Zu viel Feuchtigkeit erhöht Gefahr der Schimmelbildung. Regelmäßige Reinigung notwendig.
Wien (OTS/VKI) - Gereizte Augen, spröde Haut und erschwerte Atmung
- das sind die unangenehmen Folgen der Heizperiode und der damit
einhergehenden trockenen Luft. Auch Krankheitserreger wie Grippeviren
können Studien zufolge in trockener Luft länger überleben. Auch
Haustiere, aber ebenso Einrichtungsgegenstände, leiden unter zu
trockener Luft. Luftbefeuchter können Abhilfe schaffen. "Konsument"
hat elf Geräte in der Preisklasse von 50 bis 160 Euro getestet - und
auch wenn die Mehrheit der Geräte eine solide Leistung liefert: Das
getestete Modell von Medsana hat aufgrund der minimalen Wasserabgabe
die Bezeichnung Luftbefeuchter nicht wirklich verdient. Wenig
überraschend, da der Tank lediglich 1,3 Liter fasst. Fazit: "weniger
zufriedenstellend".
"Für viele scheint gerade jetzt die Zeit für die Anschaffung eines
Luftbefeuchters reif. Aber nicht jeder braucht auch wirklich einen.
Die Devise lautet: Zuerst messen, dann kaufen. Nur wenn die Messung
der Luftfeuchtigkeit bei normaler Raumtemperatur zwischen 20 und 22
Grad Celsius anhaltend Werte unter 40 Prozent ergibt, ist der Kauf
eines Luftbefeuchters auch wirklich ratsam", so Ing. Franz Floss,
Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). "Denn
ein Zuviel an Feuchtigkeit erhöht wiederum die Gefahr von
Schimmelbildung."
"Zielführend sind Luftbefeuchter auch nur dann, wenn sie
regelmäßig gereinigt werden, um Verkeimung vorzubeugen", ergänzt Ing.
Rudolf Heintzl, Projektleiter im Bereich Haushalt/Sport/Freizeit beim
VKI. Das gilt sowohl für Geräte mit Verdampferprinzip als auch für
Ultraschallvernebler. "Gute" Verdampfer kosten zwischen 50 und 95
Euro - "gute" Vernebler zwischen 90 und 160 Euro.
"Gute" Luft
Getestet wurden elf Luftbefeuchter, davon acht
Ultraschallvernebler und drei Geräte, die nach dem Verdampferprinzip
funktionieren. Verdampfer sind mit einem Wasserkocher vergleichbar,
die mit Heizelementen das Wasser erhitzen. Ultraschallvernebler
versetzen das eingefüllte Wasser in Schwingungen und reichern mit dem
dadurch entsehenden Nebel die Raumluft mit Feuchtigkeit an. Gemessen
wurde die Wasserabgabe in einem Klimaraum bei konstanten 40 Prozent
relativer Luftfeuchtigkeit und 22 Grad Celsius. Darüber hinaus wurde
bei jedem Gerät das Befüllen mit Wasser, das Entleeren, die
Reinigung, der Filterwechsel und - so vorhanden - die
Bedienungsanleitung geprüft. Ein "nicht zufriedenstellendes" Ergebnis
bei der Wasserabgabe gibt es für das Medisana-Modell, jenes von
Suntec Wellness lässt bei der Befüllung zu wünschen übrig.
In der Gesamtbewertung wurden daher sieben "gut", drei
"durchschnittlich" und ein "weniger zufriedenstellend" vergeben.
Verdampfer versus Vernebler
Trockene Luft kann dazu führen, dass Parkettböden zu knarren
beginnen, die Oberfläche von Vollholzmöbeln rissig wird oder sich der
Teppich aus Kunststoff elektrostatisch auflädt und dadurch der
Staubgehalt in der Luft steigt. Umgekehrt hinterlässt bei den
Ultraschallverneblern der Kalk im Wassernebel mit der Zeit deutliche
Spuren auf den Möbeln. Deshalb werden für viele Ultraschallgeräte
Entkalkungspatronen um 20 bis 30 Euro als Zubehör angeboten. "Das
erhöht zwar die Betriebskosten, ist aber unbedingt empfehlenswert",
so Ing. Rudolf Heintzl.
Verdampfer sind in der Anschaffung meist preisgünstiger - im Test
zwischen 50 und 95 Euro - verbrauchen aber mehr Strom als Vernebler.
Das wird aber dadurch ausgeglichen, dass die von den Heizelementen
erzeugte Wärme nicht verloren geht, sondern an die Wohnumgebung
abgegeben wird. Da sich auf dem Heizelement Kalk absetzt, ist eine
regelmäßige Reinigung und Entkalkung notwendig. Dafür gibt es aber
keine Probleme mit kalkhaltigem Niederschlag in der Wohnung.
Gleich, welches System bevorzugt wird: Die Geräte sollten stets auf
die Raummitte gerichtet werden. Keinesfalls sollten
Einrichtungsgegenstände oder Außenwände aus unmittelbarer Nähe
bedampft oder benebelt werden.
Reinigung ist essenziell
"Das Um und Auf bei allen Luftbefeuchtern ist die regelmäßige
Reinigung, sonst werden sie leicht zu Verbreitern von Infektionen und
Schimmelpilzen. Auch die Lebensdauer der Geräte verlängert sich
dadurch", weiß Ing. Rudolf Heintzl. Das Reinigen fällt aber nicht
immer leicht - selbst wenn die Geräte gut zerlegbar sind, können
manche Ecken nur schwer zu erreichen sein. Rund die Hälfte der
getesteten Luftbefeuchter schneidet hier nur "durchschnittlich" ab.
"Falls der Luftbefeuchter mehr als eine Woche nicht in Betrieb ist,
am besten auch den Wasserbehälter entleeren. Bei regelmäßiger
Reinigung erübrigt sich aber die Anschaffung des von einigen
Herstellern angebotenen "Silver Stick", eines mit Silber
beschichteten Stiftes, der die Verkeimung des Wassers verhindern
soll.
Stete Kontrolle
Die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst konstant zwischen 40 und 55
Prozent liegen. Kontrollieren lässt sich das mit einem Hygrometer,
der auf rund 13 Euro kommt und in Baumärkten, im Elektrofachhandel
und bei Optikern erhältlich ist. In fünf von elf Geräten - die
teuersten im Test - ist zudem ein Hygrostat eingebaut, der die Geräte
abschaltet, sobald der gewünschte Wert erreicht ist. Das verhindert
die Überfeuchtung des Raumes. Die nachträgliche Aufrüstung kommt auf
etwa 40 Euro.
Dennoch schadet der kontrollierende Blick auf ein Hygrometer
nicht. Die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit zeigt letztlich, ob
das angeschaffte Gerät überhaupt in der Lage ist, den Raum
entsprechend zu befeuchten. "Etwaige Quadratmeterangaben der
Hersteller sind nur Richtwerte, da die Wohnungseinrichtung und der
natürliche Luftaustausch einen unvorhersehbaren Einfluss haben. Im
Zweifelsfall ist es besser, sich ein Gerät mit hoher Wasserabgabe pro
Stunde und mit stufenloser Leistungsverstellung zu nehmen. Die
Leistung kann man dann immer noch zurückfahren", rät Heintzl.
Alle Informationen zum Test gibt es im Dezember-"Konsument" und
auf www.konsument.at.
Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at
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