- 01.10.2009, 10:00:39
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Haydns acht Violinsonaten erstmals eingespielt
Nach Vivaldi, Zemlinsky und Reger überrascht die bekannte Geigerin Elena Denisova erneut mit einer diskografischen Welt-Premiere.

Klagenfurt (OTS) - Das Haydn-Jahr hält im Finale noch eine
Sensation bereit: die erstmalige Einspielung der acht Violinsonaten.
Bei diesen handelt sich um geschickte Bearbeitungen diverser
Klaviersonaten und Streichquartette, ja sogar eines Divertimentos,
und nur eine einzige Sonate scheint zuvor bereits in ihrer Duoform
auf, aber - so Elena Denisova - "immer handelt es sich um absolut
eigenständige Kunstwerke."
Die Geigerin, welche diese acht Sonaten durch Zufall wieder
entdeckte, setzt sich auch hier mit "der Magie von Klangqualitäten"
auseinander. "Als Solistin musste ich mich an meine Rolle gewöhnen -
die einer klangsinnlichen Bereicherung. Dabei ist es wichtig, den
richtigen, nie exaltierten Ton zu finden, und zu einer perfekten
Harmonie mit dem Klavier zu gelangen."
Pianist Alexei Kornienko erlebte ebenfalls ein für ihn ungewohntes
Phänomen:"Wenn ich danach eine dieser Klaviersonaten Haydns allein
spiele, dann fehlt mir etwas, obwohl sie ja eigentlich in sich
vollkommen erscheint; die Violinstimme ist nämlich ungemein plastisch
und organisch eingefügt."
Vollkommene Harmonie ist allen acht Sonaten eigen, oder wie es die
bekannte Autorin Sabine M. Gruber (die den Booklet-Text verfasste)
beschreibt, "ein Fall von Intimisierung: Ein Klavier spielt, für sich
allein; da tritt eine Stimme hinzu, eine Violinstimme; sie kommt
dazwischen, fügt sich ein, bringt sich ins Spiel, wirft eine
Bemerkung ein, scherzhaft, stellt eine Frage, ernst. Unvermutet
vertieft sich das Klavier in eine Zwiesprache mit der Violine; ehe er
sich's versieht, findet sich der zuvor einsame Klavierspieler in
Zweisamkeit wieder, traut, vertraut."
Die acht Violinsonaten zeigen Haydn von einer neuen Seite.
Kornienko: "Haydn war immer offen für Experimente, für alles Neue und
Ungewöhnliche, und er hat Überraschungen geliebt. Das ist das Wesen
seiner Musik." Denisova: "Diese Sonaten sind Ausdruck des
Bedürfnisses, gemeinsam zu musizieren."
Das Booklet nimmt die versteckten Programme in Haydns Symphonien
zum Anlass für eine klanglich stimmige Theorie: "Angesichts solch
intimer Zweisamkeit kann es sich dabei nur um Liebesgeschichten
handeln: acht kurze Hör-Spiele über die Liebe." Für wen Haydn sie
erdachte, kann man in den Biografien des Komponisten (und im Booklet)
nachlesen.
Die acht Sonaten erscheinen bei Gramola Wien und werden u.a. im
Rahmen der klangBilder (6. bis 8. November im Hotel Hilton Vienna
Danube) akustisch vorgestellt.
Diskografie mit echten Raritäten
Unter den zahlreichen Aufnahmen der Künstlerin fand das
Reger-Violinkonzert in der Kolisch-Kammermusikversion, welches den
extrem anspruchsvollen Soloviolinpart mit einer luziden
Orchestertransparenz verbindet (ORF), besondere Beachtung.
Desgleichen erntete ihre "Musik aus Wien um 1900" mit Werken von
Robert Fuchs und Alexander von Zemlinsky (Gramola) und die
Kammermusikversion der Vivaldi "Vier Jahreszeiten" auf vier
Referenzgeigen der Barockzeit internationale Zustimmung und
begeisterte Kritiken (Deka-Media).
Biografische Notizen Elena Denisova
Elena Denisova studierte bei den Oistrach-Lieblingsschülern Valery
Klimov und Oleg Kagan und startete ihre erstaunlich vielfältige
Karriere, die sie mit so bekannten Orchestern zusammenführte wie den
Moskauer Philharmonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra London,
den Münchener Symphonikern, dem Rundfunkorchester Budapest, dem
Mozarteum Orchester Salzburg oder dem Trondheim Symphonie-Orchester.
Zahlreiche Festivals konnten sie als Solistin gewinnen: so der
Carinthische Sommer, das Flandern-Musikfestival, die Hörgänge und der
Klangbogen in Wien, das Ljubljana Festival, das Festival Russischer
Winter in Moskau, die Concerti di Primavera in Parma, u.v.a.
Seit 2002 ist Elena Denisova Intendantin des Woerthersee Classics
Festivals.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
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Rückfragehinweis:
Franziskus M. Thurner
Tel.: 06991-9460642
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