- 28.10.2009, 15:56:30
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"Raus aus dem fossilen Energiezeitalter!"
Wien (OTS) - Ambitionierte Energiestrategie Österreich notwendig -
45% weniger Energiebedarf und 45% Erneuerbare bis 2020 -
Sanierungsmilliarde für Umrüstung auf Passivhausqualität gefordert -
Passivhaustage von 6. - 8.11.2009 zeigen realisierte Beispiele
Derzeit wird die "Energiestrategie Österreich" ausgearbeitet, die
die Schritte für die Erreichung der EU-Energieziele bis 2020 vorgeben
soll: Der Klimawandel muss gebremst und die Energiewende eingeleitet
werden. "Der Hut brennt. Wir befinden uns auf einem Emissionspfad,
der die Szenarien des Weltklimarats weit übertrifft, unsere
Energierechnung für fossile Energieträger ist in nur wenigen Jahren
auf 9,9 Mrd. Euro explodiert. Machen wir weiter wie bisher, zerstören
wir nicht nur unser Klima, sondern werden uns Energie bald nicht mehr
leisten können. Der Umweltdachverband hat ein Positionspapier
erarbeitet, das die wichtigsten Eckpunkte für eine Energiewende
aufzeigt", sagt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des
Umweltdachverbandes.
"Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde, insbesondere im
Baubereich verfügen wir mit dem Passivhaus über entsprechende
Technologien und Konzepte, die einen wesentlichen Beitrag zur
Energiewende leisten können", so Herbert Greisberger, Generalsekretär
der ÖGUT.
"Bis zu 90 % des Energieeinsatzes können bei Sanierung auf
Passivhausqualität gespart werden, bei gleichzeitiger Steigerung des
Komforts", betont Günter Lang, Geschäftsführer der IG Passivhaus
Österreich. Eine rasche Trendwende bei Neubau und Sanierung zu
höchster Energieeffizienz ist dringend erforderlich, wie eine neue
Studie zeigt: Die tatsächlichen Endenergieverbräuche in Gebäuden
wurden in Österreich bisher um rund 35% unterschätzt! Österreichs
Energiestrategie muss daher weit ambitionierter ausfallen, um die
Klimaschutzziele zu erfüllen.
Realisierte Beispiele zeigen wie es geht - Bereits 5.500
realisierte Passivhäuser zeigen: Das Passivhaus hat sich als der
wirtschaftlichste Baustandard, bei maximaler Ressourcenschonung und
Nutzung erneuerbarer Energieträger, herauskristallisiert. In der
Energiestrategie Österreich sollte dies weiter forciert werden.
Damit die Ziele der österreichischen Klimaschutzstrategie erreicht
werden können, muss die thermische Qualität wesentlich gesteigert und
die Sanierungsrate von 1 auf 3 % gehoben werden. "Wir fordern daher
eine Sanierungsmilliarde. Durch Umschichtung der Finanzmittel vom
Neubau zur Sanierung und Abstellen der Zweckentfremdung der
Wohnbauförderung könnte bereits der Löwenanteil bereitgestellt
werden", sagt Gerhard Heilingbrunner.
Ziel: Nullenergiehausstandard 2015 - Der Neubau von 40.000 bis
50.000 Wohnungen pro Jahr belastet unsere Treibhausgasbilanz massiv,
weil noch immer nicht nach dem Stand der Technik gebaut wird. "Was
wir brauchen ist der Passivhausstandard ab 2012 und der
Nullenergiehausstandard ab 2015. Fossile Heizsysteme dürfen nicht
mehr gefördert werden. Auch nicht von der Erdölwirtschaft direkt, wie
dies die OMV mit ihrem Erdölkesseltauschprogramm unverantwortungsvoll
macht. Hier sind der Bund und die Länder gefordert", sagt
Heilingbrunner.
Naturverträglich und erneuerbar - Der naturverträgliche Ausbau
erneuerbarer Energien ist Eckpfeiler einer wirkungsvollen Klima- und
Energiepolitik. Wird in der Energiestrategie eine ambitionierte
Effizienzstrategie verfolgt und der Energieverbrauch drastisch um
mindestens 45 % reduziert, ist es möglich, bis spätestens 2020
mindestens 45 % des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu
decken. "Langfristig muss es das Ziel sein, Energie zu 100 % aus
erneuerbaren Quellen zu gewinnen", erklärt Johannes Kislinger, Obmann
der IG Passivhaus Ost.
Nachhaltigkeit als Prinzip - Eine gelungene Energiewende
verringert unseren ökologischen Fußabdruck, bringt gesicherte
Arbeitsplätze, hohe regionale Wertschöpfung und Exportchancen durch
technologisches Leadership. "Die Energiestrategie muss darauf
abzielen, den Endenergieverbrauch massiv zu reduzieren und eine
Effizienz- und Energierevolution in Angriff zu nehmen", so
Heilingbrunner.
6. Internationale Passivhaustage von 6.-8.11.2009 - "Die 6.
Internationalen Tage des Passivhauses von 6. - 8.11.2009 bieten
österreichweit die Gelegenheit, sich von den Qualitäten des
Passivhausstandards vor Ort zu überzeugen. Alle Details dazu sind auf
www.igpassivhaus.at zu finden!" sagt Kislinger.
"Mit über 3,0 Mio. m2 Passivhausfläche in Österreich sparen wir
jährlich bereits rund 32 Millionen Liter Heizöl gegenüber
konventionellen Gebäuden ein", freut sich Günter Lang.
"In den letzten 10 Jahren wurde durch das Programm Haus der Zukunft
des BMVIT die Entwicklung von Technologien vorangetrieben und der
breite Know-how-Aufbau ermöglicht. Österreich hat eine internationale
Vorreiterrolle übernommen. Die Österreichische Wirtschaft ist daher
für den Passivhaus- und Niedrigstenergiehausstandard bestens
gerüstet", meint Greisberger.
Rückfragehinweis:
Doris Holler-Bruckner IG Passivhaus Österreich
Tel: 0664/144 81 98 office@holler.co.at
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