- 25.10.2009, 07:00:15
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ÖSTERREICH: Bandion-Interview: "Homo-Ehe ab 1. Jänner 2010"
Justizministerin nennt Details: "Ja" zu Erbschaft, "Nein" zu Adoption
Wien. (OTS) - Justizministerin Claudia Bandion-Ortner kündigt im
 Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntag-Ausgabe) die
 Homo-Ehe - sowie auch mehr Transparenz in der Justiz an.
 Bandion-Ortner zum Fahrplan: "In zwei bis drei Wochen liegt der
 Entwurf vor, am 3. Dezember kommt er in den Justizausschuss. Und ab
 1. Jänner 2010 soll, wenn alles glatt läuft, das Gesetz zur
 eingetragenen Partnerschaft in Kraft sein. Ich bin mittlerweile sehr
 zuversichtlich, dass es klappt."
Auch beim genauen Ablauf liegt nun eine Lösung vor. "Die Frage der
 Zeremonie muss man nicht gesetzlich regeln. Der Ort ist noch nicht
 entschieden. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, wie und wo man die
 Verträge abschließen kann", sagt die Justizministerin im
 ÖSTERREICH-Interview. Und: "Einer der Gründe für die leichte
 Verzögerung des Projekts ist, dass wir Dutzende Gesetze ändern
 müssen, um etwa eine Gleichstellung beim Erbrecht und anderen
 Materien zu erreichen. Aber eine völlige Gleichstellung ist nicht
 geplant. Einzelne Bereiche werden naturgemäß anders sein. Es wird zum
 Beispiel keine Adoption möglich sein."
Auch in Sachen heikler Justiz-Fälle von Meinl bis Grasser nimmt
 Bandion-Ortner Stellung: "Die Wirtschafts-Fälle werden immer
 undurchschaubarer. Die einzige Möglichkeit ist, Staatsanwälte besser
 auszubilden. Wir schaffen Wirtschaftskompetenz-Zentren, die nur für
 die großen Wirtschaftscausen zuständig sind." In Sachen Grasser sagt
 Bandion: "Wer mich kennt weiß, dass ich immer darauf achte, dass es
 weder einen Promi-Bonus noch einen Malus für sie gibt. Ich sitze auch
 nicht ständig neben dem Staatsanwalt und schaue ihm über die
 Schulter. Und sollte ich, was ich nicht vorhabe, irgendeine Weisung
 erteilen, würde das sofort publik. Das stünde im Akt und müsste dem
 Parlament berichtet werden. Ich appelliere da vor allem an die
 Medien, nicht ständig vorab zu verurteilen oder frei zu sprechen."
Über bereits medial bekannte Justizprobleme soll es bald eine
 Lösung geben. "Der Expertenrat, der die Fachaufsicht überprüft, wird
 bis Mitte Dezember Ergebnisse vorlegen. Ich gehe davon aus, dass wir
 die Transparenz der Verfahren verbessern werden. Ein für alle Mal:
 Staatsanwälte sind weder Instrumente der Regierung noch der
 Opposition", so Bandion.
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