- 07.09.2009, 12:36:28
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Alltagspropaganda im ehemaligen Ostblock - Ein "Misthaufen" der Geschichte?
Wien (OTS) - Aus aktuellem Anlass der Feierlichkeiten zum 20.
Jahrestag des Falls des Eisernen Vorhangs widmet sich das Institut
für kulturresistente Güter dem bisher vielfach unbeleuchteten
Themenschwerpunkt
"Alltagspropaganda in Osteuropa", das am Beispiel der ehemaligen
Tschechoslowakei beleuchtet wird. Der in Wien lebende tschechische
Künstler Abbé Libansky geht mit seiner Installation der Frage nach,
wie gefährlich Propaganda ist. Von Briefmarken über Kinderbücher,
Sportgeräte, alte Fernseher mit Propagandafilmen der 70-iger Jahre
bis hin zu riesigen Transparenten, Portraits von
Regierungs-mitgliedern und Volkshelden liegt alles alt, kaputt und
verstaubt auf einem Haufen. Gehört dieser Misthaufen tatsächlich der
Vergangenheit an oder reichen die Auswirkungen von Propaganda - egal
welcher Art auch immer - weit über das Ablaufdatum der ehemaligen
Regierungen und Systeme hinaus?
Die Ausstellung - Relevanz für die Gegenwart im neuen Europa
Die Propagandakunst der ehemaligen UDSSR, vor allem Werke, deren
Entstehungsdatum zwischen 1910 und 1950 lag, wurde millionenfach
reproduziert und in die Satellitenstaaten exportiert. Diese Formen
der Propaganda mussten besonders seit dem Jahr 1950 in allen
öffentlichen Gebäuden gezeigt werden und beherrschten das Leben der
Menschen in den ehemaligen Warschauer Pakt Ländern.
Die oft nicht bekannten Formen der "Alltagspropaganda" werden im
Gegensatz zur "großen politischen Propaganda", die z.B. im Zuge von
1.Mai-Aufmärschen sichtbar wurde, rückblickend kaum wahrgenommen.
Trotzdem übte sie natürlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss
auf die Menschen aus (vgl. das Joseph Goebbels zugeschriebene Zitat
"eine tausendmal wiederholte Lüge wird zur Wahrheit").
Die Ausstellung beschäftigt sich mit Formen der politischen
"Alltagspropaganda" in der ehemaligen Tschechoslowakei und zeigt auf,
wie konsequent und bis ins Detail die "Propagandamaschinerie" dieser
Diktatur arbeitete und oft auch Kleinigkeiten des Alltags für ihre
Zwecke missbrauchte. Sie geht der Frage nach, in wie weit diese Form
der Propaganda Einfluss auf die Bevölkerung hatte und was nun, nach
dem Zerfall der Sowjetunion, davon übrig blieb oder bis heute
nachwirkt.
ZUR AUSSTELLUNG ERSCHEINT AUCH EIN KATALOG, UA. MIT TEXTEN VON:
DR. GERHARD JELINEK, JAN TABOR, TEREZA BRDECKOVÁ, DR. JOHANN MARTE
Ausstellungsdauer:
16.09 - 29.10.2009
Termin der Projektpräsentation: Eröffnung durch S.E. Dr. Jan Koukal, Botschafter der Tschechischen Republik Datum: 15. - 15.9.2009, jeweils 18:00 - 20:00 Uhr Ort: Tschechisches Zentrum Wien Herrengasse 17, 1010 Wien
Rückfragehinweis:
Rückfragehinweise und Pressebilder:
Institut für kulturresistente Güter
Barbara Zeidler
Tel.: +43 699 194 78 125
Email: institut@kulturresistent.net
www.kulturresistent.net
Tschechisches Zentrum Wien
Mag. Petra Popovic
Tel.: +43 (1) 535 23 60-13
Email: popovic@czech.cz
www.tschechischeszentrum.at
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