Rudolf Leopold präsentiert mehr als 180 Meisterwerke des Unheimlichen

Wien (OTS) -
Das Unheimliche kommt in die Stadt!
Das Leopold Museum stellt Edvard Munch, einen der wichtigsten
europäischen Künstler in den Mittelpunkt der großen Herbstausstellung
"Edvard Munch und das Unheimliche". In drastischen Meisterwerken wie
"Angst" oder "Das Geschrei" verarbeitet Munch die Themen Liebe, Angst
und Tod. Die Ausstellung "Edvard Munch und das Unheimliche" spannt
einen Bogen vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert, die Zeit
als Sigmund Freud in seinem Aufsatz "Das Unheimliche" (1919) die
sprachlichen, künstlerischen und psychologischen Assoziationen
untersucht, die mit diesem Begriff in Zusammenhang gebracht werden.
Die Tradition des Unheimlichen in der Kunst
Die Beschäftigung mit dem Unheimlichen, Unerklärlichen und
Unfassbaren war in der bildenden Kunst schon immer vorhanden
(Albrecht Dürer, "Ritter, Tod und Teufel", die unheimlichen
Phantasien des Hieronymus Bosch, Johann Heinrich Füsslis
"Nachtmahr"). Die berühmten 1745-50 entstandenen "Carceri" des
Giovanni Battista Piranesi bedrücken im 18. Jahrhundert durch die
Stimmung des Unheimlichen und Unzugänglichen. Francisco de Goyas
berühmte Radierung "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" (um
1799) ist ein Schritt in ein neues Denken, hundert Jahre später
(1900) schreibt Sigmund Freud das epochale Werk, "Die Traumdeutung".
180 Werke geben Einblick in seelische Abgründe
Die Ausstellung gibt mit mehr als 180 Werken einen tiefgreifenden
Einblick in die seelischen Abgründe der künstlerischen
Vorstellungswelten. Die "Visionen des Unsichtbaren" entführen in die
Welt der (Alb-)Träume und Geister, in die Sphäre des Okkulten. Die
Darstellungen der Ängste erzählen von Tod, Verlust, Sexualität oder
auch vom "Bösen". Die "Symbole des Unterbewussten" werden hinter
Masken entdeckt, am Ende und am Beginn von Treppen, in Spiegeln, oder
in unergründlichen Wasseroberflächen. Die Macht der geheimen,
unvorstellbaren Geschichten, faszinierte die Künstler in vielerlei
Hinsicht. Ein wiederkehrendes Thema ist auch "Das unheimliche Heim":
Verunsicherung, Angst und Gefahr brechen ein in das scheinbar
Sichere, Vertraute der heimischen Umgebung. Nach den meisterhaften
Zyklen Goyas um 1800 sind vor allem die Werke der Symbolisten in
Deutschland, Frankreich, Belgien und Italien durchdrungen von
unheimlichen Ideen. Am Ende dieser Reihe stehen die Künstler Edvard
Munch, James Ensor und Alfred Kubin, die in ihren Werken ihre eigenen
übersteigerten Ängste und Seelenzustände in künstlerisch vollendeter
Form dargestellt haben. Bisweilen erscheint, etwa bei Munch, das Bild
zunächst nicht unheimlich, aber hintergründig ist das Beunruhigende
spürbar, aus dem heraus es geschaffen wurde. Munch und andere waren
fähig das Verborgene sichtbar zu machen.
Egon Schieles mystische Bilder
Egon Schiele hat in seine frühen expressionistischen Jahren, 1911
und 1912, eine Reihe von beunruhigenden, mystischen Bildern
geschaffen, wie zum Beispiel die "Offenbarung", "Tote Stadt", die
"Selbstseher" und die "Eremiten", ein moderner Totentanz. Zu den
Höhepunkten der Ausstellung zählen neben den Werken Edvard Munchs
(u.a. die "Angst", "Die Pubertät", "Das kranke Mädchen", die
"Madonna", "Selbstporträt in der Hölle") jene des Belgiers James
Ensor, Bilder von Arnold Böcklin und Gustave Moreau oder Cuno Amiets
Triptychon "Hoffnung und Tod", ein Schlüsselwerk des Symbolismus.
Die Querverbindungen zur Literatur der Zeit zeigen sich unter anderem
in der Rezeption Edgar Allan Poes bei Ensor und Kubin oder in den
Illustrationen Felicien Rops' zu "Les Diaboliques" von Barbey
d'Aureyville. Faszinierend sind die zu Georges Rodenbachs Roman
"Brügge, die tote Stadt" entstandenen Arbeiten von Fernand Khnopff
oder Georges Minne.
Leihgaben aus Paris, Oslo, Turin, Frankfurt
Neben dem Munch Museum in Oslo, das mit über 30 Objekten
Hauptleihgeber der Schau ist, sind u.a. das Musée Victor Hugo Paris,
das Kunsthaus Zürich, das Nationalmuseum Oslo, das Museum voor Schone
Kunsten Gent, das Museum Kröller-Müller in Otterlo, die Galleria
d'Arte Moderna Turin, das Städel Museum Frankfurt und das Von der
Heydt Museum Wuppertal weitere prominente Leihgeber.
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