• 07.11.2009, 08:00:47
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"profil": Illegale Weitergabe tausender Patientendaten an der Innsbrucker Universitätsklinik

Biotechnik-Unternehmen erhielt die Daten gratis

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, gab die Tiroler
Landeskrankenanstalten GmbH (Tilak) jahrelang sensible Daten von
tausenden Patienten samt Proben ihres Blutes, Harnes oder anderer
Körpersubstanzen an ein Biotechnikunternehmen weiter.

Tilak-Chef Stefan Deflorian beteuert gegenüber "profil", dass
alles "rechtskonform" geschehen sei: Zunächst, im Jahr 2004, habe es
keine gesetzliche Regelung gegeben, darum habe man die -
anonymisierten - Daten und Proben "ohne ausdrückliche Zustimmung der
Patienten weitergegeben". Seit 2005 wird per Erklärung auf dem
Datenblatt das Einverständnis eingeholt. Insgesamt sind rund 40.000
Datensätze und Proben von der Tilak an die Biocrates Life Sciences AG
gegangen.

Zu Unrecht, sagt Datenschutzexperte Hans Zeger. Die schwammig
formulierte Zustimmungserklärung entspreche nicht den gesetzlich
vorgeschriebenen Kriterien - die Patienten wüssten nicht, wer ihre
Daten erhalte und was damit geschehe. Knackpunkt sind die
mitgelieferten Proben: Laut EU-Datenschutzrichtlinie gelten nicht nur
Namen als personenbezogene Angaben, sondern sämtliche Daten, mit
denen ein Mensch eindeutig identifiziert werden könne - auch eine
Blutprobe, schließlich sei mittels DNA-Analyse ein Mensch eindeutig
zu identifizieren.

Rückfragehinweis:
"profil"-Redaktion, Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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