• 05.03.2010, 11:07:18
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Handtaschl-Preisträger des Frauennetzwerk Medien 2009: Christian Ortner und Dietmar Mascher

"Auszeichnung für herabwürdigende Äußerungen und Ignoranz gegenüber Frauen und ihren Leistungen" an Journalistenkollegen

Wien (OTS) - Das neue "Handtaschl" ist da: Bereits zum sechsten
Mal prämiert das Frauennetzwerk Medien "jenseitige" Äußerungen über
Frauen in der öffentlichen Diskussion oder medialen Berichterstattung
mit der Trophäe in knallrosa. Bewertet werden "offensichtlicher
Sexismus ebenso wie herabwürdigende Äußerungen, klischeehafte
Darstellungen oder völlige Ignoranz gegenüber Frauen und ihren
Leistungen", so die Vorsitzende des unabhängigen Vereins der
Medienfrauen, Karin Strobl.

"Diese Auszeichnung gleichermaßen ehrlich verdient" hätten sich
für das Jahr 2009 Dietmar Mascher und Christian Ortner, so
Strobl: "Journalisten, die eine schlechtere Bezahlung von Frauen
gegenüber Männern mit geringerer Leistungsbereitschaft rechtfertigen
(Mascher) oder im Fall einer Einkommensgerechtigkeit gar ,logisch
zwingend' (Ortner) einen Staatsbankrott an die Wand malen".

Beide bezogen sich auf eine Forderung von Frauenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek nach gleicher Bezahlung für gleiche Leistung.
Dietmar Mascher, Wirtschafts-Ressortleiter der OÖNachrichten, stellte
gleich Willen und Möglichkeiten von Frauen massiv in Frage: "Es hat
vielleicht mit Leistung, Leistungsbereitschaft und auch ein bisschen
mit Angebot und Nachfrage zu tun". Christian Ortner, Kolumnist und
Autor mit eigenem Online-Blog, das sich als "Das Zentralorgan des
Neoliberalismus" versteht, sah gar den Staatsbankrott heran dräuen:
"Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern zu verhindern,
hieße (...) logisch zwingend (...) steigende Lohnstückkosten,
geringere Wettbewerbsfähigkeit, letztlich erhöhte Insolvenzneigung."

An der Auszeichnung vorbeigeschrammt ist
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, dem trotz einschlägiger
Statistiken "bisher jedenfalls kein Betrieb untergekommen (sei), wo
eine Kraft weniger Gehalt bekommt, nur weil sie eine Frau ist."
Weiters nominiert waren u.a. der Kärntner Landeshauptmann Gerhard
Dörfler mit seiner Äußerung, Frauen seien zu sensibel für die
Politik, ihm sei es lieber, sie kochten "um zehn Uhr abends noch eine
frische Brennnesselsuppe", ohne dabei "abgehetzt und müde" zu sein.
Und Niki Lauda, der "allen Müttern" ausrichtete, Männer nicht zum
Kinderdienst zu "vergewaltigen". Bisherige Handtaschl-Preisträger
waren u.a. Wolfgang Ambros, Kurt Bergmann, der ehemalige
ORF-Chefredakteur Werner Mück, Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner, u.a.

Das Frauennetzwerk Medien, das heuer seinen 10. Geburtstag feiert,
ist ein Forum für persönliche Kontakte und Informationen für Frauen,
die in und mit Medien arbeiten. Der parteiunabhängige Verein mit über
300 Mitgliedern organisiert neben dem "Handtaschl", u.a. die
Expertinnendatenbank mit, führt Mentoringprogramme durch, lädt zum
"karriere.TALK", und betreibt eine eigene Jobbörse.
Internet: www.frauennetzwerk.at

Rückfragehinweis:
Birgit Kleinlercher
Mob +43(0)676-391 7945
mailto:birgit.kleinlercher@chello.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/2748

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