• 17.11.2009, 09:58:29
  • /
  • OTS0072 OTW0072

Molzer: Neue 12-Tage-Regelung für Busunternehmer ab 4. Juni 2010 in Kraft

Erfolg der österreichischen und europäischen Bustouristik: internationale Rundfahrten von bis zu 12 Tagen nun wieder mit einem Fahrer durchführbar

Wien (OTS/PWK880) - "Mit der Veröffentlichung am 14. November
2009 im Amtsblatt der Europäischen Union erhalten die Busunternehmer
endlich Planungssicherheit: Ab 4. Juni 2010 gilt die neue
12-Tage-Regelung im Rahmen der Lenk- und Ruhezeitenverordnung", hält
Karl Molzer, Obmann des Fachverbandes der Autobusunternehmer in der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), zufrieden fest. Ab diesen
Zeitpunkt können Busunternehmen internationale Rundfahrten von bis zu
12 Tagen wieder mit einem einzigen Fahrer durchführen.

Die Einführung einer modifizierten 12-Tage-Regelung, die in der
bisherigen Form im April 2007 den eigentlich für den LKW konzipierten
neuen einheitlichen EG-Sozialvorschriften zum Opfer fiel, ist einer
konzertierten Aktion aller Busverbände Europas Bus zu verdanken.
"Dadurch mussten Lenker plötzlich einen kompletten Ruhetag spätestens
nach 6x24 Stunden einlegen - ohne Rücksicht auf das Reiseprogramm und
auch wenn sie in den letzten Tagen vielleicht nur ein bis zwei
Stunden täglich gelenkt haben", erläutert Molzer. Der EU-weite
Wegfall der 12-Tage Regelung gilt, neben der Lkw-Maut für Busse, als
größte Behinderung der Busunternehmer.

Die Organisation der beliebten 12-Tages-Urlaubsfahrten sei damit
für kleine und mittlere Busunternehmen nahezu unmöglich gemacht
worden. Zudem hat die mangelnde Flexibilität bei den Lenkzeiten zu
hohen Umsatzverlusten nicht nur bei den Busunternehmen, sondern auch
im Hotel- und Gaststättengewerbes geführt. Auch für das Fahrpersonal
hat sich die Situation drastisch verschlechtert, da sie Ruhezeiten
unterwegs nehmen müssen und nicht wie früher zu Hause bei ihren
Familien sein können. Hinzu kommen Einkommensverluste von mehreren
hundert Euro monatlich. Und last but not least gibt es auch keine
wissenschaftlichen Erkenntnisse dafür, dass die 6-Tage-Regelung
sicherer wäre als die bewährte 12-Tage-Regelung.

In einer gemeinsamen Kraftanstrengung der europäischen Busverbände
konnte die Politik doch noch von den Nachteilen der 6-Tage-Regelung
überzeugt werden. "Es ist im Interesse der Busunternehmen und deren
Fahrpersonal gelungen, fraktionsübergreifende Allianzen zu schmieden
und letztlich auch mit den europäischen Sozialpartnern gemeinsam
diese Lösung zu verabschieden", betont Molzer.
Die Eckpunkte der neuen Regelung: Fahrer können die wöchentliche
Ruhezeit nach spätestens 12 Tagen unter folgenden Voraussetzungen
einlegen:

- Wenn die Busreise ins europäische Ausland geht und dort mindestens
24 ununterbrochene Stunden dauert und es sich dabei um eine einzige
Reise handelt.
- Ab 1.1.2014 gilt die 12-Tage-Regelung nur, wenn die eingesetzten
Busse mit einem digitalen Tacho ausgestattet sind.
- Ab 1.1.2014 müssen bei Nachtfahrten (22 Uhr bis 6 Uhr) entweder
zwei Fahrer im Bus sein (Mehrfahrerbesatzung) oder die
Fahrtunterbrechung (Pause) muss bereits nach 3 Stunden Lenkzeit
eingelegt werden.

Der Fachverband der Autobusunternehmen vertritt die Interessen von
rund 1.300 Busunternehmungen mit einer Flotte von über 9.000 Bussen.
Jährlich werden 50 Millionen Fahrgäste im Reiseverkehr befördert. Im
öffentlichen Personennah- und Regionalverkehr wird bei über 600
Millionen Beförderungsfällen der Bus benutzt. Mit mehr als 15.000
direkt Beschäftigten erwirtschaften diese Unternehmen einen Umsatz
von mehr als einer Milliarde Euro und investieren jährlich rund 225
Millionen Euro in ihren Fuhrpark. Der Bus ist nicht nur sicherste
Fortbewegungsmittel auf Europas Straßen, sondern auch das mit Abstand
sauberste. Der Pro-Kopf-Dieselverbrauch bei Busfahrten liegt bei 0,6
Liter auf 100 Kilometer. Die geringen Schadstoffemissionen und die
ständige Reduzierung der Geräuschemissionen unterstreichen den hohen
ökologischen und ökonomischen Vorteil des Omnibusses gegenüber dem
Individualverkehr. 225 Millionen Euro werden jährlich in die
Modernisierung des Fuhrparks investiert. (SR)

Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband der Autobusunternehmungen
Mag. Paul Blachnik
Tel.: (++43) 0590 900-3170
mailto:bus@wko.at
http://www.fachverband-bus.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel