Geplanter Vollbetrieb ab Sommer 2013
Bregenz (OTS) - Nach 14 Monaten Vortriebszeit (Beginn: September
2008) ist "Angelika" am Südportal angekommen. Die 2000 t schwere und
200 m lange Tunnelvortriebsmaschine (TVM) hat sich in den vergangenen
Monaten von Nord nach Süd durch das Pfändermassiv gebohrt. Mit dem
Durchschlag am Südportal sind die Vortriebsarbeiten für den
Haupttunnel der 2. Röhre Pfändertunnel nunmehr abgeschlossen - ein
erster Meilenstein im Zuge des Vollausbaus dieses Tunnels.
Infrastrukturministerin Doris Bures betont: "Für die
Verkehrssituation im Großraum Bregenz ist der Pfändertunnel ein
neuralgischer Punkt. Der Vollausbau wird eine deutliche Entlastung
für die gesamte Bevölkerung in der Region bringen. Die Pendlerinnen
und Pendler kommen schneller und sicherer ans Ziel, und die
umliegenden Gemeinden werden vom Ausweichverkehr entlastet".
Der Vollausbau des Pfändertunnels ist aber auch wirtschaftlich von
großer Bedeutung. Bis 2013 werden insgesamt 218 Millionen Euro
investiert. "Infrastrukturinvestitionen wie diese sichern unmittelbar
Arbeitsplätze und sie bringen eine Aufwertung für den gesamten
Wirtschaftsstandort", so die Ministerin.
Erhöhung der Verkehrssicherheit durch besseren Verkehrsfluss
Die knapp 30 Jahre unter Betrieb stehende alte Pfändertunnelröhre ist
nicht nur in die Jahre gekommen, sie ist auch dem gestiegenen
Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Mit einem durchschnittlichen
Tagesverkehr (DTV) von rd. 27.000 Kfz / 24 Std. ist der Pfändertunnel
der meist frequentierte einröhrige Autobahntunnel in Österreich.
Prognosen sagen bis 2020 einen DTV von ca. 46.000 Kfz voraus - eine
Belastung, der kein einröhriger Tunnel gewachsen ist. Schon jetzt
gehören Verkehrsmeldungen über kilometerlange Staus vor dem
Pfändertunnel zum Alltag.
Verkehrslandesrat Mag. Karlheinz Rüdisser: "Der Pfändertunnel ist die
einzige hochrangige Umfahrung von Bregenz. Der Bau der zweiten Röhre
ist höchst an der Zeit, die täglichen Staumeldungen belegen einmal
mehr die Notwendigkeit. Immerhin liegt dieser Tunnel auf der
wichtigsten Nord-Süd-Verbindung im Vorarlberger Rheintal. Er stellt
damit nicht nur die Umfahrungsstrecke des Raumes Bregenz dar, sondern
hat auch überregional große Bedeutung. Umso wichtiger ist der
Vollausbau des Pfändertunnels im Sinne der Entlastung von Bregenz
aber auch im Hinblick auf die überregionale Vernetzung."
Die ASFINAG verfolgt mit dem Bau dieser zweiten Tunnelröhre
konsequent ihr Tunnelsicherheitskonzept. "Einröhrige Tunnel stellen
eine Gefahrenquelle dar. Daher nimmt die ASFINAG viel Geld in die
Hand, um dies zu ändern. Das sind wir als dienstleistungsorientiertes
Unternehmen unseren Kunden schuldig. Voll ausgebaute Tunnel bieten
ein Optimum an Fahrkomfort und sind ein wichtiger Beitrag zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit", stellt ASFINAG Vorstand DI Alois
Schedl fest.
Von 2009 bis 2014 investiert die ASFINAG rd. Euro 265 Mio. in den
Ausbau und die Erhaltung des hochrangigen Straßennetzes in
Vorarlberg. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen
Baurate von rd. Euro 44 Mio. "Das größte Bauprojekt ist derzeit der
Vollausbau des Pfändertunnels", stellt ASFINAG Vorstand Dr. Klaus
Schierhackl fest. "Insgesamt kostet die Erweiterung zu einem
zweiröhrigen Tunnelsystem rd. Euro 218 Mio., davon entfallen rd. Euro
195 Mio. auf die Errichtung der neuen Tunnelröhre und rd. Euro 23
Mio. auf die Generalerneuerung der Bestandsröhre", so Schierhackl.
Ausblick
Nach dem nunmehr abgeschlossenen Maschinenvortrieb für den
Haupttunnel werden die Querverbindungen zwischen den beiden
Tunnelröhren sowie die Anbindungen an die Lüftungsschächte nun in
konventionellem Sprengvortrieb aufgefahren. Daran anschließend folgen
der Ausbau der Innenschale, Betonfahrbahn und die Installation der
elektromaschinellen Einrichtungen (Belüftung, Beleuchtung,
Tunnelfunk). Im Juni 2012 soll die zweite Röhre des Pfändertunnels
dem Verkehr übergeben werden, dann wird ein Jahr lang die
Bestandsröhre generalsaniert und dem Letztstand der Technik
entsprechend aufgerüstet.
Geplanter Vollbetrieb (beide Tunnelröhren): Juni 2013
Gesamtkosten (inkl. Generalsanierung Bestandsröhre): netto ca. Euro
218 Mio.
Tunnelsicherheit
Die zweite Röhre des Pfändertunnels wird den hohen Auflagen der
Richtlinien für Verkehr und Straßenbau (RVS) entsprechend ausgerüstet
Die wichtigsten sicherheitstechnischen Einrichtungen
- sieben Abstellnischen im Abstand von 825 m
- 15 Querschläge, davon acht begehbare,
sechs mit Einsatzfahrzeugen befahrbare und einen
für Lkw befahrbaren Querschlag im Abstand von 394 - 448 m
- 47 Notrufnischen/-einrichtungen
- 54 Feuerlöschnischen
- Betondecke als Fahrbahnbelag
- Querlüftung
- Notruf- und Fluchtwegkennzeichnung
- Helle reflektierende Tunnelwand-Beschichtung (bis zu 4,5 m Höhe)
- Einfahrts-, Durchfahrts- und Notbeleuchtung
- Bordsteinreflektoren beidseits der Fahrbahn
- Tunnelfunkanlage für Verkehrsfunk, Einsatzkräfte und Betrieb
Die Steuerung und Überwachung des Tunnels erfolgt von der
Tunnelzentrale Hohenems aus.
Daten und Fakten Vollausbau Pfändertunnel
Gesamtlänge: ca. 7,5 km, davon Tunnellänge ca. 6,6 km
Chronologie der wichtigsten Eckdaten:
Oströhre:
Richtstollen 1974 - 1976 Haupttunnel 1977 - 1980 Weströhre: Vorbereitungsarbeiten für Maschinenvortrieb seit Oktober 2007 Beginn Maschinenvortrieb September 2008 Fertigstellung 2. Röhre Juni 2012
Anschließend Sanierung Bestandsröhre
Vollbetrieb (beide Tunnelröhren) Juni 2013
Weitere Infos zum Projekt: www.asfinag.at
Bregenz, 13. November 2009
Rückfragehinweis:
ASFINAG Bau Management GmbH
Mag. Anita Oberholzer, Pressesprecherin
Tel.: Tel:+43 (0) 50108-15933, Mobil:+43 664-60108 15933
mailto:anita.oberholzer@asfinag.at
Fax: +43 (0) 50108-15932
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ASF