- 10.08.2009, 13:05:48
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Lopatka: "Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug"
KIAB-Trefferquote nachhaltig gesteigert
Wien (OTS) - "Die Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung -
kurz KIAB - hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Ihr
Aufgabengebiet ist nicht zuletzt durch die internationale Finanz- und
Wirtschaftskrise größer geworden, zumal einzelne Unternehmen unter
Druck sind und der Widerstand Steuern zu zahlen, größer wird.
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug und schadet
dem Staat massiv", sagte Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka heuet
bei der Präsentation der Halbjahresbilanz der KIAB im
Bundesministerium für Finanzen. "Pro Jahr entsteht dem Staat und
damit der heimischen Wirtschaft ein Gesamtschaden von rund 20
Milliarden Euro." Durchschnittlich beträgt das Verhältnis Schatten-
zu offizieller Wirtschaft in den OECD-Ländern 2009 rund 13,8%.
Österreich liegt - auch durch die gute Arbeit der KIAB - weit unter
dem Schnitt, hier macht Schwarzarbeit gemessen am BIP rund 8,5% aus.
"Wir sagen angesichts der internationalen Wirtschafts- und
Finanzkrise der Schwarzarbeit den Kampf an und gehen noch stärker und
rigoroser gegen Schwarzarbeit und Schwarzunternehmertum vor. Die KIAB
hat hier eine Schlüsselrolle", sagte der Finanzstaatssekretär. Auf
Grund dieser wichtigen Arbeit der 40 KIAB-Teams werden die derzeit
310 Mitarbeiter um weitere 20 aufgestockt. "Die KIAB unterstützt die
redliche heimische Wirtschaft, indem sie unehrliche Unternehmen, die
den Wettbewerb verzerren und den Wirtschafts- und Arbeitsstandort
schädigen, aus dem Verkehr zieht. Durch die ausgezeichnete Arbeit der
KIAB waren wir schon bisher im Bekämpfen der Schattenwirtschaft
erfolgreich.
Im Vergleich zu 2003 hat die KIAB im Vorjahr mit 26.330 um ein
Viertel mehr Betriebe kontrolliert, die Zahl der gestellten
Strafanträge ist um 180 Prozent von 3.588 auf 10.002 gestiegen. Seit
2003 hat die KIAB Geldstrafen in Höhe von 140 Millionen Euro
Geldstrafen beantragt. "Im ersten Halbjahr 2009 hat die KIAB bereits
14.622 Betriebe und 35.269 Personen kontrolliert. Die Trefferquote
bei illegal beschäftigten Ausländern ist mit 5.720 Personen gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um drei Prozentpunkte auf 16,2% gestiegen",
betonte der Finanzstaatssekretär. Dabei verfolgt die KIAB neben
illegal Beschäftigen auch die Hinterziehung von Lohn- und
Sozialabgaben. Hier ist die Trefferquote mit 5.263 in- und
ausländischen Personen, die nicht zur SV angemeldet waren, von 12 auf
15% angestiegen.
Die meisten Betriebe wurden mit 3.037 der insgesamt 14.622 in Wien
kontrolliert. Die meisten der illegal beschäftigten Ausländer hat die
KIAB - in Prozent der jeweils kontrollierten Personen - mit 25,5% im
Burgenland aufgegriffen. Besonders häufig wird am Bau (26%) und im
Beherberungs- bzw. Gaststättenwesen (25%) schwarz gearbeitet.
Die KIAB ist jedoch nicht nur in der aktiven Bekämpfung der
Schwarzarbeit tätig, sondern auch in der Prävention und
Bewusstseinsbildung durch gezielte Schwerpunktaktionen. Dazu der
Betrugsbekämpfungsexperte des Bundesministeriums für Finanzen, Herwig
Heller: "Durch geplante und gezielte Kontrollen in bestimmten
Wirtschaftsbereichen - so genannten Aktionstagen - wird die
generalpräventive Wirkung sichtbar. Bei diesen regionalen oder
bundesweiten Aktionstagen wird gemeinsam mit Polizei und dem Zoll
gefahndet. Damit sorgt die KIAB für fairen Wettbewerb, denn
Unternehmen, die keine Sozialversicherung oder Abgaben bezahlen,
können auch billiger anbieten, als redliche Betriebe."
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Finanzen
Pressestelle
Tel.: (++43-1) 514 33 - 500 004
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