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FORMAT: Neue Gerichtsakten aus USA und England belasten Mensdorff-Pouilly

Anklagedrohung in Österreich bleibt vorerst aufrecht

Wien (OTS) - Der Waffenlobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly gerät durch brisante Gerichtsdokumente aus den USA und England neuerlich unter Druck. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin FORMAT in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe.

"Alfons Mensdorff-Pouilly manipulierte korrupt den politischen Prozess zugunsten von British Aerospace", zitiert FORMAT exklusiv aus einem Bericht des Serious Fraud Office (SFO), der als Grundlage für die geplante Anklageerhebung diente. Noch bis zur Vorwoche wollte die britische Antikorruptionsbehörde SFO Mensdorff-Pouilly wegen mutmasslicher Bestechung von Amtsträgern in Tschechien, Ungarn und Österreich den Prozess machen. Ein Generalvergleich mit dem Rüstungskonzern British Aerospace führte aber dazu, dass das SFO alle Anklagepunkte fallen ließ. Für Alfons Mensdorff-Pouilly gilt die Unschuldsvermutung.

Mit dem Vergleich wurde auch eine Anklage in den USA fallen gelassen. In der am "US District Court for the District of Columbia" eingebrachten Anklageschrift gegen British Aerospace, die FORMAT vorliegt, wird mehrfach betont, dass die Briten unter Zuhilfenahme einer gewissen "Person A" Schmiergelder in Osteuropa verteilten. Für Beschaffungsvorgänge in Tschechien und Ungarn soll "A" umgerechnet mehr als 21 Millionen Euro arrangiert haben. Das Geld war laut US-Anklage für den Abschluss von Leasingverträgen von Gripen-Abfangjäger reserviert. Auf die Frage, ob es sich bei "A", um Alfons Mensdorff-Pouilly handelt, sagt dessen Anwalt Harald Schuster:
"Ich kenne die Anklageschrift nicht, daher kann ich nicht dazu Stellung nehmen. Grundsätzlich möchte ich aber festhalten, dass bei British Aerospace wahrscheinlich Tausende Personen arbeiten, deren Namen mit 'A' beginnen."

Die Ermittlungen gegen Alfons Mensdorff-Pouilly in Österreich laufen noch. Die Staatsanwaltschaft Wien wartet auf die Erledigung eines Rechtshilfeersuchens in Liechtenstein. Die Anklagedrohung wegen des Verdachts der Bestechung, der Geldwäsche und der falschen Zeugenaussage bleibt vorerst aufrecht. Gerhard Jarosch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, gegenüber FORMAT: "Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Bevor wir nicht die Inhalte des Vergleichs kennen, passiert gar nichts."

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