• 25.02.2010, 11:53:17
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"Wenn etwas schief geht" - Neue Broschüre zur Patientensicherheit

LR Kaiser stellt Spitälern und Gesundheitseinrichtungen neuen Handlungsleitfaden für etwaige Behandlungsfehler zur Verfügung - Neues Fehler-Dokumentationssystem in Erprobungsphase

Klagenfurt (OTS/LPD) - Viele Berufe und Einrichtungen spielen
zusammen, damit die Gesundheit von Patientinnen und Patienten
wiederhergestellt werden kann. Dabei ist Patientensicherheit die
wichtigste Aufgabe im Gesundheitssystem. Um diese Sicherheit nicht
nur zu gewährleisten, sondern weiter zu erhöhen, aber auch um im
Falle von etwaigen Fehlern einheitlich und richtig zu handeln,
stellte Kärntens Gesundheits- und Krankenanstaltenreferent, LR Peter
Kaiser, heute, Donnerstag, im Rahmen einer Pressekonferenz mit dem
eben erst bis 2013 als Patientenanwalt bestätigten Erwin Kalbhenn,
einen neuen Handlungsleitfaden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Gesundheitswesen, insbesondere in Kärntens Spitälern, zur
Verfügung. Erstellt wurde die Broschüre mit dem Titel "Wenn etwas
schief geht - Kommunizieren und Handeln nach einem Zwischenfall" von
der Plattform Patientensicherheit. Rund 1.200 Stück werden in Kärnten
verteilt. Adressaten sind Ärzte, Schwestern und Pfleger in Spitälern
ebenso wie niedergelassene Ärzte und Pflegeheimbetreiber.

Auf 59 Seiten werden Themen wie "Die Kommunikation mit dem
Patienten und seiner Familie", "Unterstützung für
Betreuungspersonen", "Betreuung des Patienten und deiner Familie"
oder "Erstreaktion auf das Ereignis", "Analyse des Ereignisses" aber
auch das so wichtige Thema "Dokumentation" behandelt. Dazu gibt es
auch eine eigene Auflistung von Worten, die im Umgang mit dem Patient
und oder seiner Familie zu beachten sind.

"Die Gesundheitsversorgung der Kärntnerinnen und Kärntner ist
Dank der hervorragenden Arbeit unserer Ärzte, Schwestern, Pfleger und
aller am Gesundheitswesen beteiligten Menschen und Institutionen seit
Jahren eine der besten und braucht international keinen Vergleich zu
scheuen", stellt Kaiser klar. Die auf Schätzungen beruhende Zahl an
Behandlungsfehlern in Kärnten liege jährlich zwischen 60 und 70.

Als Gesundheitsreferent des Landes Kärnten liegt ihm die
Patientensicherheit besonders am Herzen. "Diese Aufgabe wird in
unseren Spitälern auch mit besonderem Engagement wahrgenommen.
Trotzdem ist gerade der so sensible und oftmals diffizile Bereich der
medizinischen Versorgung fehleranfällig", erklärt Kaiser. Deswegen
werde er in Zusammenarbeit aller Beteiligten alles unternehmen, um
diese Fehlerquote weiter zu verringern, denn die Patientinnen und
Patienten sollen sich darauf verlassen können, dass sie die beste und
sicherste medizinische Versorgung erhalten, wenn sie sie brauchen.

"Dazu gehört es nicht nur, aus einem begangenen Fehler zu lernen,
und ihn kein zweites Mal zu machen, sondern auch zu wissen, was zu
tun und zu kommunizieren ist, wenn etwas schiefgeht. Und genau diesen
Handlungsleitfaden bietet die vorliegende Broschüre", so Kaiser.
Darin enthalten seien alle notwendigen und von Experten praxisbezogen
erarbeiteten Informationen darüber, was wann zu tun ist.

Bestätigt wird Kaisers Bemühen von Patientenanwalt Erwin
Kalbhenn: Die von LR Kaiser nun zur Verfügung gestellte Broschüre
"Wenn etwas schief geht" ist ein regelrechtes Vademecum, eine
wertvolle Hilfe für Ärzte und Pflegekräfte, denen etwas "passiert"
ist: Sich vor einem Zwischenfall oder Fehler sowie dem betroffenen
Patienten nicht verstecken, nichts verschleiern oder schönreden.
Sondern sofort offen und wahrheitsgemäß den Betroffenen informieren,
auf gleicher Augenhöhe kommunizieren, Perspektiven aufzeigen,
Maßnahmen zur Schadensminderung und -behebung ergreifen, Angehörige
einbeziehen, kurz um: sich kümmern. Das ist es, was sich Patienten
gegebenenfalls in ihrem Unglück erwarten", so Kalbhenn, der sich
wünscht, dass alle Leserinnen und Leser dieses Werks die Ratschläge
beherzigen und damit zur Entwicklung einer besseren, absolut
patientengerechten Verhaltenskultur beitragen. "Es ist der berühmte
Schritt in die richtige Richtung."

Neben der Informationsbroschüre wird laut Kaiser in den Kärntner
Landeskrankenhäusern auch ein Berichtssystem zur Meldung von
kritischen Ereignissen und Beinahe-Fehlern seit Oktober 2009 erprobt.
Der Name des Sytems: CIRS, Critical Incident Reporting System. "Ziel
ist nicht das Anschwärzen von Mitarbeitern, sondern vielmehr eine
anonyme Möglichkeit zur Fehlerdokumentation zu schaffen, um etwaige
Fehler oder Mängel zu melden und abstellen zu können", erklärt
Kaiser.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-22 852
http://www.ktn.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/13

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