Wien (OTS) - Im Durchschnitt hat jeder Gebrauchte sechs schwere
Mängel, haben die ARBÖ-Techniker bei der Auswertung von
ARBÖ-Ankaufstests im Vorjahr in mehreren Bundesländern festgestellt.
"Defekte Bremsen, undichter Motor mit Ölauslauf, abgefahrene Reifen
sowie Mängel am Fahrwerk, an der Fahrzeugbeleuchtung und beim
Auspuff. Das sind die häufigsten Mängel, die ein erhebliches
Sicherheitsrisiko darstellen", zählt Gottfried Moser, technischer
Schulungsleiter des ARBÖ auf und rät allen Gebrauchtautokäufern, vor
dem Kauf beim ARBÖ einen Ankaufstest durchführen zu lassen. Viele
Autoverkäufer sträuben sich aber gegen einen Ankaufstest und wollen
den Käufer mit diversen Scheinargumenten davon abhalten.
Aus der täglichen Praxis mit den Ankaufstest hat der ARBÖ eine
Hitliste der sechs häufigsten Scheinargumente zusammengestellt:
Scheinargument Nummer 1:
"Der Wagen ist DER Renner. Sie müssen sofort entscheiden, sonst ist
er weg!"
ARBÖ-Tipp: Lassen Sie sich nicht zu einer unüberlegten
Blitzentscheidung drängen. Es ist ihr Geld, das auf dem Spiel steht!
Sollten später Probleme auftauchen, wird sich der Verkäufer
"abputzen".
Scheinargument Nummer 2:
"Das brauchen wir nicht extra in den Kaufvertrag hineinschreiben!"
ARBÖ-Tipp: Nur was schriftlich ausgemacht wurde, pickt! Was nicht im
Kaufvertrag oder in der Kaufvereinbarung steht, kann nachträglich gar
nicht oder nur sehr schwer eingefordert werden! Zum Beispiel, dass
"das erste Jahresservice gratis" ist.
Scheinargument Nummer 3:
"Wenn im ersten Jahr Fehler auftauchen, werden wir schon
zusammenkommen!"
ARBÖ-Tipp: Beim Gebrauchtwagenhändler steht ihnen vom Gesetz her
sogar zwei Jahre lang Gewährleistung zu! Nur wenn Sie etwas extra
unterschreiben, verkürzt sich diese Frist auf ein Jahr. Wer das Auto
von privat zu privat verkauft, verzichtet man allerdings meistens auf
diese einjährige Gewährleistung, dafür sollte der Kaufpreis günstiger
sein.
Scheinargument Nummer 4:
"Das Auto ist so gut wie neu, alle Service-Arbeiten wurden gemacht.
Ein Ankaufstest kostet nur unnötiges Geld."
ARBÖ-Tipp: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Lassen Sie sich
keinen Bären aufbinden und Fachleute für sich arbeiten. Die Kosten
für einen Ankaufstest können sie locker wieder hereinspielen: indem
Sie vor dem Kauf gewisse Reparaturen verlangen oder eine
Preissenkung. Ein ARBÖ-Ankaufstest für PKW dauert 1,5 Stunden, kostet
60,85 Euro und wird ausschließlich nur für ARBÖ-Mitglieder gemacht.
Scheinargument Nummer 5:
"Das Auto ist garantiert unfallfrei!"
ARBÖ-Tipp: Unterschiede beim Lack, nachlackierte Stellen,
ausgewechselte Verstrebungen im Motorteil oder Kofferraum sind
Hinweise, dass dem nicht so ist. Abhilfe schafft auch hier ein
Ankaufstest durch die ARBÖ-Profis.
Scheinargument Nummer 6:
"Laut Eurotax-Liste ist das Auto noch ... Euro wert!"
ARBÖ-Tipp: Die Händler geben meistens nur einen Wert aus der
Eurotax-Liste bekannt, nämlich den höheren Verkaufswert für Händler.
Es gibt aber auch noch einen zweiten Eurotax-Wert, nämlich den
Einkaufswert für Händler. Die Differenz zwischen beiden ist ihr
Verhandlungsspielraum. Mängel, Dellen bzw. anstehende Reparaturen
vermindern den Gebrauchtwagenwert. Je mehr Kilometer gefahren wurden,
desto mehr vermindert sich der Kaufpreis nach der Eurotax-Liste.
Umgekehrt muss man für weniger gefahrene Kilometer ein höheren Preis
akzeptieren. Doch woran erkennt man, dass der Kilometerstand
tatsächlich nicht gefälscht wurde.
Der ARBÖ-Tipp: Der Kilometerstand wird laufend aufgezeichnet. Bei
Fahrzeugüberprüfungen, wie der §57A-Überprüfung, beim Service, oder
auch bei der KfZ-Versicherung - explizit nach Schäden und auf
Reperaturrechnungen. Auch nach einem Fahrtenbuch kann man fragen.
Rückfragehinweis:
ARBÖ Interessensvertretung und Öffentlichkeitsarbeit Thomas Woitsch Tel.: (++43-1) 89121-205 mailto:presse@arboe.at http://www.arboe.at
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