Küng: "Fristenregelung ist und bleibt tiefe Wunde der Gesellschaft"
Österreichischer "Familienbischof" weist Forderung nach Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetz zurück
St.Pölten, 26.01.2010 (KAP) Die ablehnende Haltung der Kirche zur Fristenregelung hat Bischof Klaus Küng bekräftigt. In einem "Kathpress"-Interview hielt der St. Pöltener Bischof - er ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für Familienfragen zuständig -wörtlich fest: "Die Fristenregelung ist und bleibt - wie Kardinal König gesagt hat - eine tiefe Wunde in unserer Gesellschaft." Zugleich wies Küng Forderungen nach einer von den Krankenkassen bezahlten Abtreibung sowie nach Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetz vehement zurück.
In der Frage der Abtreibung ginge es nicht nur um den Schutz des Lebens von noch nicht geborenen Kindern sondern auch um die Würde der Frau und des Mannes, so Bischof Küng: "Wenn die Kirche mehr gehört würde, gebe es nicht nur viel weniger Abtreibungen sondern auch viel mehr gelungene Beziehungen."
Es fehlten heute nicht nur die Kinder, die in den vergangenen 35 Jahren abgetrieben wurden, sondern es würden auch viele Frauen und Männer unter dem Geschehenen leiden. Jeder Seelsorger wisse "wie sehr Abtreibungen das Gewissen belasten". Auch Ärzte könnten davon erzählen, wie schwer die seelische Verarbeitung solcher Geschehnisse sein kann.
Küng: "Die Kirche wird nie aufhören, daran zu erinnern, dass ab dem Augenblick der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle davon auszugehen ist, dass das ein Mensch ist, der heranwächst, und dass das Gebot Gottes gilt: Du sollst nicht töten."
Forderungen nach einer Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetz wies der Bischof zurück. Vielmehr wies er auf bestehende Defizite der derzeitigen gesetzlichen Regelung hin: Durch die Straffreiheit der Abtreibung seien alle Kinder vor der gesetzlich festgelegten Frist, "behinderte" Kinder und solche, deren Mutter noch nicht das 14. Lebensjahr vollendet hat, bis zur Geburt schutzlos.
Meldung im Volltext im Internet unter: www.kathpress.at
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