- 02.10.2009, 12:17:14
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GERD Center of Excellence warnt Sodbrennen: Krebsrisiko wird verschleiert
Nur Histopathologie basiertes Management gibt Aufklärung und Sicherheit
Wien (OTS) - "Nach länger anhaltendem Sodbrennen kann bereits eine
Vorstufe zum Speiseröhrenkrebs vorliegen, deshalb halten wir es für
fahrlässig, die Therapie mit einem Magensäureblocker ohne adäquate
Spiegelung (ausreichende, adäquate Entnahme von Gewebeproben) zu
empfehlen", warnt der Leiter der Chirurgischen Funktionsdiagnostik am
AKH Wien, Univ.Prof.Dr. Martin Riegler und Chef des GERD Centers of
Excellence. Damit können Vorstufen zum Speiseröhrenkrebs verschleiert
und damit noch später erkannt werden.
Die vom GERD Center of Excellence erhobenen Daten zeigen, dass
Menschen mit Sodbrennen in 30% der Fälle bereits eine Vorstufe zum
Speiseröhrenkrebs haben. "Der Nachweis dieser Krebsvorstufen kann nur
aus Gewebeproben der unteren Speiseröhre und dort nur durch Entnahme
aus den richtigen Stellen nachgewiesen werden, was leider nicht immer
so passiert", so Prof. Riegler.
Daher ist die Bevölkerung dringend aufzuklären, Magensäureblocker
nicht ohne adäquates Management einzunehmen, da diese nur den
Säurewert des Refluxes verändern, nicht jedoch die Ursache
eliminieren. Besteht nach entsprechender pathologischer Untersuchung
keine Krebsvorstufe (=Kardia Mukosa, Oxyntokardia Mukosa) kann die
Therapie mit einem Magensäureblocker fortgesetzt werden.
Neben Sodbrennen können Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen,
Zungenbrennen, Nebenhöhlenentzündungen und Asthma-Beschwerden ein
Hinweis auf eine bereits bestehende Refluxkrankheit sein.
Bei Krebsvorstufe: Neue Methode am AKH Wien
Bei Barrett Ösophagus (Krebsvorstufe) besteht die Möglichkeit,
diese mit der neuen, höchst wirksamen Methode (Radiofrequenz
Ablation) an der chirurgischen Abteilung des AKH Wien zu entfernen.
Die Behandlung erfolgt in Kurznarkose. Im Rahmen einer Speiseröhren
Spiegelung wird das Barrett Gewebe mit Laser eliminiert. Innerhalb
von 4 bis 6 Wochen wird dieses selbsttätig durch normale Schleimhaut
ersetzt und damit vorerst das Krebsrisiko gebannt. Die Funktion der
Speiseröhre bleibt erhalten. In 90-100% der Fälle ist das Barrett
Gewebe nach einer Behandlung entfernt. Weltweit wurden bis dato über
30.000 solcher Behandlungen durchgeführt. Nebenwirkungen sind sehr
selten und wurden nur bei 74 Personen (0.22%) der Fälle beobachtet.
GERD Center of Excellence" ist eine interdisziplinäre Plattform
zur Lehre, Forschung, Management und Krebsvorsorge der
Refluxkrankheit und wird von Gesundheitsministerium und Ärztekammer
unterstützt. www.gerdcenter.at
Rückfragehinweis:
Chirurgische Funktionsdiagnostik im AKH Wien (01 40400 3595)
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