Anzahl neu zugelassener Lkw um knapp ein Viertel gesunken - Auch Zweiräder rückläufig - Vienna Autoshow 2010 lockt mit zahlreichen zwei- und vierrädrigen Neuheiten
Wien (OTS/PWK019) - "Öko-Prämie seid Dank", sagte Peter Laimer,
der stellvertretende Leiter der Direktion Raumwirtschaft der
Statistik Austria. Gemeinsam mit Gustav Oberwallner, Obmann des
Bundesgremiums Fahrzeighandel der Wirtschaftskammer Österreich, Ingo
Natmessnig, dem Sprecher der heimischen Automobilimporteure, und
Matthias Limbeck, themenverantwortlicher Geschäftsführer von Reed
Exhibitions Messe Wien, präsentierte Laimer die harten Zahlen und
Fakten zu den Kfz-Zulassungen in Österreich im abgelaufenen Jahr.
Demnach nahm die Anzahl der Neuzulassungen von Personenkraftwagen,
der mit Abstand wichtigsten Kfz-Fahrzeugart (77 Prozent) - gegenüber
2008 um 8,8 Prozent zu. Damit wurden im vergangenen Jahr 319.403 Pkw
zugelassen - das entspricht einer Zunahme um 8,8 Prozent gegenüber
dem Jahr 2008 und bedeutet das zweitbeste jemals erhobene Ergebnis
für dieses Segment. Rückgänge bei Lkw und einspurigen Kfz bewirkte,
dass die Zunahme am Kfz-Markt insgesamt mit 414.795 Neuzulassungen
oder 2,6 Prozent geringer ausfiel als jene bei den Pkw-Neuzulassungen
.
Importeursprecher Natmessnig führte aus, dass die Autoshow Vienna
nicht nur darum stattfinde, weil es schöne neue Fahrzeuge herzuzeigen
gibt, sondern auch deshalb, weil der Automobilwirtschaft in
Österreich und für unser Land große Bedeutung zukommt: Einschließlich
der gewerblichen Hersteller sowie der von anderen industriellen
Fachverbänden betreuten Kfz-Zulieferunternehmen umfasst der gesamte
automotive Sektor in Österreich rund 700 Unternehmen mit etwa 175.000
Beschäftigten. Ergänzt man diesen Bereich um die vor- und
nachgelagerten Wirtschaftsbereiche des automotiven Sektors (wie z. B.
Fahrzeughandel, Kfz-Reparatur, Versicherung, Tankstellen, Garagen,
Chauffeure und Frächter), so kann insgesamt von mindestens 360.000
"Beschäftigten rund um das Automobil" gesprochen werden - das sind 12
Prozent der insgesamt in Österreich unselbständig Beschäftigten -
oder in anderen Worten: jeder achte Arbeitsplatz, hob er die
Bedeutung des Automobillandes Österreich hervor. Die Trends bei
Fahrzeug-Neuanschaffungen im Blick, wusste Natmessnig unter anderem
von vermehrter Nachfrage nach Hubraum- und PS-schwächeren Fahrzeugen
("Downsizing") zu berichten.
Bei der Betrachtung der Zulassungsentwicklung nach Kilowatt (kW)-
Klassen stehen leistungsstärkere Pkw zwar auch 2009 anteilsmäßig an
der Spitze (über 89 kW: 28,5 Prozent), im Vergleich zu 2008 ist aber
ein, wenn auch in diesem Segment rückläufiger, Trend feststellbar
(-3,8 Prozent). Andererseits gewinnen leistungsschwächere Pkw an
Bedeutung (unter 40 kW: +109,8 Prozent, 41-55 kW: +23,7 Prozent,
56-67 kW: +12,6 Prozent, 68-89 kW: +8,3 Prozent). Auch nach
Hubraumklassen ergibt sich ein ähnliches Bild: Pkw mit mehr als 1.750
ccm Hubraum waren rückläufig (-10,5 Prozent), während Pkw bis 1.750
ccm deutlich häufiger zugelassen wurden (+26,1 Prozent).
Fahrzeughandels-Obmann Oberwallner strich - wie auch Natmessnig -
die Rolle der Öko-Prämie im Jahr 2009 hervor: Dien Zahlen würden
Bände sprechen: Während im ersten Quartal 2009 die Pkw-Neuzulassungen
noch zweistellige Rückgänge aufwiesen, nahmen die Zulassungen mit
Einführung der Ökoprämie mit 1. April 2009 deutlich zu, die höchsten
Zuwächse konnten im Juli (+44,1Prozent), August (+22,6 Prozent) sowie
November (+29,1 Prozent) erzielt werden. Allerdings hätten sich die -
durch die kurzfristig eingeleiteten, konzertierten Maßnahmen seitens
der Politik in Österreich sowie von Seiten der Importeure und Händler
- guten Ergebnisse nicht eins zu eins auf die Ertragslage, die
Umsatz- oder gar Gewinnsituation vieler Betriebe umlegen lassen.
"Mehr als 60 Prozent der Unternehmen haben 2009 die Gewinnzone nicht
erreichen können, Tendenz seit drei Jahren leider kontinuierlich
steigend. Nur zwei Prozent der Kfz-Einzelunternehmen in Österreich
haben eine überlebensnotwendige Eigenkapitalquote von mehr als 20
Prozent und einen Gewinn vor Steuern von mehr als 5 Prozent. Darüber
hinaus verfügt jeder dritte Kfz-Einzelunternehmer über kein
Eigenkapital, das heißt, das Fremdkapital übersteigt das vorhandene
Betriebsvermögen", schilderte der Obmann des Bundesgremiums
Fahrzeughandel die oftmals besorgniserregende wirtschaftliche
Situation. Darum sei die Politik im Jahr 2010 gefordert, die
überwiegend klein- und mittelständischen Kfz-Betriebe durch Maßnahmen
zu unterstützen, sei es im Bereich der Finanzierungshilfen, aber auch
bei den steuerlichen Rahmenbedingungen, so Oberwallner.
Weitere Entwicklungen, die aus den Erhebungen der Statistik
Austria hervorgehen, sind:
Der Dieselanteil bei Pkw war weiter rückläufig und betrug - gemessen
an allen Pkw-Neuzulassungen - erstmals seit 1996 wieder weniger als
die Hälfte (46,0 Prozent). Die Anzahl der Pkw mit alternativem
Antrieb (Elektro, Erdgas, bivalent und Hybrid) - noch auf geringem
Niveau (Anteil an den Pkw-Neuzulassungen: 0,5 Prozent) - sank um 1,7
Prozent auf 1.594 Stück.
Nach Marken betrachtet, war die Zahl der Neuzulassungen im Jahr
2009 für alle Top-10-Pkw-Marken (Anteil: 66%) höher als im Jahr
davor: Beim Marktführer VW (16,1 Prozent Anteil) war eine Zunahme von
+3,9 Prozent zu verzeichnen, ebenso bei den Neuzulassungen weiterer
wichtiger Marken wie Opel (+8,5 Prozent), Ford (+9,0 Prozent),
Renault (+3,0 Prozent), Audi (+10,2 Prozent), Skoda (+14,9 Prozent),
Fiat (+9,8 Prozent), Peugeot (+9,8 Prozent), Seat (+38,3 Prozent) und
BMW (+2,0 Prozent).
Im Gegensatz zu den Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich jene von
Lkw (Anteil an den Kfz-Zulassungen insgesamt: 6,9 Prozent)
konjunkturbedingt deutlich negativ, und zwar gegenüber dem - sehr
hohen - Wert des Jahres 2008 um 23,6 Prozent, also rund ein Viertel
auf 28.650 Stück ab. Auch die Neuzulassungen von ein-spurigen Kfz
(Anteil: 12 Prozent) waren rückläufig (-6,6 Prozent auf 49.763
Stück).
Auf der heuer zum fünften Mal stattfindenden Vienna Autoshow
<www.autoshowvienna.at> präsentieren in den Hallen C und D der Messe
Wen 31 Automobilmarken auf einer Ausstellungsfläche von rund 20.000
Quadratmeter rund 300 Neuwagen und Modellneuheiten. Darunter sind
eine Europa-Premiere (der neue Audi A8) sowie zahlreiche
Österreich-Premieren. In einem Teil der Halle B werden darüber hinaus
Autozubehörprodukte gezeigt. Die Vienna Autoshow ist von Donnerstag,
14., bis Sonntag, 17. Jänner 2010 jeweils ab 9 Uhr geöffnet. (JR)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich
Bundesgremium des Fahrzeughandels
Geschäftsführer Dr. Manfred Kandelhart
Tel.: 05 90 900-3352
E-Mail: fahrzeughandel@wko.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/240
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