• 21.10.2009, 11:18:02
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50 Jahre Hans Radl Schule: Eine besondere Schule für besondere Kinder

Volks-, Haupt- und Sonderschule für körperbehinderte Kinder in Wien-Währing wurde 1959 eröffnet - Schule der Zukunft schon seit 50 Jahren verwirklicht

Wien (OTS) - Eine besondere Schule für besondere Kinder feiert 50.
Geburtstag: Die "Hans Radl Schule", eine Volks-, Haupt- und
Sonderschule für körperbehinderte Kinder in Wien-Währing, wurde vor
genau 50 Jahren eröffnet - ein visionäres pädagogisches Projekt, wo
die vielbeschworene Schule der Zukunft schon seit Jahrzehnten
verwirklicht ist. Morgen, Donnerstag, (22. Oktober) wird unter dem
Motto "Fifties 4ever" in einem der wenigen original erhaltenen Wiener
Bauten aus den 1950-er-Jahren gefeiert.

Zum Zeitpunkt ihrer Gründung im Jahre 1959 war die "Hans Radl
Schule" eine sozio-pädagogische und architektonische Revolution im
Schulbau. Neben einer behindertengerechten Innenausstattung und einem
riesigen Schulgarten wurde vor allem auf eine umfassende Betreuung
der Kinder mit speziellen Bedürfnissen Wert gelegt. Die Schule war
damit beispielgebend für viele weitere Schulbauten im In- und
Ausland.

Bis heute profitieren Schüler mit und ohne besonderen Bedürfnissen
und deren Eltern nicht nur von modernen pädagogischen Konzepten sowie
auch von dem großen Angebot des überregionalen Sonderpädagogischen
Zentrums. "Dieses Angebot spiegelt sich in unserem Schul-Motto "Mehr
als 'einfach' Schule" wider", erklärt die Direktorin der Hauptschule,
OSR. Susanne Novacek.

Geboten werden verschiedene Unterrichtsmethoden wie Montessori,
Projektunterricht, Offenes Lernen, etc., individuelle Lernprogramme
und alternative Beurteilungen nach Volks-, Haupt- und
Sonderschullehrplan sowie ganztägige Betreuung. Teamteaching,
Unterricht in Kleingruppen, lebenspraktisches Training, Förderung
individueller Stärken, Berufsorientierung, etc. gibt es an der "Hans
Radl Schule" bereits seit Jahrzehnten.

Zusätzlich zu diesem modernen pädagogischen Konzept kommt die
"Hans Radl Schule" den speziellen Bedürfnissen von Schülern und ihren
Eltern entgegen. "Während anderswo Eltern mit ihren behinderten
Kindern am Nachmittag von einem Arzttermin zur nächsten
Therapiesitzung eilen müssen, gibt es bei uns ein umfassendes Angebot
unter einem Dach", betont die Direktorin der Volks- und Sonderschule,
Ilse Lauteren.

Neben fachärztlicher Beratung durch Schularzt und Facharzt für
Orthopädie sowie Betreuung durch Sozialarbeiter, Psychagogen,
Sprachheillehrer, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Logopäden werden
an der Schule ein Schwimmbecken für individuelle Therapien,
Snoezelen-Raum, Psychomotorikraum mit Labyrinth, Motopädagogikraum
mit Kletterwand, barrierefreie Schulküche und heilpädagogisches
Voltigieren geboten. Der große Schulgarten garantiert den
größtenteils dem Park zugewandten Klassenzimmern nicht nur ruhigen
Unterricht, sondern bietet auch Spielplätze, Ballspielmöglichkeiten
und einen Rollstuhlparcours.

Dem Namensgeber der Schule, dem Volksschullehrer Hans Radl
(1894-1973), musste nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg ein
Unterschenkel amputiert werden. Aufgrund eines Vorschlags Radls wurde
durch den damaligen Stadtschulrats-Präsidenten Otto Glöckel eine, wie
sie damals genannt wurde, "Krüppelschule" im Orthopädischen Spital
eingerichtet, wo Radl zunächst Lehrer und ab 1923 erster Leiter war.
"Die wichtigste Aufgabe der Krüppelfürsorge und damit auch der
Krüppelschule ist es, die Zöglinge, wenn nicht ganz, so doch
wenigstens teilweise erwerbsfähig zu machen" formulierte Radl damals
das Ziel und träumte bereits von einer "Tagesheim-Sonderschule für
verkrüppelte Kinder".

Realisiert wurde diese 1926 in der Kauergasse in Wien
Rudolfsheim-Fünfhaus, Radl wurde Direktor und leistete dort
Pionierarbeit. So blieben die Schüler bis 16 Uhr in der Schule, damit
neben dem Unterricht auch genügend Zeit für die therapeutische
Betreuung blieb. Bis zu den 1950er-Jahren wurden zwei weitere Schulen
für körperbehinderte Kinder sowie Spitals- und Heimstättenschulen
eingerichtet. Allerdings handelte es sich dabei um normale
Schulgebäude, die kaum für die speziellen Ansprüche von
körperbehinderten Kindern adaptiert waren.

So reifte der Plan, auf dem Grundstück des im Krieg schwer
beschädigten Czartoryskischlössels in der Währinger Straße eine neue
Schule für körperbehinderte Kinder nach den modernsten Grundsätzen zu
errichten. Schließlich wurde nach den Plänen von Architekt Viktor
Adler eine Schule mit zweckmäßig angelegten Klassenzimmern und
Tagräumen, einem eigenen Trakt für Unterwasser- und
Bewegungstherapie, Aufzügen für Rollstuhlfahrer, Ärztezimmern und
anderen speziellen Einrichtungen gebaut und am 17. Oktober 1959
eröffnet. Zum 30-jährigen Bestehen, also 1989, wurde die Schule nach
Hans Radl benannt.

Das 50-jährige Bestehen der "Hans Radl Schule" wird am 22. Oktober
ab 17.00 Uhr unter dem Motto "Fifties 4ever" von Lehrern, Schülern,
Eltern und Freunden der Schule - möglichst im Outfit der 50er-Jahre -
gefeiert. Neben Oldtimern, Wurlitzer und Raritäten aus der
Nostalgiewelt Eggenburg, einem Tanzvorführungen und vielen anderen
Attraktionen geigt ab 19.00 Uhr Roland Neuwirth auf, dessen Mutter
schon an dieser Schule unterrichtete.

Journalisten sind bei der Feier herzlich willkommen.

Rückfragehinweis:
SDn Ilse LAUTEREN: 0699/11400737
OSR. SDn Susanne NOVACEK : 0664/1016961
e-mail direktion@hansradlschule.at
http://www.hansradlschule.at

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