- 17.09.2009, 09:31:39
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AK Test: Schüler-Unfallversicherung - günstig, aber unzureichend 1
Nicht nur Prämie, auch Leistungen hinterfragen
Wien (OTS) - Wer mit der Schule beginnt, ist gesetzlich
unfallversichert - am Schulweg, für die Dauer des Schulbesuches und
bei -veranstaltungen. Freizeitunfälle sind nicht abgedeckt. Rund um
den Schulbeginn bewerben Versicherungen verstärkt Unfallschutz für
SchülerInnen. Eine AK Analyse von acht Anbietern reiner
Schüler-Unfallversicherungen, so genannter Zahlscheinpolizzen, zeigt:
Oft wird ein umfassender Schutz suggeriert, was nicht stimmt. Fünf
Versicherer bieten ganzjährigen Versicherungsschutz an, also in den
Ferien und der Freizeit. Drei haben nur Schutz während des
Schuljahres (kein Ferienschutz) - einer davon zahlt selbst bei
Freizeitunfällen nicht. Die Unfallleistungen sind sehr eingeschränkt.
"Fragen Sie die Leistungen daher genau nach", sagt AK
Konsumentenschützer Christian Prantner.
Im Vorjahr gab es an den österreichischen Schulen rund 63.500
Unfälle - davon waren 59 Prozent Sportunfälle, 36 Prozent
Schulunfälle. Fünf Prozent waren Schulweg-Unfälle.
"Unfallversicherungen für Schüler werden häufig zu Schulbeginn
angeboten", sagt Prantner. Die AK hat Schüler-Unfallversicherungen
(Zahlscheinpolizzen) unter die Lupe genommen, die direkt an den
Schulen angeboten werden. Versicherungen spannen dafür die Schule
selbst oder Elternvereine ein. Zahlscheinpolizzen sind Polizzen, bei
denen die bloße Einzahlung der Prämie (meist Jahresprämie für das
Schuljahr) zum Vertragsabschluss führt. Der Einzahlungsbeleg ist im
Schadenfall vorzulegen. Die AK hat 20 Versicherer angeschrieben. Acht
bieten eine reine Schüler-Unfallversicherung an: Allianz, Donau,
NÖ-Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Raiffeisen
Versicherung, S-Versicherung, Uniqa, Wiener Städtische.
Die SchülerInnen-Unfallversicherung ist meist sehr günstig oder
teilweise sogar gratis. Bei den acht untersuchten Versicherern kostet
die Jahresprämie zwei (Uniqa) bis sechs Euro (Raiffeisen
Versicherung). Die Versicherungssummen (für Dauerinvalidität)
betragen 10.000 bis 50.000 Euro.
Bei den Schul-Unfallversicherungen gibt es starke Einschränkungen:
Bei fünf von acht Versicherern gibt es Deckung für Unfälle während
des gesamten Jahres - auch für Freizeit- und Ferienunfälle. Drei
Versicherungen bieten Leistung nur bei Unfällen an, die während des
Schuljahres passieren (Freizeit prinzipiell versichert, Ferien
nicht). Davon zahlt ein Versicherer (zwei Tarife) auch nicht bei
Freizeitunfällen. Ferialpraxis ist meist mitversichert. Nicht
mitversichert hingegen ist (freiwillige) Ferialarbeit.
Die Leistungen für Unfall- und Bergungskosten, Zahlung bei
Unfalltod sowie bei maximal möglicher Versicherungssumme bei
Dauerinvalidität unterscheiden sich beträchtlich. "Insbesondere die
Unterschiede bei den Leistungen, etwa bei 100 Prozent Invalidität,
sind zwar enorm", betont Prantner, "aber im gravierenden
Leistungsfall wie Dauerinvalidität sind Zahlscheinpolizzen nicht
ausreichend." Als Alternativen mit umfassenden Schutz (weltweite
Deckung, zeitlich unbeschränkt) sind private
Einzel-Unfallversicherungen für Kinder oder
Familien-Unfallversicherungen überlegenswert, bei denen
Versicherungssummen und Leistungen frei wählbar sind. (Forts.)
Rückfragehinweis:
Ute Bösinger AK Wien Kommunikation tel.: (+43-1) 501 65-2779 mobil: 0664 845 4202 mailto:ute.boesinger@akwien.at wien.arbeiterkammer.at
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