- 08.10.2009, 10:15:11
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160 Jahre österreichische Nachrichtenagenturen
Vom staatlichen Regierungssprachrohr zur unabhängigen APA - "Oesterreichische Correspondenz" am 10. Oktober 1849 gegründet Wien (OTS) - 160 Jahre alt ist die Tradition der heimischen Nachrichtenagenturen. Es war der 10. Oktober 1849 als ein gewisser Joseph Tuvora in Wien mit der "Oesterreichischen Correspondenz" das erste Telegraphen- und Korrespondentennetzwerk des Landes gründete, aus dem knapp 100 Jahre später die APA - Austria Presse Agentur hervorging. Obwohl die "Oesterreichische Correspondenz" zunächst privat gegründet wurde, stand sie in der Folge unter dem Einfluss der damaligen Regierung und diente als deren Sprachrohr. Erst Jahrzehnte später sollte es der Agentur gelingen, sich aus der Umklammerung der Regierung zu befreien. Zunächst wurde das private Nachrichtenbüro nach einer Falschmeldung über den Ausgang der Schlacht von Magenta aber zur Gänze verstaatlicht. Am 11. Juni 1859 beschloss der Ministerrat die Gründung einer eigenen Nachrichtenagentur für Österreich-Ungarn, die "Telegraphen- Korrespondenz-Bureau" genannt wurde. 1914 wurde dieses in das k.u.k. Kriegspressequartier eingegliedert. Dies war die erste staatliche Nachrichtenagentur der Welt. Sie existierte bis 1922 und reichte damit noch in die junge Erste Republik hinein. International arbeitete sie durch Austauschverträge mit Reuters und der Agence Havas zusammen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns wurde die Agentur 1922 in Amtliche Nachrichtenstelle (ANA) umbenannt. Als ANA wurde sie der obersten Medienbehörde, dem Bundespressedienst, unterstellt und diente weiterhin als Sprachrohr der Machthabenden. Ab 1933 verbreitete sie so auch die Ideen der Austrofaschisten. 1938 wurde die ANA durch das nationalsozialistische Deutsche Nachrichtenbüro ersetzt und als "Zweigstelle Wien" für Nazi-Propaganda missbraucht. Jüdische Mitarbeiter und Anhänger des Ständestaates wurden entlassen, die übrigen Mitarbeiter hatten den Treueeid auf Adolf Hitler zu leisten. Nach Kriegsende sorgte bis zur Gründung der APA im Jahr 1946 die ANA weiter für "amtliche Nachrichten". Dass mit der APA eine "entstaatlichte" Nachrichtenagentur das Licht der Welt erblickte, kam einem Traditionsbruch gleich. Dies lag nicht zuletzt im Interesse der Alliierten, die auch in den besiegten Ländern - Deutschland, Italien und Japan - eine Privatisierung nach dem Genossenschaftsprinzip durchführten. Paten waren dabei die angelsächsischen Weltagenturen AP und Reuters und ein von ihnen in den 40er Jahren beschlossenes Grundsatzprogramm, das unter anderem die Prinzipien der "true and unbiased news" verankerte. Maßgeblich beteiligt an dieser Positionierung waren der damalige AP-Direktor Kent Cooper sowie der emigrierte Österreicher Alfred Geiringer, der Ende 1945 von Reuters als European Editor nach Wien geschickt wurde. Seine Aufgabe war es, die Zielsetzungen des Grundsatzprogrammes in Österreich umzusetzen. Den Status und das Selbstverständnis als unabhängige Nachrichtenagentur verdankte die junge APA zum Großteil seinem Engagement. Bis in die 70er Jahre hinein allerdings brauchte die APA trotz der in den Statuten verankerten Unabhängigkeit, um sich von parteipolitischer Einflussnahme zu emanzipieren. Zugleich galt es auch, die ökonomische Unabhängigkeit - unabdingbare Voraussetzung für redaktionelle Unabhängigkeit - zu sichern. Seit 1988 schreibt die APA - Austria Presse Agentur regelmäßig Gewinne. Heute ist die APA-Gruppe mit ihren zehn Tochtergesellschaften und drei Profitcentern der größte Informationsdienstleister des Landes. Rückfragehinweis: ~ APA - Austria Presse Agentur Barbara Rauchwarter Tel.: +43/1/360 60-5700 mailto:barbara.rauchwarter@apa.at www.apa.at Unternehmenssprecherin Leiterin Marketing & Kommunikation ~ *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** OTS0059 2009-10-08/10:15 081015 Okt 09
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