- 29.07.2009, 13:36:37
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Universitätsrat zieht Bilanz: Erfolgreiche Abwendung schwerer wirtschaftlicher Schäden von der MUI
Innsbruck (OTS) - Vorsitzende Prof. Fischer: "Wir sehen uns auch
als Anwaltschaft der PatientInnen und SteuerzahlerInnen, und nehmen
unsere Aufsichts-Pflicht auch weiterhin sehr ernst. Unqualifizierte
Zurufe verschiedensterLobbys sind entbehrlich."
"Bei den bisherigen Aktivitäten des Universitätsrates der
Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) ging es um die Abwendung
eines schweren wirtschaftlichen Schadens von der MUI. In Summe haben
die Maßnahmen zu einer - derzeit aufgrund des kurzen Zeithorizonts
noch nicht exakt bezifferbaren - Verbesserung der finanziellen
Gebarung der Universität im 7-stelligen Bereich geführt",
kommentierte heute die Universitätsrat-Vorsitzende Univ.-Prof. Dr.
Gabriele Fischer aktuelle Medienberichte. "Das wäre ohne das
ungewöhnlich große Engagement der Uniratsmitglieder und auch ohne die
veranlassten Sonderprüfungen sowie die daran anknüpfenden - teilweise
unpopulären - Entscheidungen des Rates nicht möglich gewesen. Unser
Engagement gilt der Zukunft der MUI, wir sehen uns hier aber auch als
Anwälte der Steuerzahler und Patienten."
Hoher Aufwand wegen Führungs-Vakuum im Rektorat
Schon aufgrund des teilweisen Führungsvakuums in Folge eines
fehlenden Vollzeit-Managements im krisengeschüttelten Rektorat der
MUI gingen die Aktivitäten des Universitätsrates weit über die
herkömmlichen Agenden eines Aufsichtsrates hinaus. Prof. Fischer:
"Wir waren mit hochsensiblen und verantwortungsvollen Aufgaben
konfrontiert, deren Bewältigung angemessenes Handeln, fundierte
Recherchen und Beiziehung von Expertenwissen erforderte. Schließlich
handelt es sich beim Universitätsrat um ein Aufsichtsgremium einer
wirtschaftlichen Organisation mit einem Budget von rund 200 Millionen
Euro. Die Mitglieder des Aufsichtsgremiums sind für ihre
Entscheidungen gegenüber der Öffentlichkeit verantwortlich, aber auch
persönlich haftbar."
Sonderprüfungen deckten massive Mängel auf
Allein für Sonderprüfungen, die vom Rektorat auf Veranlassung des
Universitätsrates beauftragt wurden, wurden 2008 Euro 48.558,00
ausbezahlt, für Rechtsgutachten im Zusammenhang mit der Abberufung
von Rektor Sorg Euro 18.290,00. Die Sonderprüfungen betrafen die
Bereiche Drittmittel, interne Projekte, Organisation und Ablauf des
Rechnungswesens, Managementinformation und laufendes Controlling
sowie Budgetierung. Diese Beträge waren sehr gut investiert, sagt
Prof. Fischer: "Die Sonderprüfungen waren aufgrund von Hinweisen auf
Missstände notwendig. Tatsächlich sind durch diese Prüfungen
teilweise massive Mängel aufgedeckt und die Basis für weitreichende
organisatorische Verbesserungen gelegt worden. Die Sonderprüfungen
und die spätere Abberufung des Rektors Prof. Sorg waren wichtige
Maßnahmen, um einen schweren wirtschaftlichen Schaden von der
Universität abzuwenden."
Nach Abberufung des Rektors wurden auf Basis der Ergebnisse der
Sonderprüfungen umfassende Veränderungen der Rahmenvorgaben,
Organisation und Abläufe vorgenommen. Daraus resultieren einerseits
umfangreiche Mehrerträge etwa aus Kostenersätzen, Beschränkungen von
bislang nicht kontrollierbaren Ausgaben und eine deutlich besser
strukturierte und transparentere Bilanzierung sowie Budgeterstellung,
sagt Prof. Fischer.
Aufgrund der speziellen Situation der MUI wurden auch zwei neue
Gremien konstituiert: Das "Financial Board" soll die Umsetzung der
sich aus den Sonderprüfungen ergebenden Veränderungs-Notwendigkeiten
im finanziellen Bereich begleiten, fachlich beraten und überprüfen,
und auch das spezifisch universitär vorhandene Fach-Knowhow anderer
Universitäten und der Professorenschaft der MUI beratend
einzubringen. Das Scientific Integrity Board wurde eingerichtet,
nachdem der Verdacht der Datenfälschung in einer Veröffentlichung von
Ergebnissen der MUI bekannt wurde und den Ruf der österreichischen
Forschung zu schädigen drohte.
17 reguläre Sitzungen seit April 2008
Seit seiner Konstituierung im April 2008 hat der Universitätsrat
17 reguläre Sitzungen abgehalten. Einzelne Mitglieder haben darüber
hinaus etliche außerordentliche Sitzungen und Besprechungen in
Zusammenhang mit den erfolgten Sonderprüfungen und daraus
resultierenden notwendigen Veranlassungen zur Abwendung eines
schweren wirtschaftlichen Schadens der Universität absolviert. "Der
Universitätsrat wird im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und im
Interesse einer zukünftig weiterhin möglichen Zusammenarbeit die
Interessen der Universität weiter mit aller Deutlichkeit vertreten,
dies in einer möglichst offenen und transparenten Vorgangsweise", so
Prof. Fischer. "Davon lassen wir uns auch durch unqualifizierte
Zurufe verschiedenster Lobbys nicht abhalten."
Rückfragehinweis:
des Universitätsrates der MU Innsbruck:
B&K Medien- und Kommunikationsberatung
Dr. Birgit Kofler: 0676 6368930
Mag. Roland Bettschart: 0676 6356775
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