• 21.10.2009, 12:17:23
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Jugendforschung: Schließung statt Jubiläum!

Aufgrund fehlender Fördergelder Schließung des Österreichischen Instituts für Jugendforschung (ÖIJ)! PK zur Zukunft der österreichischen Jugendforschung am 5.11.09.

Wien (OTS) - In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde
gestern Abend von den Mitgliedern des Österreichischen Instituts für
Jugendforschung (ÖIJ), zu denen 20 österreichische
Jugendorganisationen sowie die Bundesjugendvertretung zählen,
einstimmig die Schließung des Instituts beschlossen. Mit 31.12.2009
stellt der Verein somit alle Forschungs- und Geschäftstätigkeiten
ein.

Anstatt sich auf das 50-jährige Jubiläum vorzubereiten,
beschäftigt man sich nun mit der Auflösung des Forschungsvereines,
der Kündigung von MitarbeiterInnen, dem Abschluss der letzten
Forschungsprojekte und der Auflösung des Bürostandortes. Auch die
größte Kinder- und Jugendforschungsbibliothek Österreichs, die sich
am ÖIJ befindet und bereits seit einem Jahr geschlossen ist, muss bis
Jahresende übersiedelt sein. Wohin ist noch nicht geklärt, da Platz
und Finanzierung für die Aufbewahrung der rund 12.000 Werke fehlen.

Das Österreichische Institut für Jugendforschung (ÖIJ)
beschäftigte sich seit 1960 systematisch und regelmäßig mit
Jugendfragen. Der Verein hatte das Aufzeigen der Lebenssituation und
Probleme sowie Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen und die
Ausarbeitung zukunftsorientierter Vorschläge auf Basis
wissenschaftlicher Methoden zum Ziel. Unter anderem erfolgte das
durch die Österreichische Jugendwertestudie, die seit 1990 bereits
dreimal durchgeführt werden konnte.

In den letzten fünf Jahren wurde das Institut zum Teil über das
Programm "Dynamische Qualitätssicherung" des BMWF gefördert. Dieses
Programm lief nun aus, ein Nachfolgeprogramm für 2010 ist nicht
geplant. Andere Finanzierungszusagen, zum Beispiel aus dem
Bundsministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, konnten nicht
erreicht werden.

Bereits in den letzten Jahren hat das Institut mehr als drei
Viertel der Einnahmen über Forschungsprojekte und Dienstleistungen
abgedeckt. Ohne öffentliche Gelder ist sind jedoch
Grundlagenforschung, Vernetzung, Weiterbildung und
Infrastrukturkosten nicht finanzierbar und auch die
Jugendorganisationen können diese Finanzierung nicht sicherstellen,
weshalb nun das endgültige Aus des Instituts beschlossen werden
musste.

Terminaviso: PK am 5.11.09

Aufgrund der Institutsschließung lädt das ÖIJ zur Pressekonferenz
"Jugendforschung in Österreich - Rückschritte und Ausblicke"

Jugendliche sowie ihre Werte und Einstellungen stehen immer wieder
im Zentrum von Diskussionen. Ihr Wahlverhalten, jugendliche
MigrantInnen und politische Beteiligung beschäftigten Politik und
Gesellschaft, fundierte Aussagen und Studien gibt es mangels
Finanzierung jedoch nicht mehr.

Was bedeutet das Ende des ÖIJ für die Jugendforschung in
Österreich? Welche Forschung wird benötigt, wie kann sie
sichergestellt werden und wie groß ist tatsächlich das Interesse an
der Jugend?

Termin: 05.11.2009
Zeit: 9:30 Uhr
Ort: Österreichisches Institut für Jugendforschung, Maria
Theresien-Str. 24/10, 1010 Wien, 5. Stock

Ihre GesprächspartnerInnen:

- Univ.-Prof. Mag. Dr. Gudrun Biffl (Donau Universität Krems;
Wissenschaftlicher Beirat des ÖIJ)
- DSA Monika Pinterits (Kinder- und Jugendanwältin)
- Mag. Philipp Nagel (Vorsitzender Bundesjugendvertretung)
- Patrick Rosner (Vorsitzender des ÖIJ)

Rückfragehinweis:
Österreichisches Institut für Jugendforschung
Mag. Gert Hufnagl, Geschäftsfürer
Tel: (01) 2147881-17
mailto:gert.hufnagl@oeij.at
Web: www.oeij.at

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