- 17.07.2009, 12:16:24
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Schieder: Nach der Krise muss neue Kontrolle Sicherheit geben
Neue EU-Kommission muss Maßnahmen zur Aufsicht und Transparenz der Finanzmärkte umsetzen
Wien (SK) - "Wir bekämpfen heute eine Wirtschaftskrise, die ihren
Ursprung in einer sich jahrelang aufbauenden Krise der Finanzmärkte,
des Finanzsystems hat. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns
auf nationaler, auf europäischer und auf internationaler Ebene mit
der Frage beschäftigen, wie wir ein neuerliches Scheitern des
Finanzsystems in Zukunft verhindern können", erklärte
Finanzstaatssekretär Andreas Schieder am Donnerstagabend bei einer
international besetzten Podiumsdiskussion im ungarischen Zanka. Mit
Schieder diskutierten Jacinda Ardern (Abgeordnete zum
neuseeländischen Parlament), Luciano Vecchi (MEP, Italien) und Jürgen
Stetten (Chefexperte für globale Ökonomie der Friedrich Ebert
Stiftung). ****
Als Folge der Krise werde es notwendig sein, die internationalen
Finanzmärkte wieder zu stabilisieren. "Dafür braucht es Sicherheit
und das Gefühl aller beteiligten Player, dass hier auch eine
Kontrolle durchgeführt wird, die funktioniert und greift und für jene
Transparenz sorgt, die notwendig ist." Schieder verwies in diesem
Zusammenhang auf die Vorschläge von Nobelpreisträger Joseph Stiglitz.
"Die Vorschläge und Ideen liegen auf dem Tisch, jetzt ist es an der
Zeit, dass sich die internationale Staatengemeinschaft daran macht,
diese auch in realen Output zu verwandeln. Die Krise hat jedenfalls
eines gelehrt: Internationale Spekulationen und internationale
Finanzmärkte mit ihren übertrieben, sich selbst vernichtenden
Produkten, können dauerhaft nur durch internationale Zusammenarbeit
kontrolliert werden."
Das Umsetzen jener Forderungen zur Aufsicht und mehr Transparenz
der europäischen Finanzmärkte, wie sie auch im Larosiere-Papier
dargelegt sind, wird eine zentrale Aufgabe der neuen EU-Kommission
sein müssen. "Hier gibt es viele völlig unterstützenswerte und
ausgezeichnete Vorschläge, was eine bessere, effizientere Kontrolle
der Banken, der Versicherungen, der Börsen anlangt. Auch der
Vorschlag, dass es ein Zulassungsverfahren für Finanzprodukte geben
muss, sollte spätestens seit den Erkenntnissen der letzten Monate als
"common sense" gelten."
Die Krise habe gezeigt, dass der Finanzmarkt in seiner
unkontrollierten Form, eine katastrophale Entwicklung genommen habe.
"Die eigentliche Aufgabe, nämlich Geld für die Realwirtschaft zur
Verfügung zu stellen, wurde nicht nur vernachlässigt, sondern von
Grund auf in Frage gestellt. Die Folgen sind heute massive
Auswirkungen auf die Wirtschaft und die größte Wirtschaftskrise der
vergangenen Jahrzehnte. Jetzt müssen wir alles unternehmen, damit es
nicht auch eine soziale Krise wird und gleichzeitig Kontrollen und
Schutzmechanismen aufbauen, damit die Ursachen, die zu diesen Krisen
geführt haben, sich nicht wiederholen können." (Schluss) sv/cv
Rückfragehinweis:
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Löwelstraße 18, 1014 Wien, http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493
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