• 25.08.2009, 13:20:16
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Malawi: Tausende Kinder auf Tabakplantagen nikotinvergiftet

Kinderhilfswerk Plan fordert Verantwortung von Tabakkonzernen

Wien (OTS) - Schätzungsweise 78.000 Kinder arbeiten in Malawi auf
Tabakplantagen. Zum Teil sind sie erst fünf Jahre alt. Im Schnitt
verdienen sie 17 US-Cent pro Tag und müssen bis zu zwölf Stunden
schuften. Eine Studie des Kinderhilfswerk Plan International kommt zu
dem Ergebnis, dass die Kinder über den ständigen Hautkontakt mit den
Tabakblättern bis zu 54 Milligramm Nikotin täglich aufnehmen. Das
entspricht einem Konsum von 50 Zigaretten pro Tag.

Da die Kinder ohne Handschuhe und Atemschutz arbeiten, leiden
viele unter der so genannten grünen Tabakkrankheit. Diese äußert sich
in Form von starken Kopf- und Bauchschmerzen, Husten, Atembeschwerden
und Muskelschwäche. "Es fühlt sich an, als ob man keine Luft mehr
bekommt. Das Atmen tut so weh, dass der ganze Brustkorb brennt. Dann
kommt die Übelkeit und mit dem Übergeben spuckt man Blut," beschreibt
eines der befragten Kinder der Plan-Studie die Symptome der
Tabakvergiftung.

Rudi Klausnitzer, Vorstand von Plan International: "Die Studie
zeigt, dass Tabakproduzenten die Kinder rücksichtslos ausnutzen. Für
ein paar US-Cent am Tag müssen sie ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.
Plan fordert, dass die multinationalen Tabakproduzenten sich sofort
ihrer sozialen Verantwortung stellen und das Recht der Kinder auf
Gesundheit und Schutz respektieren. Arbeitgeber, die sich nicht an
die Schutzgesetze für arbeitende Kinder halten, müssen bestraft
werden."

Malawi ist einer der größten Tabakproduzenten weltweit. In dem
südostafrikanischen Land verdienen vier Fünftel der Menschen ihren
Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit dem Anbau von Tabak. Die
Studie von Plan ist die erste, die betroffene Kinder direkt zu den
Folgen der Arbeit auf den Tabakplantagen befragt hat. Insgesamt
nahmen 44 Kinder aus drei Distrikten an der Studie "Harte Arbeit,
lange Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung" teil. Die Kinder
beklagten nicht nur körperliche Folgen durch den Kontakt mit den
Tabakblättern, sie gaben auch an, von ihren Arbeitgebern geschlagen,
missbraucht und oft genug nicht wie vereinbart bezahlt zu werden.

Weitere Informationen zu Projekten von Plan Österreich auf:
www.plan-oesterreich.at

Die komplette Studie sowie Fotos sind über die Plan-Pressestelle
erhältlich. Die aktuellen News mit Fotos finden Sie ebenfalls immer
auf der 'Plan Österreich' Facebookseite.

Rückfragehinweis:
Plan International, Linke Wienzeile 4/2 DG1+2
Nicole Haid, Tel.: 0043- (0)1 - 585 66 10 53,
nicole.haid@plan-oesterreich.at

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