- 29.09.2009, 09:24:12
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Jahrestagung der ÖVG: Wir brauchen einen globalen Marshallplan, um die Welt zu retten.
Logistikbranche: Eine Rückkehr zur Situation vor Ausbruch der Wirtschaftskrise ist nicht absehbar
Wien (OTS) - Bei der diesjährigen Jahrestagung der ÖVG im
September in Wien wurden die Herausforderungen des Klimawandels für
die Politik und für die Transportwirschaft ebenso beleuchtet wie die
Auswirkungen auf die Mobilität. Zukunftsszenarien auf globaler Ebene
und die Möglichkeiten kleiner Volkswirtschaften standen im
Mittelpunkt der Beiträge von Prof. Radermacher, Universität Ulm, Mag.
Rossmann, AK Wien, und Dr. Schneider, Umweltbundesamt GmbH. Als
Folge der ökonomischen Globalisierung und des damit verbundenen
Bedeutungsverlustes der Politik, des Bevölkerungswachstums und der
Begrenztheit der Ressourcen sowie der Auswirkungen des heutigen
Lebensstils auf die Umwelt wurden drei mögliche Perspektiven
beschrieben:
- Business as usual führt zu einem ökologischen Kollaps - Brasilianisierung: d.h. Ressourcenkontrolle durch eine globale Minderheit, exorbitante Energiepreise und ein dramatischer Rückgang des Wohlstandes für die Mehrheit der Menschheit, auch in Mitteleuropa - weltweite ökosoziale Marktwirtwschaft.
Um das Ziel einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft zu
erreichen, bedarf es eines globalen Marshallplanes, mit dem die
Ressourcenknappheit durch eine Kombination von Maßnahmen wie
beispielweise neue Technologien, vor allem aber durch climate
justice, d.h. die Zuordnung von Rechten zum Ressourcenverbrauch, für
die ein bestimmter Preis zu zahlen ist, kontrolliert werden. Prof.
Radermacher: Dazu müssen die politischen Akteure eine Doppelstrategie
verfolgen - bessere Rahmenbedingungen müssen sowohl auf nationaler
als auch auf internationaler Ebene herbeigeführt werden, aber auch
die Wirtschaft muss an einer Doppelstrategie feilen: nämlich
Nachhaltigkeit und das eigene wirtschaftliche Überleben zu verbinden.
Dieser Zielkonflikt, der eine ständige, situative Anpassung der
Unternehmensstrategie erfordert, kam auch in der Diskussion der
Logistikdienstleister Johannes Hödlmayr, Hödlmayr International AG,
Ferdinand Koch, Cargo Partner GmbH, Walter Konzett, Gebrüder Weiss
GmbH sowie Franz Zauner, Rail Cargo Austria zum Ausdruck. Dem Druck
der Kunden, nur umweltfreundliche Technologien einzusetzen, steht der
beinharte Wettbewerb und damit Zang zur absoluten Kostenminimierung
unter den Transporteuren gegenüber. Diesem Druck kann nur durch eine
sinnvolle Verknüpfung mehrerer Maßnahmen, allen voran Einsatz
innovativer Technologien und partnerschaftliche Konzepte für
kombinierte Transporte begegnet werden, waren sich die
Diskussionsteilnehmer einig. In der staatlichen Föderpolitik wurde
neben optimalen Förderbedingungen auch konkretes, zielgerichtetes
Handeln gefordert: Das geplante Wassertrasseninformationssystem in
Ennshafen ist eine wichtige Maßnahme aus dem Nationalen Aktionsplan
zur nachhaltigen Stärkung der Wasserstrasse Donau. Neben gezieltem
Lobbying sollen dort Lehrlinge, Schüler und Studenten über die
Möglichkeiten des umweltfreundlichen Schiffstransportes informiert
werden. Das BMVIT bekennt sich zur Nachhaltigkeit im
Transportgeschehen: Den Worten müssen mit einer entsprechenden
Förderung nun auch Taten folgen, so Hödlmayr.
Rückfragehinweis:
Dr. Veronika Kessler ÖVG - Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft A-1090 Wien, Kolingasse 13/2/2/7 Tel.: +43/1/587 97 27 Fax: +43/1/585 36 15 E-Mail: office@oevg.at Web: www.oevg.at
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