• 02.03.2010, 15:55:13
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Im Feilschen um die "Digitale Dividende": Veranstaltungsbranche verlangt Neuordnung der Frequenzzuteilung

Wien (OTS) - Durch die Umstellung des terrestrischen Fernsehens
auf digitale Übertragung werden im Bereich 790 bis 862 MHz Frequenzen
frei, die als "digitale Dividende" bezeichnet werden. Mobilfunker wie
auch Rundfunkbetreiber und Kabelnetzbetreiber beanspruchen die frei
werdenden Frequenzen für sich. Aber auch drahtlose Mikrofone benutzen
weltweit denselben Frequenzbereich wie TV-Sender. Geht der
umstrittene Frequenzbereich für die TV-Sender verloren, so bedeutet
dies auch für alle Nutzer drahtloser Mikrofone einen Verlust von über
70 Frequenzen, auf denen Funkmikrofone bisher eingesetzt werden
konnten. Die Folgen wären fatal, werden doch Funkmikrofone nicht nur
im Theater, in Musicalbühnen ("König der Löwen"), in Konferenzsälen,
in Radio- und TV-Studios (man denke nur an die Sendung "Wetten,
dass"), bei Open-Air-Veranstaltungen oder auf Film-Sets eingesetzt,
sondern auch bei Veranstaltungen in Einkaufszentren, bei
Sportveranstaltungen, bei Wahlveranstaltungen, in den Mehrzweckhallen
der Städte oder in den meisten Kirchen. Aber auch Funkkopfhörer und
drahtlose Hörhilfen sind davon betroffen.
Die gesamte diesbezügliche Branche hat sich daher schon vor zwei
Jahren zu Wort gemeldet und auf die Notwendigkeit des Erhaltes
zumindest eines Teiles dieser Frequenzen hingewiesen.

Die Telekomregulierungsbehörde RTR hat nun eine Studie in Auftrag
gegeben, die Nutzungsmöglichkeiten für die digitale Dividende in
Österreich aus volkswirtschaftlicher Sicht bewerten soll.
Wesentlicher Bestandteil der Studie sind Interviews mit Vertretern
jener Branchen, die von einer Umstellung betroffen wären. Am
vergangenen Freitag gab es das diesbezüglich Treffen zwischen der die
Theater- und Eventbranche in Österreich vertretenden "Österr.
Theatertechnischen Gesellschaft" (OETHG), führenden Repräsentanten
großer Theater-, Musical und Kongresshäuser und Openair-Festivals,
wie die Wiener Staatsoper, das Festspielhaus St. Pölten, die
Bregenzer Festspiele oder die Seefestspiele Mörbisch und den Experten
der die Studie erstellenden Arbeitsgemeinschaft.

In diesem konstruktiven Gespräch wurde herausgearbeitet, dass es
zwar die Betriebe der Veranstaltungsbranche sind, die jenes Programm
produzieren, welches von den TV-Anstalten und Kabelnetzbetreibern
ausgestrahlt wird, ihnen aber paradoxerweise bei den
Welt-Funkfrequenz-Konferenzen als sogenannte "Sekundärnutzer"
keinerlei Mitspracherecht zukommt, wiewohl weltweit ungezählte
Funkmikrofone im Einsatz stehen. TV-Anstalten und Kabelnetzbetreiber
melden ihren Frequenzbedarf in der laufenden Debatte um die digitale
Dividende stets als "Primärnutzer" an. Es wäre also höchst an der
Zeit, hier der gesamten Kultur- und Eventszene, also der
Veranstaltungsbranche als wesentlichen Wirtschaftsfaktor, ebenfalls
den gleichen Status zuzuerkennen, sie im Zuge der Neuordnung der
Frequenzen zumindest als "Ko-Primärnutzer" einzustufen, und es ihr
damit zu ermöglichen, als solche den Bedarf für einzelne TV-Kanäle
zur ausschließlichen Nutzung durch Funkmikrofone anzumelden. Dadurch
wäre auch jene Planungssicherheit möglich, die derzeit völlig fehlt,
denn zurzeit hängt es davon ab, ob es jährlich in Abstimmung mit RTR,
Rundfunk und Fernsehen gelingt, einzelne TV-Kanäle auch für den
Betrieb mit Funkmikrofonen nutzen zu dürfen.

In diesem Zusammenhang wurde der Appell gerichtet, wenigstens
einen Teil des zur Diskussion stehenden Frequenzspektrums der
Veranstaltungsbranche für ihre Funkmikrofone primär zuzuordnen. Es
wurde auch angeregt, bei der Neuordnung der Frequenzen nicht nur die
Digitale Dividende, sondern darüber hinaus auch andere geeignete
Frequenzen in die Überlegungen einzubeziehen.

In jedem Falle muss eine langfristige Planungs- und
Investitionssicherheit für Hersteller und Veranstalter geschaffen
werden, denn nur so sind die Kosten einer möglichen Veränderungen -
zumindest teilweise - aus dem eigenen Budget zu decken und die über
Jahre im Voraus zu schließenden Verträge für Veranstaltungen
einhaltbar.

Rückfragehinweis:

Dipl.-Ing. Günther Konecny
   Chefredakteur PROSPECT
   Reisenbauer Ring 8/4/15
   A-2351 Wiener Neudorf
   Tel/Fax: +43-2236-47200
   Mobil: +43-664-145 89 49
   E-Mail: guenther.konecny@netway.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/11017

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