- 23.10.2009, 11:31:30
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"Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel": Die ersten Preisträger wurden präsentiert
Wien (OTS) - Heute wurden in Wien die Preisträger der erstmals
verliehenen Medienpreise des Österreichischen Seniorenbundes bekannt
gegeben. Sowohl die "Senioren-Rose" als auch die "Senioren-Nessel"
wurden dabei jeweils in den Kategorien "Werbung" und "Journalismus"
vergeben.
"Senioren-Rose" in der Kategorie Werbung
Dieser Preis ergeht an ein Werbeplakat der Wiener Linien. Es zeigt
zwei ältere Damen, die mit Gurkenmaske im Gesicht entspannen und sich
sicher sind: "Beim Heimfahren wird uns wohl keiner mehr einen Platz
anbieten". Die Juroren würdigten bei diesem Sujet die durchaus offene
Selbstironie der Senioren, ebenso wie die sehr positive bildliche
Darstellung.
Den Preis nahm Martin Kalab von den Wiener Linien entgegen:
"Unsere Zielgruppe ist jede und jeder in Wien. Doch die Senioren sind
jene Gruppe, bei der es am meisten darum gehe, alte Klischees
aufzubrechen. Besonders wichtig ist es für uns, niemanden
auszugrenzen."
Weitere Nominierte waren:
- Die Werbelinie "Dove pro-age" der Firma Unilever für den Mut und die Ästhetik der verwendeten Bilder. - Die Werbelinie "Best Ager" des Reisebüro Thomas Cook für die Lebensfreude, die hier in Wort und Bild vermittelt wird. - Das Extraheft "Einfach Leben" der Oberösterreichischen Nachrichten für die sorgfältig aufbereitete Information, die mit stilvollen Bildern behutsam abgerundet wurde.
"Senioren-Rose" in der Kategorie Journalismus
Diese Auszeichnung wurde für den Artikel "Mit 100 noch immer im
Job" von der Journalistin Teresa Richter-Trummer in der Tageszeitung
"Kurier" verliehen. Ausschlaggebend dabei waren das einfühlsame
Interview, die gelungene bildliche Darstellung wie überhaupt die
Bereitschaft, eben auch jene Beispiele darzustellen, die nicht den
alt hergebrachten Klischees entsprechen.
Teresa Richter-Trummer war gekommen, um den Preis entgegen zu
nehmen: "Ich wollte nicht nur über diese Dame schreiben, sondern ich
wollte sie treffen und kennen lernen. Es war beeindruckend wie viel
Kraft und Begeisterung diese Frau versprühte."
Weitere Nominierte waren:
- "Der Intelligenztest für die Wohnung" erschienen in "Die Presse" am 16. Jänner 2009, wo neben interessanter Information das Bild einer jener Seniorinnen der sonst ignorierten "Gewonnenen Generation" zu sehen ist. - "Marktpotenzial Best Agers" erschienen in Format am 19. Dezember 2008, der im Text auch das Positive an den demographischen Entwicklungen aufzuzeigen versucht und zusätzlich von unterhaltsam überspitzten Bildern begleitet ist. - "Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss..." am 12. November 2008 erschienen in "Die ganze Woche", der sich wie viel Beiträge zum ausgezeichneten Film "Wolke 9" mit dem Tabuthema Liebe und Sex im Alter auseinandersetzt. - "Servus statt Grüezi" erschienen in "Die Neue Vorarlberger Tageszeitung" am 12. April 2009, der als Teil einer Serie persönliche Geschichten aufzeigt, Vorbilder im Alltag, die zeigen, dass gerade Senioren in diesem Bereich oft Vorbilder in ihren Familien sind. - "Wie ist das jetzt mit Afrika?" in den "Salzburger Nachrichten" erschienen am 27. Juni 2009, der ebenso wie das Siegerprojekt einen jener Menschen beleuchtet, der nicht dem Klischee entspricht. Der sich auch im Alter aktiv und uneigennützig für andere Menschen einsetzt.
"Senioren-Nessel" in der Kategorie Werbung
Dieser Preis wurde nicht für eine klassische Werbung, sondern für
ein Produkt verliehen. Der "Seniorenteller" der Schokoladenmanufaktur
Hussel enthält nämlich ein künstliches Gebiss, ein Hörgerät und eine
dicke Brille - alles natürlich zum Naschen. Nach Ansicht der Jury
verbindet dieses Produkt das Wort "Senioren" zu Unrecht mit
Attributen, die nach alten Klischees mit dem Alter verbunden sind.
Mit viel Humor nahm Frau Drmola, Bereichsleiterin bei Hussel, den
Preis entgegen. "Sie werden es nicht glauben, aber das Produkt ist
ein absoluter Verkaufsschlager."
Weitere Nominierte waren:
- Ordinations-Plakate der Österreichischen Ärztekammer, die unter dem Slogan "Immer in Ihrer Nähe" die Parkbank sitzenden, Tauben fütternden Seniorinnen neben dem feschen jungen Arzt zeigen. - Eine Internetwerbung von eBay, die unter dem Slogan "Bei eBay Kräutertee verkauft ... und Zauberkasten gefunden" alte unvorteilhaft gekleidete Damen zeigt. - Der Werbespot der Firma Rekord Fenster, der schon im Frühjahr nach der Empfehlung des Österreichischen Seniorenrates von der Firma selbst zurückgezogen worden war und in welchem die "alte Tante" aus dem Fenster geworfen wird, um Platz für die "wirklich wichtigen Dinge" (nämlich kaum bekleidete junge Damen) zu machen.
"Senioren-Nessel" für Journalismus
Wenig überraschend erging der in Senioren-Kreisen heftig
diskutierte Artikel "Die graue Gefahr" erschienen am 24. August 2009
in "Profil". Redakteur Gernot Bauer und Art-Director Erich
Schillinger hatten sich der Bewertung der Jury selbst gestellt und
den Preis übernommen.
Journalist Gernot Bauer bei der Preisübernahme: "Zeitung muss
brennen ist ein alter Journalistenspruch, somit kann uns die
"Brenn"Nessel nur Recht sein. Zum Inhalt kann ich sagen, dass sehr
viele Pensionisten heutzutage eben noch keine Senioren sind. Und
genau das ist das Problem."
Und Bauer weiter: "Sollten Sie hier auch Geldpreise vergeben, bin
ich dafür, dass diese jährlich valorisiert werden - nach dem
Preisindex für Pensionistenhaushalte, versteht sich!"
Art Director Erich Schillinger führte zu den Bildern noch einmal aus,
dass diese eben auffallen müssten.
Weitere Nominierte waren:
- "Österreich zahlt die höchsten Pensionen" erschienen am 24. Juni 2009 in "Die Presse" (Ausdrücklich nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Verknüpfung mit dem "Taubenfütterer"-Bild). - "Projekt Methusalem" erschienen am 16. Februar 2009 in "Kurier" (ebenfalls aufgrund der bildlichen Darstellung). - "Wetterfrust und Wetterlust" erschienen am 12. Februar 2009 auf der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung". - "Liebe Rentner!" erschienen am 31. August 2009 in Profil
Die Preise "Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel" sind zum
Markenschutz angemeldet und werden auch im Jahre 2010 vergeben
werden. Dann jedoch soll es die Möglichkeit geben, sich selbst um den
Preis zu bewerben, beziehungsweise im Falle der Nessel von
Seniorinnen und Senioren nominiert zu werden.
Rückfragehinweis:
Österreichischer Seniorenbund
Susanne Kofler
Tel.: 0650-581-78-82
mailto:skofler@seniorenbund.at
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