- 04.12.2009, 11:45:23
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Europäische Industrie und Arbeitgeber: Neue Kommission muss mutigen Entwurf für Post-Lissabonstrategie vorlegen
IV-Präsident Sorger und GS Beyrer bei Europäischem Industriegipfel: Mehr Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsinvestitionen - Vorschläge zu EUROPE 2020 unzureichend
Wien (OTS/PdI) - Einen europäischen Masterplan für mehr
Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung forderten die
Präsidenten und Generaldirektoren der europäischen Industrie- und
Arbeitgeberverbände bei ihrem halbjährlichen Treffen ihres
EU-Dachverbandes BUSINESSEUROPE heute, Freitag, in Stockholm. "Die
neue EU-Kommission muss einen mutigen Entwurf für die
Post-Lissabonstrategie bzw. EUROPE 2020, wie die Strategie nun heißen
soll, vorlegen. Europas Antwort auf die Krise kann nur eine mutige
und offensive sein, unser Kontinent muss sich auf seine Stärken
besinnen und in den nächsten Jahren ganz massiv auf eine Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und damit auf seine Wachstums-
und Beschäftigungschancen setzten" betonten der Präsident der
Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger und IV-Generalsekretär
Mag. Markus Beyrer, die beim Arbeitgeber- und Industriegipfel in
Stockholm Österreichs Unternehmen vertraten.
"Die neue Europäische Kommission muss den notwendigen Takt
vorgeben und einen konsistenten und überzeugenden Vorschlag für eine
Europäische Strategie bis 2020 auf den Tisch legen, der unter
Spanischer EU-Präsidentschaft im nächsten Halbjahr von den
Mitgliedstaaten zu beschließen ist", so Sorger und Beyrer. Was
Präsident Barroso dazu bisher vorgelegt habe, sei "nicht überzeugend.
Mit einem Bauchladen an Wünschen in allen nur erdenklichen Bereichen
wie Umwelt-, Klima-, Konsumentenschutz- und Sozialpolitik alleine
werden wir Europas Wirtschaftskraft und damit unser Wohlstands- und
Sozialniveau nicht halten können.
Die Europäischen Industrie- und Arbeitgeberspitzen formuliertem
unter dem Vorsitz von BUSINESSEUROPE-Präsident Jürgen Thumann die
wichtigsten Eckpunkte, die in der von der Kommission Anfang 2010
vorzuschlagenden Strategie EUROPE 2020 enthalten sein müssen:
"Zentral sind ein klarer Fokus auf die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit, auf Wachstum, Beschäftigung und
unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen sowie die klare Betonung der
Werte von Marktwirtschaft und Unternehmertum als Antwort auf die
Krise. Darüber hinaus braucht es die Umsetzung einer integrierten
Industriepolitik als Priorität der EU-Institutionen und speziell der
nächsten Kommission im Sinne der Ratsschlussfolgerungen vom Mai 2009
ebenso wie die Betonung der übergeordneten Bedeutung des Exports für
Europas Wohlstand und Wachstum: Europas wirtschaftliche Stärke
basiert auf seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit", betonte
Sorger.
Weiters müsse das Augenmerk auf rascher Budgetkonsolidierung und
Strukturreformen auf nationaler Ebene sowie offenen Märkte ohne
protektionistische Abschottungen liegen. "Wir brauchen Konsolidierung
nicht über Steuererhöhungen, sondern durch ausgabenwirksame Maßnahmen
und Strukturreformen sowie wachstumsfördernde Maßnahmen", betonten
die Arbeitgebervertreter. Gleichermaßen erforderlich seien
Benchmarking und peer review beim EU-weiten Monitoring der
Reform-Umsetzung und eine klare Aussage im Klimakapitel, "dass Green
Technologies nicht der einzige Wachstumsmotor in Europa sein können,
es vielmehr einer breiten Palette an innovativen Produkten und
Dienstleistungen bedarf". Die Industrie- und Arbeitgebervertreter
forderten eine effiziente Umsetzung einer europäischen
Rohstoffstrategie sowie flexible Arbeitsmärkte mit der Stärkung von
Flexicurity. "Auch die EU muss sich um die besten Köpfe kümmern -
sonst wandern diese weiterhin in andere Regionen. Gleichzeitig muss
die Union die Mitgliedstaaten dazu anhalten, Pensionsreformen
durchzuführen und Frühpensionierungen einzudämmen", sagten die
IV-Vertreter.
BUSINESSEUROPE, Europas bedeutendster Arbeitgeberdachverband,
vertritt mehr als 20 Millionen kleine, mittlere und große Unternehmen
in Europa. Der Verband vereint 40 Arbeitgeber- und Industrieverbände
aus 34 Ländern und ist offizieller Arbeitgeberpartner des
Europäischen Sozialen Dialoges.
Rückfragehinweis:
IV-Newsroom
Tel.: +43 (1) 711 35-2306
mailto:info@iv-newsroom.at
www.iv-net.at/medien
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