- 27.11.2009, 13:38:11
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Kardinal-Innitzer-Preis 2009 geht an Gerald Stourzh
Der Wiener Historiker erhält die Auszeichnung für sein Lebenswerk - Kardinal Schönborn überreicht die Auszeichnung am 5. Dezember
Wien, 27.11.2009 (KAP) Der Wiener Historiker em. Prof. Gerald
Stourzh wird mit dem großen Kardinal-Innitzer-Preis 2009
ausgezeichnet. Kardinal Christoph Schönborn überreicht die
Auszeichnung, die alljährlich ein Lebenswerk mit herausragenden
wissenschaftlichen Leitungen würdigt, bei einem Festakt am 5.
Dezember im Wiener Erzbischöflichen Palais. Laudator ist der
Geschäftsführer des Kardinal-Innitzer-Studienfonds, Herbert Matis.
Mit Würdigungspreisen werden im Bereich Geisteswissenschaft der
Wiener Professor für Ökonometrie, Operations Research und
Systemtheorie an der TU Wien, Manfred Deistler, im Bereich
Naturwissenschaft die Innsbrucker Professorin für medizinische
Physik, Monika Ritsch-Marte, und im Bereich Publizistik der
ORF-Wissenschaftsjournalist Franz Simbürger bedacht. Neun junge
Wissenschaftler erhalten Förderungspreise.
Gerald Stourzh ist 80; bis zu seiner Emeritierung war er Professor
für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Wien. Sein
Hauptforschungsbereich ist der österreichische Staatsvertrag, zu dem
er ein 800 Seiten umfassendes Standardwerk verfasste. Maßgebliche
wissenschaftliche Beiträge leistete Stourzh auch zur Geschichte des
politischen Denkens, zur österreichischen Geschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts, aber auch zur westeuropäischen und amerikanischen
Geschichte und zur Geschichte der internationalen Beziehungen.
Gerald Stourzh wurde am 15. Mai 1929 als Sohn zweier Akademiker in
Wien geboren und wuchs - wie er über sich selbst in seinem jüngsten
Band schrieb - "voller Respekt für geistige Leistung auf". Seine
Eltern prägten ihn durch ihre "starke antinationalistische
Überzeugung". Die politische Situation während seiner Jugend machte
ihn zu einem "bewussten Österreicher" und weckte sein tiefgehendes
Interesse für politische Vorgänge, Geschichte und Verfassung. Ein
besonderes Anliegen war für Stourzh stets der christlich-jüdische
Dialog.
Schon mit 21 Jahren ging Stourzh für seine Studien der Geschichte
ins Ausland: zunächst nach Clermont-Ferrand (Frankreich), dann ins
britische Birmingham. 1951 bis 1958 verbrachte er an der Universität
sowie an der "American Foundation for Political Education" in
Chicago. 1958 kehrte er nach Wien zurück, wo er die Österreichischen
Gesellschaft für Außenpolitik aufbaute und bis 1962 als ihr
Generalsekretär wirkte. 1964 bis 1969 lehrte er in Berlin, 1967/68
in Princeton und von 1969 bis 1997 an der Universität Wien.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Stourzh vielfach
geehrt. Der Ehrendoktor der Universitäten von Chicago und Graz ist
u.a. Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die
Republik Österreich und des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Wien.
Stourzh ist auch Mitglied der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften.
(forts. mgl.)
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