seines Lebens
ein begeisterter Alpinist und "Rax"-Verehrer war. Am 2. September
1997 starb Viktor Emil Frankl an Herzversagen nach einem
medizinischen Eingriff in Wien. Er liegt am Zentralfriedhof begraben.

Festveranstaltung und Dokumentarfilm zu Frankls Lehrtätigkeit

Am 26. März findet unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident
Heinz Fischer am Unicampus eine Festveranstaltung mit diversen
Vorträgen statt. Boglarka Hadinger wird über "Menschen, die Mut
machen" sprechen, Alexander Vesely - Enkelsohn von Frankl - wird
Ausschnitte aus seinem Dokumentarfilm "Viktor and I" präsentieren.
Für diesen Film reiste Vesely zwei Jahre durch die USA und Südamerika
und fertigte diverse Interviews mit früheren Kollegen und ehemaligen
Studenten Frankls an. Beginn ist um 18.30 Uhr im Hörsaal C1 (9.,
Spitalgasse 2-4). Eine Anmeldung ist wegen beschränkten
Platzangebotes notwendig (office@franklzentrum.org ; Telefon: 0699 10
96 10 68)

o Infos: www.franklzentrum.org

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/

(Schluss) hch

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Hans-Christian Heintschel
Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
Telefon: 01 4000-81082
Mobil: 0676 8118 81082
E-Mail: hc.heintschel@wien.gv.at

Gerhard Breitwieser
Viktor Frankl Zentrum
Mobil: 0650 55 187 99
E-Mail: breitwieser@franklzentrum.org

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