Linz (OTS) - Der extreme Verfall der Bauernmilchpreise ist
gestoppt. Ab 1. Oktober heben die beiden großen oberösterreichischen
Molkereien ihren Milchpreis an. Die Berglandmolkerei kommt mit ihrem
Bauernauszahlungspreis dann auf 30,5 Cent. Die Gmundner Milch
entscheidet heute in den späten Nachmittagsstunden. Mit einer
Preisanhebung von 1,5 bis 2 Cent ist zu rechnen.
Oberösterreichs Agrarlandesrat Dr. Josef Stockinger: "Diese
leichte Bewegung des Milchpreises nach oben ist das Ergebnis meiner
intensiven Gespräche mit den Molkereien und den großen Handelsketten.
Der rot-weiß-rote Lebensmittelpatriotismus ist gerade jetzt gefragt.
Qualitativ zweifelhafte Billigimporte würden diese positive
Entwicklung wieder ruinieren. Wir werden daher den Handelsketten
genau auf die Finger schauen. Sie müssen jetzt Farbe bekennen!"
Markt in Ordnung bringen
Der Milchmarkt ist genauso wie der Getreidemarkt derzeit ein Opfer
der übertriebenen Spekulationen des Vorjahres. Milch und
Milchprodukte wurden in den Rezepturen der Lebensmittelindustrie
durch Billigfette verdrängt. Spekulationskrise und die Verdrängung
durch Billigfette brachten den Preisverfall für die Bauern.
- Es muss auf EU-Ebene ein Zurück zur Vernunft geben. Milch muss wieder stärker in die Verarbeitung. Großindustrie und Supermarktketten sind hier gefordert. Die Täuschung der Konsumenten muss ein Ende haben, dann normalisiert sich auch für unsere Milchbauern die Lage. IG Milch vor SPÖ-Karren gespannt
Als "sonderbar und peinlich", stuft Agrarlandesrat Josef
Stockinger die Erklärungen der IG Milch ein, wonach ein Gespräch mit
Bundeskanzler Faymann, die jetzt möglichen Milchpreiserhöhungen
gebracht hätte: "Im Gegensatz zu mir hat Faymann kein einziges Mal
mit Handel und Molkereien geredet und für die Bauern auch keine
zusätzlichen Angebote möglich gemacht.
Dass gerade der SPÖ-Bundeskanzler jetzt zum Retter der Milchbauern
werden soll, ist ein peinliches "vor den Karren spannen lassen" der
IG Milch, die offenbar im oberösterreichischen Landtagswahlkampf der
SPÖ noch einen letzten Liebesdienst erweisen will. Das ist an
Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten." Landesrat Stockinger erinnert
daran, dass noch vor einem Jahr die SPÖ über hohe Lebensmittelpreise
klagte und in einer Kampagne zur Nationalratswahl 2008 gegen die
Bauern und gegen zu hohe Agrarpreise sowie den Einstieg der
Landwirtschaft in die Energiepolitik mobil machte.
Rückfragehinweis:
Ing. Walter Silber
Pressesprecher Landesrat Dr. Josef Stockinger
Mobil: 0664/ 600 72 - 111 17
E-Mail: walter.silber@ooe.gv.at
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