Deutlich mehr Fälle geklärt als 2008
Wien (OTS) - Im Jahr 2009 wurden in Österreich 591.597
Strafdelikte angezeigt. Das sind um 3,3 Prozent mehr angezeigte
Straftaten als 2008. Die Zahl der geklärten Fälle konnte gegenüber
2008 um 7,4 Prozent gesteigert werden: 2009 wurden 235.760 aller
angezeigten Fälle geklärt, 2008 waren es 219.514. Dadurch konnte die
Aufklärungsquote um 1,52 Prozentpunkte auf 39,85 Prozent gesteigert
werden, 2008 betrug sie 38,33 Prozent.
Im Langzeitvergleich ergibt sich ein differenzierteres Bild: 2009
wurden nahezu gleich viel Fälle angezeigt wie 2002 (591.584). In den
Jahren 2003, 2004, 2005 und 2007 gab es deutlich weniger Anzeigen als
2009. Lediglich in den Jahren 2008 und 2006 lag sie unter dem
Vorjahr.
Tabelle 1: Gesamtkriminalität seit 2002
Jahr Angezeigte Fälle
2003 643.286 2004 643.648 (Höchstwert) 2005 605.272 2006 589.495 2007 594.240 2008 572.695 2009 591.597
Zahl der geklärten Fälle stieg um 7,4 Prozent
Bundesweit wurden 2009 um 7,4 Prozent mehr Fälle geklärt als 2008.
Die höchste Steigerung verzeichnete Wien: in der Bundeshauptstadt
wurden um 14,05 Prozent mehr Fälle geklärt als 2008. In Salzburg
waren es 10,62 Prozent mehr geklärte Fälle, in Kärnten 8,57 Prozent.
Die Aufklärungsquote konnte ebenfalls in allen Bundesländern
gesteigert werden: im Bundesland Salzburg gar um 3,23 Prozentpunkte.
Die höchste Aufklärungsquote verzeichnete Vorarlberg mit 54,95
Prozent, im Burgenland lag sie bei 51,29 Prozent. In Oberösterreich
konnte sie von 48,52 Prozent um 2,22 Prozentpunkte auf 50,74 Prozent
gesteigert werden.
246.378 Tatverdächtige konnten 2009 von der Polizei ermittelt
werden. 2008 waren es lediglich 240.554. Die Zahl der
Untersuchungshäftlinge, die von der Polizei an die Justiz überstellt
wurden, betrug 12.016. 2008 waren es 10.627 U-Häftlinge. Das bedeutet
eine Steigerung von 13 Prozent.
Tabelle 1: Statistik Kriminalstatistik 2009
Polizeiliche Kriminalstatistik Österreichs
Gesamtsumme aller gerichtlich strafbarer Handlungen
Angezeigte Fälle Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung Veränderung
absolut in %
Burgenland 9.863 10.122 259 2,63% Kärnten 30.820 31.798 978 3,17% Niederösterreich 81.402 83.956 2.554 3,14% Oberösterreich 76.425 74.626 -1.799 -2,35% Salzburg 33.366 34.176 810 2,43% Steiermark 58.809 58.982 173 0,29% Tirol 47.688 46.886 -802 -1,68% Vorarlberg 21.121 22.458 1.337 6,33% Wien 213.201 228.593 15.392 7,22% Österreich Gesamt 572.695 591.597 18.902 3,30%
Geklärte Fälle Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung Veränderung
absolut in % Burgenland 5.038 5.192 154 3,06% Kärnten 13.635 14.803 1.168 8,57% Niederösterreich 32.600 34.619 2.019 6,19% Oberösterreich 37.082 37.863 781 2,11% Salzburg 13.465 14.895 1.430 10,62% Steiermark 25.143 25.603 460 1,83% Tirol 21.137 22.128 991 4,69% Vorarlberg 11.514 12.341 827 7,18% Wien 59.900 68.316 8.416 14,05% Österreich Gesamt 219.514 235.760 16.246 7,40%
Aufklärungsquoten Jän-Dez 2008 Jän-Dez 2009 Veränderung in %-Punkten
Burgenland 51,08% 51,29% 0,21 Kärnten 44,24% 46,55% 2,31 Niederösterreich 40,05% 41,23% 1,19 Oberösterreich 48,52% 50,74% 2,22 Salzburg 40,36% 43,58% 3,23 Steiermark 42,75% 43,41% 0,65 Tirol 44,32% 47,20% 2,87 Vorarlberg 54,51% 54,95% 0,44 Wien 28,10% 29,89% 1,79 Österreich Gesamt 38,33% 39,85% 1,52
Herauforderungen 2008 wurden zu Musterbeispielen erfolgreicher
Polizeiarbeit
2009 konnte die Polizei in Bereichen, die 2008 noch zu den
Herausforderungen zählten, deutliche Erfolge erzielen:
- Rückgang der Jugendkriminalität bei den 10- bis 14-Jährigen um
12,1 Prozent Rückgang bei den Jugendlichen unter 18 Jahren um 7,9
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Geldinstitute und Postämter um 16
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Wettbüros um 21,5 Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle an Geld- oder Postboten um 69,9
Prozent.
- Rückgang der Raubüberfälle in Selbstbedienungsläden und
Kaufhäusern um 31,7 Prozent.
- Rückgang des Diebstahls von Mobiltelefonen um 14,8 Prozent.
Schwerpunkte 2010
2010 wird sich die Polizei primär auf die Bereiche
Einbruchskriminalität, insbesondere Wohnungs- und Wohnhauseinbruch,
Kfz-Diebstahl, Gewaltkriminalität, Cybercrime und Prävention
konzentrieren. Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und
Wohnhäuser ist 2009 gegenüber 2008 gestiegen. Während 2008 11.553
Einbruchsdiebstähle in Wohnungen angezeigt wurden, waren es im
Vorjahr 12.259, bei den Einfamilienhäusern stieg die Zahl der
angezeigten Fälle von 5.627 auf 7.459.
Die unter dem Titel "Masterplan Einbruchskriminalität"
ausgearbeiteten Maßnahmen werden daher konsequent fortgeführt. Zu den
wichtigsten Maßnahmen zählen:
1. Intensivtäterermittlungen
2. Kriminalpolizeiliche Schwerpunktkontrollen und
Schwerpunktsetzungen, insbesondere in der Ostregion
3. Sonderkommission Ost (Soko Ost)
4. Sonderkommission Kfz (Soko Kfz)
5. Koordinationsstelle Ost
6. Intensive Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten im Bereich
der Tatortarbeit.
7. Zusätzliche Mittel für die DNA-Auswertung
8. Einführung des "Tatort-Monitorings"
9. Präventionsmaßnahmen
10. Internationale Zusammenarbeit
Rückfragehinweis:
Mag. Alexander Marakovits
Pressesprecher im Bundeskriminalamt
Mobil: 0664 813 21 00
E-Mail: alexander.marakovits@bmi.gv.at
Helmut Greiner, Oberst
Pressesprecher im Bundeskriminalamt
Mobil: 0664 813 21 28
E-Mail: helmut.greiner@bmi.gv.at
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