• 18.01.2010, 11:46:34
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Kriminalstatistik: Drittniedrigste Kriminalitätsrate seit 2003

Deutlich mehr Fälle geklärt als 2008

Wien (OTS) - Im Jahr 2009 wurden in Österreich 591.597
Strafdelikte angezeigt. Das sind um 3,3 Prozent mehr angezeigte
Straftaten als 2008. Die Zahl der geklärten Fälle konnte gegenüber
2008 um 7,4 Prozent gesteigert werden: 2009 wurden 235.760 aller
angezeigten Fälle geklärt, 2008 waren es 219.514. Dadurch konnte die
Aufklärungsquote um 1,52 Prozentpunkte auf 39,85 Prozent gesteigert
werden, 2008 betrug sie 38,33 Prozent.

Im Langzeitvergleich ergibt sich ein differenzierteres Bild: 2009
wurden nahezu gleich viel Fälle angezeigt wie 2002 (591.584). In den
Jahren 2003, 2004, 2005 und 2007 gab es deutlich weniger Anzeigen als
2009. Lediglich in den Jahren 2008 und 2006 lag sie unter dem
Vorjahr.

Tabelle 1: Gesamtkriminalität seit 2002

Jahr Angezeigte Fälle

2003 643.286
2004 643.648 (Höchstwert)
2005 605.272
2006 589.495
2007 594.240
2008 572.695
2009 591.597

Zahl der geklärten Fälle stieg um 7,4 Prozent

Bundesweit wurden 2009 um 7,4 Prozent mehr Fälle geklärt als 2008.
Die höchste Steigerung verzeichnete Wien: in der Bundeshauptstadt
wurden um 14,05 Prozent mehr Fälle geklärt als 2008. In Salzburg
waren es 10,62 Prozent mehr geklärte Fälle, in Kärnten 8,57 Prozent.

Die Aufklärungsquote konnte ebenfalls in allen Bundesländern
gesteigert werden: im Bundesland Salzburg gar um 3,23 Prozentpunkte.
Die höchste Aufklärungsquote verzeichnete Vorarlberg mit 54,95
Prozent, im Burgenland lag sie bei 51,29 Prozent. In Oberösterreich
konnte sie von 48,52 Prozent um 2,22 Prozentpunkte auf 50,74 Prozent
gesteigert werden.

246.378 Tatverdächtige konnten 2009 von der Polizei ermittelt
werden. 2008 waren es lediglich 240.554. Die Zahl der
Untersuchungshäftlinge, die von der Polizei an die Justiz überstellt
wurden, betrug 12.016. 2008 waren es 10.627 U-Häftlinge. Das bedeutet
eine Steigerung von 13 Prozent.

Tabelle 1: Statistik Kriminalstatistik 2009
Polizeiliche Kriminalstatistik Österreichs
Gesamtsumme aller gerichtlich strafbarer Handlungen

Angezeigte Fälle Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung Veränderung
absolut in %

Burgenland           9.863   10.122         259         2,63%
 Kärnten             30.820   31.798         978         3,17%
 Niederösterreich    81.402   83.956       2.554         3,14%
 Oberösterreich      76.425   74.626      -1.799        -2,35%
 Salzburg            33.366   34.176         810         2,43%
 Steiermark          58.809   58.982         173         0,29%
 Tirol               47.688   46.886        -802        -1,68%
 Vorarlberg          21.121   22.458       1.337         6,33%
 Wien               213.201  228.593      15.392         7,22%
 Österreich Gesamt  572.695  591.597      18.902         3,30%

Geklärte Fälle Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung Veränderung

absolut     in %
 Burgenland           5.038   5.192          154         3,06%
 Kärnten             13.635  14.803        1.168         8,57%
 Niederösterreich    32.600  34.619        2.019         6,19%
 Oberösterreich      37.082  37.863          781         2,11%
 Salzburg            13.465  14.895        1.430        10,62%
 Steiermark          25.143  25.603          460         1,83%
 Tirol               21.137  22.128          991         4,69%
 Vorarlberg          11.514  12.341          827         7,18%
 Wien                59.900  68.316        8.416        14,05%
 Österreich Gesamt  219.514 235.760       16.246         7,40%

Aufklärungsquoten Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung in %-Punkten

Burgenland        51,08%       51,29%       0,21
 Kärnten           44,24%       46,55%       2,31
 Niederösterreich  40,05%       41,23%       1,19
 Oberösterreich    48,52%       50,74%       2,22
 Salzburg          40,36%       43,58%       3,23
 Steiermark        42,75%       43,41%       0,65
 Tirol             44,32%       47,20%       2,87
 Vorarlberg        54,51%       54,95%       0,44
 Wien              28,10%       29,89%       1,79
 Österreich Gesamt 38,33%       39,85%       1,52

Herauforderungen 2008 wurden zu Musterbeispielen erfolgreicher
Polizeiarbeit

2009 konnte die Polizei in Bereichen, die 2008 noch zu den
Herausforderungen zählten, deutliche Erfolge erzielen:

- Rückgang der Jugendkriminalität bei den 10- bis 14-Jährigen um
12,1 Prozent Rückgang bei den Jugendlichen unter 18 Jahren um 7,9
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Geldinstitute und Postämter um 16
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Wettbüros um 21,5 Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle an Geld- oder Postboten um 69,9
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Selbstbedienungsläden und
Kaufhäusern um 31,7 Prozent.
- Rückgang des Diebstahls von Mobiltelefonen um 14,8 Prozent.

Schwerpunkte 2010

2010 wird sich die Polizei primär auf die Bereiche
Einbruchskriminalität, insbesondere Wohnungs- und Wohnhauseinbruch,
Kfz-Diebstahl, Gewaltkriminalität, Cybercrime und Prävention
konzentrieren. Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und
Wohnhäuser ist 2009 gegenüber 2008 gestiegen. Während 2008 11.553
Einbruchsdiebstähle in Wohnungen angezeigt wurden, waren es im
Vorjahr 12.259, bei den Einfamilienhäusern stieg die Zahl der
angezeigten Fälle von 5.627 auf 7.459.

Die unter dem Titel "Masterplan Einbruchskriminalität"
ausgearbeiteten Maßnahmen werden daher konsequent fortgeführt. Zu den
wichtigsten Maßnahmen zählen:

1. Intensivtäterermittlungen
2. Kriminalpolizeiliche Schwerpunktkontrollen und
Schwerpunktsetzungen, insbesondere in der Ostregion
3. Sonderkommission Ost (Soko Ost)
4. Sonderkommission Kfz (Soko Kfz)
5. Koordinationsstelle Ost
6. Intensive Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten im Bereich
der Tatortarbeit.
7. Zusätzliche Mittel für die DNA-Auswertung
8. Einführung des "Tatort-Monitorings"
9. Präventionsmaßnahmen
10. Internationale Zusammenarbeit

Rückfragehinweis:
Mag. Alexander Marakovits
Pressesprecher im Bundeskriminalamt
Mobil: 0664 813 21 00
E-Mail: alexander.marakovits@bmi.gv.at

Helmut Greiner, Oberst
Pressesprecher im Bundeskriminalamt
Mobil: 0664 813 21 28
E-Mail: helmut.greiner@bmi.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/837

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