- 23.07.2009, 11:47:13
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Leitl: Wettbewerbsbehörde soll üppiges Ökostrom-Körberlgeld für Stromlieferanten prüfen
Stromlieferanten haben Verbrauchern bei Ökostromkosten um 77 Mio. Euro zu viel verrechnet - faire Kostenverteilung dringend geboten
Wien (PWK572) - Massiven Aufklärungsbedarf im Hinblick auf die
Überwälzung der Ökostromkosten auf die Verbraucher ortet
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl nach der Veröffentlichung
des Ökostromberichts 2008 durch die E-Control gestern, Mittwochabend.
Demnach haben die Stromlieferanten vergangenes Jahr 329 Mio. Euro
Ökostromkosten in Rechnung gestellt, obwohl nur Kosten in der Höhe
von 252 Mio. Euro angefallen sind. "Den Verbrauchern wurden somit
sagenhafte 77 Mio. Euro - ganze 30 % mehr als nötig - verrechnet",
kritisiert Leitl.
Wenn diese Zahlen stimmen, sei dringender Klärungsbedarf für
Behörden, Politik und Eigentümer der Stromfirmen gegeben. "Es wird zu
klären sein, wie sich die Energieversorger unter dem Titel
Ökostromförderung einen derart hohen Überschuss holen konnten, der
mit dem Begriff Körberlgeld gar nicht mehr passend beschrieben werden
kann", so Leitl. "Die Wirtschaft steht hinter der Förderung von
Ökostrom, aber dabei muss es gerecht und fair zugehen."
Der Ball liege nun bei der Bundeswettbewerbsbehörde. Sie soll
prüfen, ob diese massive Zusatzbelastung der Konsumenten gegen
Wettbewerbsvorschriften verstößt, so Leitl.
Die Gebietskörperschaften als Eigentümer sind gefordert, für eine
faire Überwälzung der Ökostromförderungskosten zu sorgen, betont
Leitl: "Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise ist notwendig, die
Belastungen der Betriebe auf das unbedingt notwendige Ausmaß zu
begrenzen und ‚Windfallprofits‘ der Stromerzeuger unter dem Titel
Ökostrom zu verhindern. Die von der E-Control aufgezeigte Praxis muss
umgehend abgestellt werden." (SR)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik Dr. Stephan Schwarzer Tel.: (++43) 0590 900-4195 mailto:up@wko.at http://wko.at/up
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