• 13.08.2009, 09:30:12
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"Fernkälte" sorgt für kühle Räume und geringen Stromverbrauch - BILD

Studie: Energiebedarf für Klimatisierung steigt bis 2031 um ein Viertel auf 9.500 Gigawattstunden / Über ein Drittel davon könnte durch Fernkälte gedeckt werden

Wien (OTS) - Studie: Energiebedarf für Klimatisierung steigt bis
2031 um ein Viertel auf 9.500 Gigawattstunden / Über ein Drittel
davon könnte durch Fernkälte gedeckt werden

Für die Klimatisierung von Büro-, Geschäfts- und Wohngebäuden wird
immer mehr Energie benötigt. Und der Kühlenergiebedarf steigt in
Österreich weiter an, für die Sektoren Handel, Gesundheitswesen,
Tourismus und Dienstleistungen bis zum Jahr 2031 um ein Viertel auf
9.500 Gigawattstunden. Über ein Drittel dieser Kühlenergie könnte
dann durch die umweltfreundliche Fernkälte aufgebracht werden, ergab
eine aktuelle Studie der e7 Energie Markt Analyse GmbH im Auftrag des
Fachverbands Gas Wärme (FGW).

Wie bei der Fernwärme werden auch bei Fernkälte mehrere Objekte
zentral mit Klimatisierung versorgt. Fernkälte ist besonders
umweltfreundlich, da anstelle von Strom Abwärme zur Kälteerzeugung
genutzt wird und damit wesentlich weniger Primärenergie für die
Stromerzeugung benötigt wird. Wird diese Primärenergie nicht
verbraucht, so kommt es gleichzeitig auch zu einer Reduktion
schädlicher Treibhausgase und Luftschadstoffe, wie die Grafik zeigt:

Für den Fall, dass 70 Prozent der benötigten Wärme aus ansonsten
ungenutzter Abwärme stammt, zeigt sich, dass gegenüber der
Kälteerzeugung in Kompressionskältemaschinen 31,6 Prozent des
Energieeinsatzes eingespart werden können. Bei den Treibhausgasen
betragen die Einsparungen mehr als die Hälfte (52 Prozent), bei den
Stickoxiden NOx, Schwefeldioxid SO2 und Staub liegen die Einsparungen
zwischen 30 und 75 Prozent, so die e7-Studie.

Ausbau der Fernkälte in Österreich

"Im Sinne des Klimaschutzes müssen Maßnahmen gesetzt werden, um
Kühlenergie in Zukunft umweltfreundlicher bereitzustellen. Fernkälte
ist ein Teil der Lösung", erklärt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer
des Fachverbands Gas Wärme (FGW). Daher soll die innovative Technik
Fernkälte in Österreich in den nächsten Jahrzehnten stark ausgebaut
werden. Vorreiter beim Einsatz dieser innovativen Technologie sind
Städte, in denen auch das Fernwärmenetz besonders stark ausgebaut
ist.

Da Fernkälte eine besonders umweltfreundliche Alternative zur
Klimatisierung darstellt, sind Förderung für den Ausbau der
Fernkälte wichtig: "Im Vorjahr wurde ein neues Gesetz zur Förderung
des Ausbaus von Fernwärme und Fernkälte im Nationalrat beschlossen
und heuer von der Europäischen Kommission notifiziert. Das wäre eine
wichtige Initialzündung für Fernkälte gewesen. Dass nun heuer keine
und im nächsten Jahr sehr geringe Budgetmittel dafür bereit stehen,
stellt aller Voraussicht nach einige wichtige Fernkälte-Projekte in
Frage oder wird diese zumindest verzögern", kritisiert Mock.

Auch dezentrale Wärmeumwandlung in kleineren Anlagen möglich

Technisch gesehen kann vorhandene Abwärme aus Kraftwerken und
Industriebetrieben aber nicht nur in Form der zentral erzeugten
"Fernkälte" zur Klimatisierung genutzt werden. Darüber hinaus kann
die vorhandene Abwärme nämlich auch dezentral in kaltes Wasser
umgewandelt werden, und zwar genau an jenen Orten, an denen es für
die Klimatisierung benötigt wird. "Das heißt, die Fernwärme wird über
das bestehende Fernwärmenetz zum Abnehmer transportiert, es muss
keine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Kältemaschinen wandeln die
Abwärme ab einer Temperatur von 80 Grad Celsius vor Ort in Kälte um",
erklärt Mock. Eine solche Anlage betreibt etwa die Energie AG Wärme,
die eigene Büroräume mittels Abwärme des Zementwerkes Kirchdorf
klimatisiert.

Bedarf an Kühlenergie steigt stark an

Der Kühlenergiebedarf wird weiterhin stark ansteigen und ist daher
ein wichtiger Aspekt der aktuellen Klimadebatte: In Europa wird
derzeit rund die Hälfte der Büroflächen klimatisiert, in Zukunft
könnten es bis zu 80 Prozent sein, schätzt der Fachverband Gas Wärme.
In spätestens 20 Jahren werde man in Österreich für Klimatisierung
gleich viel Energie wie fürs Heizen benötigen.

Download der Grafik: www.gaswaerme.at/fw/services/prinfo

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Fachverband Gas Wärme
Mag. Michael Mock
Geschäftsführer
Mail: presse@gaswaerme.at
Tel: +43/1/513 15 88/13

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