- 11.11.2009, 09:41:42
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Wiener Weihnachtsgeschäft von Krise kaum betroffen
Studie: Wiener planen heuer etwas weniger Geschenke zu kaufen, dafür etwas teurere - Fast 9 Mio. Päckchen und 340 Mio. Euro Umsatz im Einzelhandel erwartet
Wien (OTS) - "Das heurige Weihnachtsgeschäft wird sich annähernd
auf dem Niveau des Vorjahres bewegen und damit für den Wiener Handel
voraussichtlich zufrieden stellend verlaufen", sagt Brigitte Jank,
Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Wie schon im letzten Jahr
wollen auch heuer 86 Prozent bzw. 1,2 Millionen Wiener
Weihnachtsgeschenke für ihre Lieben einkaufen. "Weihnachten ist ein
Fest der Freude und trotzt den schwierigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen", so Jank. Durchschnittlich wird jeder Wiener laut
Konsumentenbefragung der KMU Forschung Austria bis zum 24. Dezember
sieben Geschenke um gesamt 350 Euro einkaufen und damit mehr als
jeder andere Österreicher - zusammen werden sie damit auf rund neun
Millionen Packerln kommen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr plante
jeder Wiener acht Packerln um zusammen 360 Euro zu schenken.
Letztendlich wurde das prognostizierte Ergebnis für den Wiener
Einzelhandel sogar noch übertroffen. "Es gibt daher allen Grund, auch
für heuer optimistisch zu sein", sagt Jank.
Kaum Einfluss der Wirtschaftssituation auf Einkaufsverhalten der
Wiener
Laut Umfrage hat die aktuelle Lage kaum Auswirkungen auf die
Einkaufsfreude der Wiener. Drei Viertel der befragten Wiener sehen
keinen Einfluss auf ihre persönlichen Weihnachtsausgaben. 14 Prozent
werden Weihnachten aus persönlichen Gründen (keine christliche
Religion oder ohne Bekenntnis, keine Familie) nicht feiern. Lediglich
11 Prozent geben an, sich heuer mehr Zeit für Preisvergleiche zu
nehmen oder weniger ausgeben zu wollen. "Die positiven Nachrichten,
die ein Ende der Krise ankündigen, zeigen Wirkung", sagt Jank.
Dass sich die Stimmung bei den Wienerinnen und Wiener deutlich
verbessert, zeigt auch eine aktuelle Market-Umfrage. Demnach rechnet
über drei Viertel der Wiener Bevölkerung damit, dass die
Wirtschaftslage in der Bundeshauptstadt in den nächsten Monaten
zumindest gleich bleibt oder sich sogar verbessert. Dass es
schlechter wird, glaubt nur jeder sechste.
Deutlich mehr Geld in den Geldbörsen der Wiener
Neben der guten Stimmung, die für das Weihnachtsgeschäft unabdingbar
ist, gibt es aber auch finanzielle Aspekte, die auf einen guten
Verlauf hoffen lassen. Denn durch die Steuerreform 2009 bleibt den
Konsumenten für das heurige Weihnachtsfest deutlich mehr Netto vom
Brutto, zudem liegt die Inflationsrate weit unter den
Vorjahreswerten. Positiv wirkt auch der Umstand, dass es für 2009
relativ hohe Lohnabschlüsse gegeben hat, die zu einem beachtlichen
Reallohnzuwachs von durchschnittlich drei Prozent geführt haben. Auch
die derzeit niedrigen Sparzinsen laden ein, sich, seiner Familie und
Freunden etwas zu gönnen.
Nicht zuletzt ist auch die Einkommenssituation der Wiener im
Vergleich zu anderen Bundesländern relativ stabil, denn die
Beschäftigungsquote ist nach wie vor hoch und als
Verwaltungsmetropole verfügt Wien über vergleichsweise viele
Angestellte mit einer abgesicherten Einkommenssituation. Sorgen um
den eigenen Arbeitsplatz hat laut Market-Umfrage nur jeder fünfte
Wiener, fast drei Viertel macht sich eher weniger oder gar keine
Sorgen. Damit befindet sich die Bevölkerung im Gleichklang mit den
Planungen der Wiener Unternehmer. Denn laut einer aktuellen Befragung
der Wirtschaftskammer Wien planen 90 Prozent der Wiener Betriebe,
ihren Personalstand in den nächsten drei Monaten zu halten oder sogar
auszubauen. Die positiven Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft
stützen sich damit auf reale Daten.
Einkäufe beginnen heuer erst später
Trotzdem lassen sich die Wiener für ihre Weihnachtserledigungen mehr
Zeit als bisher. Im Vergleich der vergangenen Jahre tätigen die
Wiener ihre Einkäufe heuer wieder später. Während seit 2006 die
Weihnachtsgeschenke immer früher besorgt wurden, sinkt der Anteil der
so genannten Early-Shopper - also jener Wiener, die bereits vor bzw.
im Oktober mit den Weihnachtseinkäufen beginnen - heuer deutlich. Nur
11 Prozent werden bis Mitte November den Großteil ihrer Geschenke
besorgt haben. Im vorigen Jahr waren es noch 19 Prozent.
Der Großteil der Präsente wird nach wie vor im Dezember gekauft, ein
Drittel Wiener planen heuer sogar erst in der 2. Dezember-Hälfte den
Hauptteil der Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Seit 2006 war der Anteil
dieser Late-Shopper kontinuierlich rückläufig und erreichte im
Vorjahr mit 23 Prozent den geringsten Wert seit langem. Jank: "Obwohl
die Krise kaum Effekte hat, nehmen sich die Wiener mehr Zeit,
vergleichen Preise und kaufen etwas später." Zwei Prozent der
Befragten warten sogar auf günstige Aktionen nach Weihnachten.
Early-Shopper ist ausgabefreudiger
Der typische Early-Shopper ist übrigens weiblich und bereits etwas
älter; der typische Late-Shopper ist männlich, unter 29 Jahre alt und
studiert. Interessantes Detail der Studie: Die Early-Shopper sind mit
durchschnittlich 460 Euro wesentlich spendabler als jene, die erst
später ihre Einkäufe tätigen. Diese wollen heuer 290 Euro ausgeben.
Vor allem Mütter und ältere Personen, die typische Early-Shopper
sind, kaufen mehr und in Summe teurer.
Kunden ziehen echtes Einkaufserlebnis dem Internethandel vor
Obwohl das Internet heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist,
kaufen die Konsumenten nach wie vor am liebsten traditionell in einem
Geschäft ein. Der Internethandel hat mit einem Anteil am gesamten
Weihnachtsgeschäft von fünf Prozent nur eine untergeordnete Rolle und
ist damit unverändert.
Bücher dominieren Geschenkliste
Kontinuität gilt hingegen für die Geschenklisten der Wiener. Wie in
den vergangenen Jahren führen Bücher die Hitliste der meistgekauften
Geschenke an. Eine Veränderung ergibt sich auf Platz 2. Gutscheine
(Anm.: sie zählen nicht zu den Umsätzen im Einzelhandel, da sie als
Bargeldtausch gewertet werden) erfreuen sich als Weihnachtsgeschenk
immer größerer Beliebtheit und werden heuer in Wien erstmals öfter
als Bekleidung verschenkt. An Bedeutung gewonnen haben auch
Kosmetika. Spielwaren, Schmuck und Bargeld zählen ebenfalls zu den
beliebtesten Weihnachtsgeschenken. In Summe wird daraus ein Umsatz
von rund 340 Mio. Euro für den Wiener Einzelhandel erwartet.
Mehr als ein Drittel der Geschenke für kleine und große Kinder
36 Prozent des Weihnachtsbudgets werden heuer für Geschenke an Kinder
ausgegeben. Auf Partner entfallen 18 Prozent der geplanten
Weihnachtsausgaben. Von 16 Prozent des Weihnachtsbudgets kaufen die
Wiener Geschenke für ihre Eltern. Weitere Familienmitglieder,
Freunde, Arbeitskollegen spielen eine eher untergeordnete Rolle.
Ausverkauf beginnt sechs Wochen vor Weihnachten
Die große Zahl der Late-Shopper macht Lager- und Einkaufsplanungen
der Händler sehr schwierig. Daher wird auch heuer wieder rund sechs
Wochen vor Heiligabend der Ausverkauf starten, um spät entschlossene
Käufer anzusprechen. Fast schon traditionell werden Bauhäuser den
Auftakt machen, Sportartikel- und Textilhandel folgen.
Auch die Wirtschaftskammer Wien will heuer mit einer eigenen Aktion
alle jene ansprechen, die besonders lange mit den Weihnachtseinkäufen
zuwarten. Von 1. bis 24. Dezember haben alle Wienerinnen und Wiener
die Chance auf täglich 1.000 Euro Einkaufsgutscheine für die Wiener
Einkaufsstraßen. Dazu müssen auf Radio Wien beschriebene Geschenke
erraten werden. Insgesamt stellt die Wirtschaftskammer Wien für die
Aktion 25.000 Euro zur Verfügung.
Anhänge zu dieser Aussendung finden Sie als Verknüpfung im
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Meldung" unter http://www.ots.at
Rückfragehinweis:
Dr. Gary Pippan
Wirtschaftskammer Wien
T. 01 51450 1320
E. gary.pippan@wkw.at
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