• 17.07.2009, 18:20:03
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Wiener Zeitung: Unterbergers Tagebuch: "Erwin und Alexander"

Ausgabe vom 18. Juli 2009

Wien (OTS) - "Der ORF strahlt röter denn je." An diesem Urteil ist
nur eines erstaunlich, nämlich dass man es nun auch schon im
"Standard" lesen kann.

Manche ORF-ler begründen diese ideologische Schlagseite als Strafe
für die ÖVP, weil diese ihnen die sehnsüchtig erhofften Steuergelder
vorenthalte. Und weil sie den Interessen der Privatfernseh- und
Zeitungseigentümer nahestehe. Allerdings gibt es die grün-rote
Schieflage des ORF schon viel länger. Was man nicht nur anhand der
Informationssendungen belegen kann, sondern auch mit den
AK-Wahlergebnissen oder den Umfragen des Journalistenreports. Dass
auch Blau wie Orange im ORF verhasst sind, ist dort sowieso eherne
Tradition. Obwohl die ORF-Chefs ihnen ihr Amt verdanken.

Aber lassen wir die Parteien beiseite. Viel wichtiger sollte für
die ORF-ler sein, dass sie sich (und ihre Einnahmen) durch ihre
Seher-Vertreibung selbst gefährden. Sie positionieren sich fast
ständig gegen die Mehrheit der Bevölkerung. Das zeigt sich etwa an
der Flut einseitiger Pro-Asylanten- und Pro-Feministinnen-Beiträge,
oder im fast völligen Fehlen familien- und kinderfreundlicher
Akzente.

Total einseitig werden alle Kritiker der Global-Warming-Hysterie
und die massiven Indizien totgeschwiegen, die im Fall Kampusch für
die Mehrtäter-Version sprechen. Statt dessen schmäht die "ZiB" eine
Zeugin für diese Version einfach als "unglaubwürdig", obwohl sich
deren Aussagen bisher als voll richtig erwiesen haben. Diese hätten
sogar zu einer frühen Rettung Kampuschs geführt, wären sie von Anfang
an ernst genommen worden.

*

Auch in der ÖVP tut sich medial Merkwürdiges. Denn offenbar ist
der große Angriff auf ORF-Chef Alexander Wrabetz wieder abgeblasen:
Erwin Pröll, vor kurzem noch dessen schärfster Kritiker, lud Wrabetz
ganz amikal zur Sonnwendfeier. Und er will ganz handzahm nur noch
"die eine oder andere" Konsequenz auf der "zweiten Ebene" des ORF.

Um seine Medienpolitik endgültig gspaßig zu machen, attackiert
Erwin P. (in den "NÖN") zugleich die "Journalistenfreunde des
Bundespräsidenten" in "Raiffeisen-nahen Medien wie Kurier und
Profil". Diese und nicht Hans Dichand hätten die jüngste
Präsidentenwahl-Debatte ausgelöst. Haben wir alles nur geträumt?
Heißt es nun Erwin Pröll kontra Christian Konrad? Das wäre in der Tat
die größte, nämlich niederösterreichische Brutalität.

http://www.wienerzeitung.at/tagebuch

Rückfragehinweis:
Wiener Zeitung
Sekretariat
Tel.: 01/206 99-478
mailto:redaktion@wienerzeitung.at

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