- 03.03.2010, 09:59:33
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Projekt zum Schutz von Amphibien im Straßenverkehr
Pernkopf: Alle heimischen Arten sind gefährdet
St. Pölten (OTS/NLK) - Anlässlich des Tages des Artenschutzes
heute, Mittwoch, 3. März, stellt Landesrat Dr. Stephan Pernkopf ein
für drei Jahre angesetztes Projekt zum Schutz von Amphibien an
Niederösterreichs Straßen vor: Sobald es wieder wärmer wird, wandern
Kröten, Frösche, Unken und Molche zu ihren Laichgewässern. Viele
Tiere kommen dort aber niemals an, sondern werden Opfer des
Straßenverkehrs. Zieht man in Betracht, dass alle 21 bei uns
heimischen Amphibienarten in der "Roten Liste" gefährdeter Tierarten
stehen, ist Handeln angesagt.
In Angriff genommen wird das Projekt "Amphibienschutz an
Niederösterreichs Straßen" vom Land Niederösterreich (Abteilungen
Naturschutz und Straßenbetrieb) gemeinsam mit dem Naturschutzbund NÖ
und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie. Das bis Ende
2012 angelegte Vorhaben wird im Rahmen des Programms für die
Ländliche Entwicklung und damit zu maßgeblichen Anteilen aus Mitteln
der EU, des Bundes und des Landes finanziert.
"Es ist das erklärte Ziel, dass in zwanzig Jahren keine Amphibien
mehr auf bekannten Wanderstrecken sterben. Der Aufwand für
ehrenamtlich tätige Personen soll reduziert, der Anteil permanenter
Anlagen stark gesteigert und die Ausstattung bestehender Anlagen
verbessert werden", meint dazu Pernkopf. Nachdem im vergangenen Jahr
Informationen zu gefährlichen Wanderstrecken an Straßen gesammelt
wurden, wird im heurigen Frühjahr nun damit begonnen, alle
Wanderstrecken - mit und ohne Schutzeinrichtungen - zu besuchen und
zu begutachten. Alle aktuellen Daten sollen dann in einem
geografischen Informationssystem (GIS) öffentlich zugänglich gemacht
werden.
Die Begutachtung der Wanderstrecken dient auch dazu, Vorschläge
zur Verbesserung der Situation auszuarbeiten. In enger Zusammenarbeit
der Experten der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie, der
Mitarbeiter der NÖ Straßenmeistereien, der vor Ort tätigen Personen
und - bei Gemeindestraßen -Vertretern der betroffenen Gemeinden wird
nach bestmöglichen Lösungen gesucht.
Zudem sollen die freiwillig tätigen StreckenbetreuerInnen vernetzt
werden und solcherart eine breite Plattform rund um den
Amphibienschutz an Straßen und ein gemeinsames Sprachrohr geschaffen
werden; das Projektteam ist zusätzlich regionale Ansprechstelle für
alle relevanten Themen. Auch die Berichterstattung wird verstärkt,
damit die Bevölkerung auf die Problematik aufmerksam wird.
"Im vergangenen Jahr haben wir uns mit der Sammlung von
Informationen zu gefährlichen Wanderstrecken in Niederösterreich
beschäftigt. Die Zahlen sind besorgniserregend: Es gibt 215
gefährliche Wanderstrecken mit einer Gesamtlänge von 45 Kilometern in
155 niederösterreichischen Gemeinden. Nach derzeitigem Stand werden
weniger als die Hälfte, nämlich 92 Wanderstrecken, mittels der
zeitaufwendigen Zaun-Kübel-Methode betreut, 80 Strecken sind derzeit
nicht geschützt. Es gibt also viel zu tun", meint Mag. Margit Gross
vom Naturschutzbund NÖ.
Ein neuer Folder informiert über geeignete Schutzmaßnahmen für
Amphibien im Straßennetz. Nähere Informationen und Bestellungen beim
Naturschutzbund NÖ unter 01/402 93 94, e-mail noe@naturschutzbund.at
und www.noe.naturschutzbund.at, bzw. beim Büro LR Pernkopf unter
02742/9005-12705, Klaus Luif, e-mail klaus.luif@noel.gv.at.
Rückfragehinweis:
Niederösterreichische Landesregierung
Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressedienst
Tel.: 02742/9005-12175
www.noe.gv.at/nlk
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/14
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