- 27.08.2009, 09:09:21
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ÖAMTC-Zugwagentest in der unteren Mittelklasse: VW Golf überzeugt (+Foto)
Franzosen können nicht mithalten: wenig Stabililtät, hoher Verbrauch und andere grobe Schwächen
Wien (OTS) - Der Herbst steht vor der Tür - für einige
Caravanfreunde der richtige Zeitpunkt, sich nach einem neuen
Wohnwagen umzusehen. Für diesen braucht man natürlich auch das
passende Auto. Der ÖAMTC hat jetzt fünf beliebte Schräghecklimousinen
der unteren Mittelklasse auf ihre Zugwagentauglichkeit überprüft.
"Der Anspruch an Zugfahrzeuge ist groß. Im Test wurde überprüft, ob
die Fahrzeuge dem gerecht werden", schildert ÖAMTC-Techniker Steffan
Kerbl. Bremsen und Getriebe müssen besonderen Belastungen und
Anforderungen (beispielsweise Bergfahrten) standhalten. Dem Motor
wird permanent eine höhere Leistung abverlangt, das Fahrverhalten
wird durch den Anhänger extrem beeinflusst. Zum Test sind folgende
Fahrzeuge angetreten: VW Golf 2,0 TDI, Opel Astra 1,7 CDTI, Ford
Focus 2,0 TDCi DPF, Peugeot 308 HDI FAP 140 und Renault Megane 1,9
dCi 130 FAP. Alle getesteten Modelle verfügen über fünf Türen,
Schrägheck und typische Motorisierung (Dieselmotoren mit 92 bis 103
kW).
Fazit: Am Sieger VW Golf 2,0 TDI kommt man nicht vorbei, wenn man
in der unteren Mittelklasse einen Zugwagen sucht. Der starke
Dieselmotor zeigt selbst bei Gespannfahrten am Berg keine Schwächen,
dank Berganfahrhilfe und fein dosierbarer Kupplung ist auch das
Anfahren ein Kinderspiel. Bei der Fahrstabilitätsprüfung hängt der
Golf die anderen ab. Das ESP mit integrierter Anhängerstabilisierung
sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit. Und nicht zuletzt bereiten die
bequemen Sitze und die einfache Bedienung auch bei langen Strecken
viel Komfort. Ein besonders empfehlenswertes Extra für den
Anhängerbetrieb ist die Rückfahrkamera. Mit deren Hilfe kann eine
Person alleine den Wohnwagen anhängen, indem man mit dem Fahrzeug
direkt - und mit einem Auge am Bildschirm - unter das Kupplungsmaul
der Deichsel fährt.
Am schlechtesten im ÖAMTC-Test abgeschnitten hat der Renault
Megane. Der Motor ist zwar zugstark, das Fahrzeugwerk kommt aber mit
dieser Kraft nicht zurecht. So neigt das Fahrzeug beispielsweise
dazu, im Hängerbetrieb nicht die Spur zu halten. "Das macht ständige
Lenkkorrekturen erforderlich und ist der Sicherheit nicht
zuträglich", sagt der ÖAMTC-Techniker. Außerdem ist die
Motorbremswirkung beim Bergabfahren so schwach, dass man die Bremse
des Fahrzeugs stärker betätigen muss. "Das bedeutet einen sehr
starken Materialverschleiß", sagt Kerbl. Die Anhängerkupplung ist
nicht ab Werk lieferbar und muss in einer Fachwerkstatt nachträglich
montiert werden - das kostet. Am augenfälligsten ist der hohe
Spritverbrauch. Benötigte das Fahrzeug im Solobetrieb sparsame 5,5
Liter/100 km, so waren es mit Wohnwagen 12,6 Liter/100 km. Auch der
große Kofferaum ist nur in der Theorie schön. "In der Praxis darf
aufgrund der geringen Zuladung nur leichtes Gepäck transportiert
werden", sagt Kerbl.
Platz zwei (Note: "gut") geht an den Opel Astra, obwohl der
bereits in die Jahre gekommen ist und kurz vor seiner Ablösung steht.
"Er zeigt keine auffälligen Schwächen, ist aber auch in keinem
Bereich besonders gut", so der ÖAMTC-Techniker. Den dritten Platz
erobert der Ford Focus. Das Fahrzeug bietet den größten Kofferraum im
Test und erlaubt sich auch bei der Fahrstabilität im Gespannbetrieb
trotz fehlendem Anhänger-ESP keine Schwächen. Gegenüber dem Opel
verliert der Ford aber vor allem beim Fahrkomfort im Gespannbetrieb
an Boden.
Platz vier geht an Peugeot, der im Gesamtergebnis nur eine Spur
besser abschneidet als der andere Franzose Renault Megane.
Erschreckend beim Peugeot 308: Obwohl er als einziges Fahrzeug für
Anhänger bis 1,7 Tonnen zugelassen ist, zeigt das Fahrzeug aufgrund
der weichen Federung und dem fehlenden Anhänger-ESP erschreckende
Schwächen bei der Fahrstabilität - und das bereits beim 1,3
Tonnen-Anhänger im Test. Noch schlimmer fällt das Ergebnis mit einem
1,7 Tonnen Wohnwagen am Haken aus. Der Hänger schert schon bei einem
leichten Lenkimpuls aus und lässt sich dann nur mit Mühe wieder
stabilisieren. "Wer keine Erfahrung im Fahren mit Anhänger hat, kann
mit diesem Auto Probleme bekommen", sagt der ÖAMTC-Techniker.
ÖAMTC-Tipp für Wohnwagen-Fahrer - Trainieren!
Üben und Routine: Man kann es nicht oft genug betonen - das Fahren
im Gespann sollte man üben. Selbst Vielfahrer sind mit dem
Wohnanhänger meistens nur im Urlaub unterwegs. Der ÖAMTC-Techniker:
"Das ist bei weitem zu wenig, um die notwendige Routine zu
entwickeln." Der ÖAMTC bietet deshalb auch spezielle Fahrtrainings in
seinen Fahrsicherheitszentren an. Hier wird man nicht nur im Fahren
mit Hänger, sondern auch in der richtigen Beladung eines Caravans
geschult.
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