• 25.07.2009, 11:58:53
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LR ANSCHOBER: Klimaveränderung kommt uns teuer zu stehen

Wetterextreme nehmen zu, Schäden durch Wetterextreme werden immer dramatischer

Linz (OTS) - Wir befinden uns bereits mitten in der
Klimaveränderung, am Beginn einer Klimakrise. Das belegen die
weltweit steigenden Schadenssummen infolge von Naturkatastrophen, das
signalisieren aber auch die extremen Witterungslagen - Hochwasser,
lokalbegrenzter Starkregen und nun Hagel - der vergangenen Wochen. So
bestätigen die Bilanzen der Münchner Rückversicherung, einer der
global führenden Versicherungsunternehmens, eindeutig den Trend zu
steigenden Schadenssummen durch Naturkatastrophen: alleine im Jahr
2008 entstanden weltweit 200 Milliarden Dollar an Schäden aus
Naturkatastrophen. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied der Rück: Der
Trend setzt sich fort. Der Klimawandel hat bereits eingesetzt, trägt
mit hoher Wahrscheinlichkeit zu immer häufigeren Wetterextremen und
dadurch bedingten Schäden bei."

Auch die österreichische Hagelversicherung spricht angesichts des
schweren Hagels Donnerstag Abend vom schadensreichsten Einzelereignis
der Geschichte der Hagelversicherung. Der renommierte deutsche
Klimaforscher Mojib Latif beschreibt die Ursachen in einem heute in
der "Frankfurter Rundschau" erschienenen Interview: "Unser Wetter
wird infolge des Klimawandels extremer, und zwar in zwei Richtungen:
mehr heftige Gewitter und mehr Trockenheit: Es sind zwei Seiten
derselben Medaille - und die heißt globale Erwärmung. In Zukunft
heißt das mehr Unwetter mit häufigerem Starkregen, Hagel, Tornados
wie auch zunehmende Sommertrockenheit."

Experten wie der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Sir Nicolas
Stern, prognostizieren, dass ein ungebremster Klimawandel bis 2100
Schäden in der Höhe von 5 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung
verursachen wird und daher Investitionen in den Klimaschutz auch die
wirtschaftlichere Option darstellen - je früher diese getätigt
werden, desto wirtschaftlicher.

Anschober: "Die wachsenden Schadenssummen werden zu höheren
Versicherungsbeiträgen führen, die Kosten für die Allgemeinheit
steigen. Der Klimawandel kommt uns teuer zu stehen. Je länger wir mit
effizientem Klimaschutz zuwarten, desto höher werden die Kosten."

Anschober fordert daher international, aber auch in Österreich mehr
Anstrengungen für wirkungsvollen Klimaschutz: vor allem durch die
Energiewende, die Energieumstellung weg von Öl, Kohle und Gas und hin
zur Energieeffizienz und klimaschonenden Erneuerbaren Energieträgern.
Als erste Region Europas hat Oberösterreich diese Energiewende
beschlossen und setzt sie nun durch 148 Maßnahmenfelder auch konkret
um. "Mit ersten Erfolgen: der Energieverbrauch sinkt, die
CO2-Emissionen sinken und der Einsatz von erneuerbaren Energieträger
steigt massiv an. Beispiel Raumwärme: seit 2003 ist uns eine
Emissionsverringerung von 35 Prozent gelungen. Setzen wir diesen Kurs
der Energieumstellung wie geplant bis 2030 um, dann können wir unsere
CO2-Emissionen in Oberösterreich um bis zu 65 Prozent verringern.
Viele notwendige Maßnahmen auf Bundesebene bleiben allerdings aus: wo
bleibt zum Beispiel ein attraktives Ökostromgesetz für die Umstellung
auf klimaschonenden Ökostrom? Seit 2006 stagniert aufgrund des
schlechtesten Fördergesetzes Europas der Ausbau von Ökostrom in
Österreich", übt Anschober heftige Kritik an der Klimapolitik der
Bundesregierung. "Besser heute in den Klimaschutz investieren als
morgen noch viel mehr für die Reparatur der Schäden ausgeben zu
müssen. Wir können natürlich als kleines Oberösterreich das Weltklima
nicht retten, aber wir können als Modellregion beweisen, dass eine
massive Emissionsverringerung machbar und wirtschaftlich erfolgreich
umsetzbar ist - und Zehntausende neue Arbeitsplätze dadurch
geschaffen werden können."

Rückfragehinweis:

Büro Landesrat Rudi Anschober
   Mag. Rudi LEO
   Pressesprecher
   Tel: +436648299969
   mailto:rudi.leo@ooe.gv.at
   Promenade 37
   4020 Linz
   www.anschober.at

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