kfbö-Vorsitzende Hauft: "Wir haben nicht geschwiegen"
Wien, 12.03.10 (KAP) Gegen eine "Pauschalverurteilung" der
katholischen Kirche wegen des Umgangs mit sexuellem Missbrauch und
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat sich die Katholischen
Frauenbewegung Österreichs (kfbö) ausgesprochen. "Wir setzen uns
seit mehr als 20 Jahren mit dem Problem sexueller Gewalt gegen
Kinder und Frauen auseinander", stellte die Vorsitzende der größten
Frauenorganisation Österreichs und der größten katholischen
Laienorganisation des Landes, Margit Hauft, am Freitag in einer
Aussendung klar. "Wir haben nicht geschwiegen, sondern immer wieder
an die Kirchenleitung appelliert, sexuelle Gewalt nicht weiter zu
tabuisieren und Maßnahmen zu deren Bekämpfung zu setzen."
Trotzdem werde auch heute Männergewalt "häufig verschwiegen,
verdrängt, vertuscht und still von Frauen und Kindern erduldet, um
den idealisierten Vorstellungen von Familie und Kirche zu
entsprechen", betonte Hauft. "Umso wichtiger ist es, dass nun Opfer
von sexuellem Missbrauch durch ihre Erfahrungsberichte die
Kirchenleitung zum verstärkten, effizienten Handeln zwingen."
In ihrer Aussendung erinnerte die Frauenbewegung zudem daran, dass
sie gemeinsam mit der Evangelischen Frauenarbeit bereits 1989 in
Wien eine Beratungsstelle für Opfer von sexuellem Missbrauch
eingerichtet hatte, aus der sich später die Ombudsstelle der
Erzdiözese Wien entwickelte. Bereits vor der "Causa Groer"
appellierte die kfbö zudem im Rahmen einer Kampagne des Ökumenischen
Forums christlicher Frauen in Österreich an Kirchen und
Glaubensgemeinschaften, Information und Bewusstseinsbildung über die
Themen Inzest, sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung und sexuelle
Belästigung in den Gemeinden zu leisten. Bis heute setzt die kfbö
immer wieder Initiativen, um das Schweigen über Gewalt zu brechen.
(forts. mgl.) gut/
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