• 11.03.2010, 13:06:44
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ÖGB überprüft Kollektivverträge auf verdeckte Diskriminierung

Neue Bewertungs- und Entlohnungssysteme zur Schließung der Einkommensschere

Wien (OTS/ÖGB) - "Die Arbeit am Menschen ist in unserer
Gesellschaft weniger wert als die Arbeit an Maschinen", stellt
ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Brigitte Ruprecht fest und fordert, dass
zur Angleichung der Frauen- und Männereinkommen "Arbeiten, die als
typisch weiblich angesehen werden, besser bezahlt werden". "Alle
typisch 'privaten' Frauenarbeiten, wie reinigen, betreuen und pflegen
werden gesellschaftlich nur als geringschätzig angesehen und
infolgedessen auf dem Arbeitsmarkt nur niedrig entlohnt. Dabei sind
das zukunftsorientierte Bereiche, und die Tätigkeiten sind von
unschätzbarem Wert. Frauendominierte Branchen müssen daher
gleichermaßen gut entlohnt werden wie Arbeiten in den typischen
'Männerbranchen'", präzisiert Ruprecht. ++++

"Gleiche Arbeiten müssen in einer Einkommensgruppe zusammengefasst
werden, sodass unterschiedliche Einstellungsentgelte gar nicht erst
zum Tragen kommen. Denn das Einkommen, das Arbeitnehmerinnen bereits
beim Einstieg verlieren, holen sie nie mehr auf", mahnt die
Gewerkschafterin. "Weiters brauchen wir eine breite gesellschaftliche
Diskussion darüber, warum ein Menschenkopf weniger wert ist als ein
Zylinderkopf. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek lade ich dazu
ein, diese Diskussion Seite an Seite mit uns zu führen", sagt
Ruprecht anlässlich des heutigen Vortrages der Ministerin beim
ÖGB-Bundesfrauenvorstand.

"Wir werden bis zum Herbst diesen Jahres alle kollektivvertraglichen
Regelungen daraufhin überprüft haben, welche Auswirkungen sie für
Männer und welche sie für Frauen haben", sagt Ruprecht. Als nächsten
Schritt brauche es dann neue, verpflichtende, transparente und
gendergerechte Bewertungskriterien, mit denen Arbeitsplätze
vergleichbar gemacht werden können. "Damit das Recht auf gleichen
Lohn für gleichwertige Arbeit auch nachhaltig sichergestellt wird",
sagt Ruprecht abschließend.

Weiters fordern die ÖGB-Frauen zur Schließung der Einkommensschere
einen Lohn- und Gehaltsrechner sowie die rasche Einführung der
Einkommenstransparenz.

Rückfragehinweis:
ÖGB Öffentlichkeitsarbeit
Katja Dämmrich
Tel.: (01) 53 444 39265
mailto:katja.daemmrich@oegb.at
www.oegb.at

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