Bundesfeuerwehrverband begrüßt Initiative - Rettungskarten zum Download über Clubhomepage - viele Autohersteller säumig
Wien (OTS) - Moderne Autos werden immer crashsicherer. Die
Kehrseite: Wo früher nach einem Unfall ein fast beliebiger Schnitt
mit der Bergeschere das Opfer befreit hat, ist heute exaktes Wissen
über den Karosserie- und Elektronikaufbau des Fahrzeugmodells nötig.
Nur so ist eine schnelle und sichere Rettung gewährleistet. Deshalb
fordern ÖAMTC und Österreichischer Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) seit
längerem die standardisierte Einführung von Rettungskarten in
Neuwagen. Bis dato bieten erst einige Hersteller die DIN A4-Blätter
mit den wichtigsten Rettungsinformationen zum jeweiligen Modell im
Internet an. "Das ist ein erster Schritt", so der Cheftechniker des
ÖAMTC, Max Lang. "Jeder sollte zu seiner Sicherheit nachschauen, ob
es von Herstellerseite eine downloadbare Rettungskarte für das eigene
Fahrzeug gibt." Der Club hat eine Internetseite erstellt, die alle
Links zu den Herstellern enthält: www.oeamtc.at/rettungskarte. Damit
die Retter auch wissen, dass sie hinter der Fahrer-Sonnenblende die
Rettungsinfos finden, gibt es beim Club ab sofort kostenlos den
Kleber "Rettungskarte im Fahrzeug" für die Windschutzscheibe. "Dieser
Aufkleber, der am Fahrzeug auf die Rettungskarte im Auto hinweist,
ist für die Helfer am Einsatzort eine großartige Hilfestellung", sagt
der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, Josef
Buchta.
Diese Offensive des ÖAMTC kann nur ein Anfang sein. Noch sind die
angebotenen Rettungsinformationen der Hersteller zu uneinheitlich,
teilweise lückenhaft und schwierig zu finden. "Die Autobauer müssen
diese Rettungsinformationen für jedes Pkw-Modell einheitlich auf
einem DIN A4-Blatt zusammenfassen und in allen Neufahrzeugen im
Bereich der Fahrer-Sonnenblende einlegen", fordert Lang mehr
Initiative von den Herstellern. Wieviel noch zu tun ist, zeigt ein
Blick auf die Clubhomepage. Unter www.oeamtc.at/rettungskarte finden
sich die Links zu Audi, BMW/Mini, Honda, Hyundai, ISUZU, Mia, Mazda,
Maybach, Mercedes, Opel, Porsche, Saab, Seat, Skoda, smart, Subaru,
Suzuki, Toyota und VW. Zu diesen Fabrikaten sind Rettungskarten im
Internet verfügbar. "Allerdings legt kein Hersteller die Karten ab
Fabrik dem Auto bei", kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker. Von
folgenden Herstellern liegen derzeit noch gar keine Rettungskarten
vor: Alfa Romeo, Chevrolet, Chrysler, Dacia, Daihatsu, Fiat, Ford,
Jaguar, Lada, Lancia, Lexus, Mitsubishi, Nissan, SsangYong und Volvo.
"Citroen, Peugeot und Renault haben erste Ansätze, auf den Karten
fehlen aber wichtige Daten", weiß Lang.
So muss die optimale "Rettungskarte" aussehen und verstaut
sein
Nach einem Unfall müssen die Retter schnellstmöglich über
Fahrzeugkarosserie und verbaute Elemente Bescheid wissen. Der
Zeitdruck ist enorm: Sind bei einem Verkehrsunfall innere Organe
verletzt, steigt das Sterblichkeitsrisiko ohne Behandlung im
Dreiminutentakt um ein Prozent. "Nach einem Crash ist aber oft schon
die schnelle Identifikation des genauen Fahrzeugmodells eine
Herausforderung", weiß der Präsident des Österreichischen
Bundesfeuerwehrverbandes. "Die größte Wahrscheinlichkeit, an
Informationen zu kommen, hat man über die Windschutzscheibe. Deshalb
sollte die Rettungskarte auch in diesem Bereich - in der
Fahrer-Sonnenblende - aufbewahrt werden." Auf der Karte befinden sich
nicht nur die Fahrzeugmarke, sondern auch Angaben zu Lage und Anzahl
der Batterien, Lage von Airbags und Sensorik, Lage von Gasgeneratoren
und Gurtstraffern sowie eine Angabe zu den Verstrebungen und
Versteifungen in der Karosserie. "Je nach Fahrzeughersteller befinden
sich alle diese Komponenten an den verschiedensten Positionen im
Fahrzeug", erklärt der ÖAMTC-Cheftechniker.
Mit gutem Beispiel voran - die gelbe Flotte fährt mit
Rettungskarte
Die Gelben Engel gehen mit gutem Beispiel voran. Die
Pannenfahrzeuge des Clubs werden genauso wie die zivile
ÖAMTC-Dienstwagenflotte mit dem Rettungskleber und den Rettungskarten
ausgestattet. "Wir hoffen, dass viele Österreicher zu ihrer eigenen
Sicherheit diesem Beispiel folgen", so Lang. "Das sollte Grund genug
für die Hersteller sein, endlich vernünftige Rettungskarten-Lösungen
ab Werk zur Verfügung zu stellen. Hier geht es schließlich um
Menschenleben."
Der ÖAMTC-Kleber "Rettungskarte im Fahrzeug" ist ab sofort an
allen Stützpunkten des Clubs österreichweit kostenlos erhältlich.
Alle Informationen und Links zu derzeit verfügbaren Rettungskarten
(samt Downloadmöglichkeit) findet man unter
www.oeamtc.at/rettungskarte.
Aviso an die Redaktionen: Fotos zu dieser Meldung sind im
Fotoservice des Clubs unter www.oeamtc.at/presse verfügbar.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit, Claudia Kesche, Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218, mailto:pressestelle@oeamtc.at, http://www.oeamtc.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/250
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