• 12.11.2009, 10:46:39
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Österreichische Star-Regisseure und Filmproduzenten stellen sich massiv gegen den drohenden großkoalitionären ORF-Deal

Keine Verschwendung von Steuergeldern!

Wien (OTS) - Ihre Forderung: "Gebührenrefundierung nur im Gegenzug
zu klarem gesetzlichen Programmauftrag!"

Die österreichischen Filmschaffenden haben in wiederholten
Gesprächen mit den verantwortlichen Politikern immer wieder
eindringlich davor gewarnt, dem ORF zusätzliche finanzielle Mittel
ohne klare, gesetzliche Auflagen zu gewähren. Genau darauf sind aber
ÖVP und SPÖ bei den gestern und heute stattfindenden
Parteienverhandlungen offenbar jetzt eingeschwenkt.

Das bedeutet:

- die Verschwendung von Steuergeldern: Ohne definitive gesetzliche
Festschreibung, dass 25% der GIS-Gebühren für österreichische
Eigen- und Koproduktionen zu verwenden sind, dienen diese Mittel
nur der Aufrechterhaltung veralterter Struktur und kommen nicht
der Programmproduktion und ihrer quantitativen wie qualitativen
Steigerung zugute.

- den Verrat am Publikum: Österreichische TV-Filme, Serien und
Dokus zählen unzweifelhaft zu den beliebtesten Sendungen des ORF.
Über 1 Million österreichische Kinobesucher haben 2009 zudem mit
Nachdruck ihre Leidenschaft für die heimische Filmkultur bekundet.
Ohne die gesetzliche Festschreibung des Film-Fernseh-abkommens und
eine wertgesicherte Dotierung seitens des ORF von mindestens 10
Millionen ist der heimische Kinofilm in seiner Existenz massiv
bedroht.

- Insolvenzen in der heimischen Filmwirtschaft: Der Plan, die 
  Gebührenrefundierung darüber hinaus erst 2011 wirksam werden zu 
  lassen und die deutliche Reduktion des ordentlichen ORF-
  Produktionsbudgets erhöht das Insolvenz-Risiko in der 
  österreichischen Filmwirtschaft enorm und bedeutet, dass bereits 
  geplante und zum Teil geförderte und in Vorbereitung befindliche 
  Filmprojekte weder im TV noch im Kino realisiert werden können. 
  Sämtliche Bemühungen der Regierung den großartigen internationalen 
  Erfolgen in Cannes, Venedig und bei den Oscars durch gezielte 
  Kinofilmförderung gerecht zu werden, sind ohne verpflichtenden 
  Auftrag des ORF nahezu wertlos.
 
- die fahrlässige Demontage des öffentlich-rechtlichen Auftrags: 
  Wenn der Regierung der Programmauftrag des ORF mehr als nur ein 
  Lippenbekenntnis wert ist, dann muss sie ihn - wie von den 
  Filmmachern vorgeschlagen - konkretisiert ins Gesetz schreiben.

Die notwendigen finanziellen Mittel müssen zeitnah (also bereits
für 2010) zur Verfügung gestellt werden.

Nur die gesetzliche Festschreibung garantiert und sichert die
öffentlich-rechtliche Programmqualität, mehr und besseres
österreichisches Programm für österreichische Gebühren sowie den
Fortbestand des österreichischen Kinofilms.

Die österreichischen FilmregisseurInnen und Produzenten, namentlich

Michael Haneke, Stefan Ruzowitzky, Götz Spielmann, Rupert Henning,
Barbara Albert, Jessica Hausner, Michael Kreihsl, Danny Krausz,
Helmut Grasser, Heinrich Ambrosch, Veit Heiduschka

sowie zahlreiche andere Filmschaffende fordern die zuständigen
politischen EntscheidungsträgerInnen erneut und mit großem Nachdruck
dazu auf, für die entsprechenden Rahmenbedingungen zu sorgen und
diese in der Novelle des ORF-Gesetzes festzuschreiben.

Rückfragehinweis:
Plattform "Filmwirtschaft und Filmkultur mit dem ORF"
Wolfgang Reiter
Tel.: 0664 114 68 80
Mail: plattform@film-mit-orf.at
Web: www.film-mit-orf.at

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